Butterblume

Butterblumen-Familie: Schönheit & Gefahr am Wegesrand

Leuchtend goldgelb erstrahlen Butterblumen auf Wiesen und in Gärten. Doch ihre Schönheit birgt eine Gefahr: Viele Arten der Hahnenfußgewächse sind giftig und erfordern Vorsicht im Umgang.

Familie der Butterblumen

Die Pflanzenarten, die umgangssprachlich als „Butterblumen“ bekannt sind, gehören größtenteils zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Diese Familie umfasst über 400 Arten, die in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel heimisch sind. Die typischen „Butterblumen“ haben leuchtend goldgelbe Blüten und bevorzugen feuchte, nährstoffreiche Böden. Hier sind einige der bekanntesten Vertreter:

  • Sumpfdotterblume (Caltha palustris): Diese Pflanze bevorzugt nasse Standorte wie Sumpfwiesen und Auenwälder. Sie wird zwischen 20 und 50 Zentimeter hoch und besitzt herzförmige, gekerbte Blätter sowie goldgelbe Blüten mit einem Durchmesser von 2 bis 4 Zentimetern. Die Blütezeit reicht von April bis Juni.
  • Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris): Diese weit verbreitete Art erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 110 Zentimetern und ist in Europa, Asien und Nordamerika zu finden. Sie blüht von Mai bis Oktober mit etwa 1 bis 2,5 Zentimeter großen goldgelben Blüten.
  • Trollblume (Trollius europaeus): Diese Pflanze gedeiht in Feuchtwiesen und an Gewässerrändern und ist durch ihre kugelförmigen, leuchtend gelben Blüten charakterisiert.
  • Scharbockskraut (Ranunculus ficaria): Diese Art wächst am besten in feuchten Wiesen, Gebüschen und Laubwäldern. Ihre goldgelben Blüten erscheinen bereits ab März.

Ungefähr 400 Arten der Hahnenfußgewächse sind nicht zu verwechseln mit dem Gewöhnlichen Löwenzahn (Taraxacum officinale) aus der Korbblütlerfamilie (Asteraceae). Dennoch haben alle „Butterblumen“ die leuchtend goldgelbe Blütenfarbe gemeinsam.

Merkmale der Hahnenfußgewächse

Die Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) sind eine vielseitige Pflanzenfamilie, die hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vorkommt. Diese Familie umfasst überwiegend krautige Pflanzen, aber auch einige Sträucher und Kletterpflanzen.

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Blätter

Die Blätter der Hahnenfußgewächse sind meist wechselständig angeordnet und weisen eine hohe Variabilität auf:

  • Sie können einfach, tief eingeschnitten oder gefiedert sein.
  • Es gibt keine Nebenblätter.
  • Die Blattstiele besitzen an ihrer Basis meist eine Blattscheide, und die Blattspreiten sind oft deutlich gegliedert.

Blüten

Typisch für die Hahnenfußgewächse sind ihre einfachen und radiärsymmetrischen Blüten:

  • Die Blütenhülle ist meist in einen Kreis von Blütenhüllblättern gegliedert.
  • Die Blüten besitzen oft zahlreiche Staubblätter und Fruchtblätter, die schraubig angeordnet sind.
  • Nektartaschen an der Basis der Blütenhüllblätter bieten zusätzliche Attraktivität für Bestäuber.

Früchte

Die Fruchtformen variieren innerhalb der Familie:

  • Häufig sind Nüsschen oder Balgfrüchte.
  • Diese Früchte entwickeln sich aus den zahlreichen, nicht miteinander verwachsenen Fruchtblättern.

Wuchsformen

Hahnenfußgewächse zeigen eine Vielfalt an Wuchsformen:

  • Die Mehrzahl der Arten sind mehrjährige Kräuter.
  • Einige Arten bilden knollige Speicherwurzeln, Rhizome oder Stolonen.
  • Es gibt sowohl terrestrische Arten als auch Sumpf- und Wasserpflanzen.

Vegetative Merkmale

  • Der Stängel kann aufrecht, aufsteigend oder niederliegend sein und ist meist beblättert.
  • Die Pflanzen haben oft ein dichtes Laubwerk und eine kompakte Wuchsform.

Beim Anbau im naturnahen Garten bieten Hahnenfußgewächse aufgrund ihrer Variabilität und ihrer attraktiven Blüten interessante Gestaltungsmöglichkeiten für verschiedene Standorte und Nutzungsmöglichkeiten. Aufgrund ihrer Giftigkeit sollten sie allerdings mit Vorsicht und besonderer Aufmerksamkeit gegenüber Kindern und Haustieren gehandhabt werden.

Giftigkeit der Hahnenfußgewächse

Viele Hahnenfußgewächse, einschließlich der als „Butterblumen“ bekannten Arten, sind giftig. Diese Giftstoffe, insbesondere Protoanemonin und Ranunculin, sind in allen Pflanzenteilen vorhanden, wobei die höchste Konzentration in den Wurzeln und Blüten zu finden ist. Besonders frisch geerntete Pflanzen sind gefährlich, da Protoanemonin stark reizende Eigenschaften besitzt. Beim Trocknen wandelt sich Protoanemonin jedoch zu dem weniger giftigen Anemonin um, was erklärt, warum getrocknete Pflanzen weniger gefährlich sind.

Symptome und Gesundheitsrisiken

Für Menschen und Tiere kann der Kontakt oder Verzehr von Hahnenfußgewächsen ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen:

  • Hautkontakt: Rötungen, Schwellungen und Blasenbildung. Bei empfindlichen Personen kann bereits das Barfußlaufen über Wiesen mit Hahnenfußgewächsen zu Hautreaktionen führen.
  • Verzehr: Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall (eventuell blutig), Brennen im Mund und Bauchschmerzen. Weitere mögliche Symptome sind Krämpfe, Schwindel, allgemeine Körperschmerzen, Nierenentzündungen und in schweren Fällen Atemnot und Lähmungen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen

  • Kinder: Halten Sie Ihre Kinder davon ab, Butterblumen zu pflücken oder mit ihnen zu spielen, um Hautreaktionen zu vermeiden.
  • Haustiere und Weidetiere: Vermeiden Sie es, Hahnenfußgewächse in Gärten und auf Weiden zu kultivieren. Während Weidetiere oftmals die bitter schmeckenden Pflanzen meiden, kann es bei übermäßigem Verzehr zu Vergiftungen kommen.

Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)

Der Scharfe Hahnenfuß ist eine robuste und ausdauernde Pflanze der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), die häufig auf Wiesen und Weiden zu finden ist. Mit einer Wuchshöhe von 30 bis 110 Zentimetern zeichnet sich diese Art durch ihre auffälligen, leuchtend goldgelben Blüten aus.

Erkennungsmerkmale

  • Stängel: Aufrecht, rund und meist kahl.
  • Blätter: Grundständig und wechselständig, die unteren Blätter sind fiederteilig, während die oberen Blätter schmaler und weniger geteilt sind.
  • Blüten: Goldgelb und radiärsymmetrisch, etwa 1 bis 2,5 Zentimeter groß. Die Blüten erscheinen von Mai bis Oktober.
  • Wurzeln: Bis zu 50 Zentimeter tief reichend.

Giftigkeit und Symptome

Frische Pflanzen des Scharfen Hahnenfußes enthalten Protoanemonin, das beim Trocknen zu Anemonin umgewandelt wird.

Symptome beim Menschen:

  • Bei Hautkontakt: Rötungen, Schwellungen und Blasenbildung.
  • Bei Verzehr: Brennen im Mund, Erbrechen, Magen- und Bauchschmerzen, Durchfall, Krämpfe, Schwindel, allgemeine Körperschmerzen und in schweren Fällen Atemnot und Herzprobleme.

Symptome bei Tieren:

Bei übermäßigem Verzehr: Fressunlust, vermehrtes Speicheln, Koliken, Durchfall und Lahmheit. Getrocknete Pflanzen sind in der Regel unbedenklich.

Vorsichtsmaßnahmen

  • Gartenarbeit: Tragen Sie Handschuhe, um Hautreaktionen zu vermeiden.
  • Kinder: Halten Sie Kinder davon ab, die Pflanze zu pflücken oder zu essen, da bereits geringe Mengen eine Vergiftung verursachen können.
  • Haustiere und Weidetiere: Achten Sie darauf, dass Tiere keinen Zugang zu stark bewachsenen Flächen mit Scharfem Hahnenfuß haben.

Sumpfdotterblume (Caltha palustris)

Die Sumpfdotterblume ist eine attraktive, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), die auch als „Butterblume“ bekannt ist. Sie gedeiht an nassen Standorten wie Sumpfwiesen, Bach- und Grabenrändern sowie in Auen- und Erlenbruchwäldern und bevorzugt nährstoffreiche Böden.

Erscheinungsbild

  • Wuchshöhe: 20 bis 50 Zentimeter
  • Stängel: Hohler, fleischiger, oft aufrechter Stängel
  • Blätter: Rundlich bis herzförmig, fettig-glänzend und gekerbt
  • Blüten: Strahlend goldgelb, mit einem Durchmesser von 2 bis 4 Zentimetern, bestehend aus fünf glänzenden Perigonblättern und zahlreichen Staubblättern
  • Blütezeit: März bis Juni

Standort und Pflege

Sumpfdotterblumen bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und nährstoffreiche, feuchte bis nasse Böden. Sie eignen sich besonders gut für Teichränder und feuchte Gartenbereiche. Im Gartenhandel gibt es verschiedene Sorten, darunter gefülltblütige Varianten wie ‚Monstrosa‘ und ‚Flore Pleno‘. Für eine natürliche Optik und zur Förderung der Artenvielfalt sollten Sie jedoch die ursprüngliche Wildform wählen, die auch ein reiches Insektenleben unterstützt.

Giftigkeit

Alle Teile der Sumpfdotterblume, insbesondere die Wurzeln, sind giftig. Die Hauptgiftstoffe sind Protoanemonin und Anemonin.

Symptome beim Menschen:

  • Hautkontakt: Rötungen und Reizungen
  • Verzehr: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen

Symptome bei Tieren:

  • Besonders giftig für Pferde und Rinder
  • Symptome ähnlich wie beim Menschen: Verdauungsstörungen und Unwohlsein

Hinweise für den naturnahen Garten

  • Gewährleistung der Sicherheit: Tragen Sie Handschuhe bei der Gartenarbeit, um direkten Hautkontakt mit der Pflanze zu vermeiden.
  • Kinder und Haustiere: Halten Sie Kinder und Tiere von der Pflanze fern, um Vergiftungsrisiken zu minimieren.
  • Natürlicher Mehrwert: Fördern Sie mit der Sumpfdotterblume die Artenvielfalt in Ihrem Garten, indem Sie insektenfreundliche, ungefüllte Sorten auswählen.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Sumpfdotterblume sicher kultivieren und zugleich zur Erhaltung einer bedrohten Art beitragen.

Bilder: oksanavg / iStockphoto