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Buchsbaumfloh erkennen und bekämpfen: Effektive Methoden

Der Buchsbaumblattfloh ist ein weitverbreiteter Schädling, der Buchsbäume befällt und zu erheblichen Schäden führen kann. Dieser Artikel liefert Informationen über das Schadbild, die Lebensweise des Insekts sowie effektive Methoden zur Bekämpfung und Vorbeugung.

Was ist der Buchsbaumblattfloh?

Die Larven des Buchsbaumblattflohs saugen Pflanzensaft und schädigen damit die Blätter

Was ist der Buchsbaumblattfloh?

Der Buchsbaumblattfloh (Psylla buxi) ist ein spezialisierter Schädling, der auf Buchsbäume (Buxus) abzielt. Die erwachsenen Tiere sind etwa 3 bis 3,5 Millimeter groß und hellgrün gefärbt. Charakteristisch sind ihre Flügel und kräftigen Sprungbeine, die es ihnen ermöglichen, schnell von einer Pflanze zur nächsten zu springen.

Die Larven sind flach, grünlich-gelb und meist mit einer weißen Wachsschicht bedeckt. Diese Wachsschicht schützt die Larven vor Fressfeinden und besteht aus Wachsfäden, die sie ausscheiden. Mit ihren Saugrüsseln ernähren sich die Larven vom Pflanzensaft der Buchsbäume, was zu den typischen löffelartig aufgewölbten Blättern führt. Im Frühjahr, wenn die jungen Triebe des Buchsbaums hervortreten, legen die weiblichen Flöhe ihre Eier in diese Triebe. Die Blätter verformen sich dann und bieten den Larven Schutz und Nahrung.

Wichtige Eigenschaften des Buchsbaumblattflohs

  • Körpergröße: ca. 3 bis 3,5 Millimeter
  • Körperfarbe: Hellgrün
  • Besondere Merkmale: Flügel, starke Sprungbeine
  • Larvenfarbe: Grünlich-gelb mit weißer Wachsschicht

Durch ihre Saugtätigkeit schwächen die Larven den Buchsbaum erheblich, was zu Vergilbungen der Blätter, gehemmtem Triebwachstum und einer verklebten Blattoberfläche durch Honigtau führt. Der Honigtau zieht Ameisen an und dient als Nährboden für Rußtaupilze, die die Pflanze zusätzlich schädigen.

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Ein rechtzeitiges Erkennen und Bekämpfen des Buchsbaumblattflohs ist entscheidend, um größere Schäden am Buchsbaum zu verhindern.

Schadbild: Wie erkennt man einen Befall?

Regelmäßige Kontrolle der Triebspitzen hilft, einen Buchsbaumblattfloh-Befall frühzeitig zu erkennen

Schadbild: Wie erkennt man einen Befall?

Ein Befall mit dem Buchsbaumblattfloh zeigt sich durch spezifische Symptome an den jungen Triebspitzen des Buchsbaums. Ein erstes Anzeichen sind löffelartig gekrümmte Blätter, die sich durch die Saugtätigkeit der Larven nach oben oder unten krümmen.

Weiße, watteartige Ausscheidungen auf den Blättern sind ein weiteres Symptom. Diese Wachsfäden schützen die Larven und sind bei näherem Hinsehen als kleiner Belag sichtbar. Ein weiteres typisches Merkmal eines Befalls ist der klebrige Honigtau, den die Larven ausscheiden. Dieser Zuckerstoff zieht Ameisen an und dient als Nährboden für schwarze Rußtaupilze, die die Photosynthese der Pflanze erheblich beeinträchtigen.

Die Schädigung durch den Buchsbaumblattfloh führt oft zu gelblichen Verfärbungen der Blätter. In fortgeschrittenen Stadien kann das Triebwachstum deutlich gehemmt werden, was sich durch verkürzte Blattabstände zeigt. Um einen Befall frühzeitig zu erkennen, kontrollieren Sie regelmäßig die Triebspitzen Ihres Buchsbaums.

Lebensweise und Entwicklung des Buchsbaumblattflohs

Die Larven des Buchsbaumblattflohs verursachen die typische löffelartige Verformung der Blätter

Lebensweise und Entwicklung des Buchsbaumblattflohs

Der Buchsbaumblattfloh überwintert als Larve oder Ei direkt an der Pflanze. Mit den steigenden Frühlingstemperaturen beginnen die kleinen Larven, an den frischen Triebspitzen der Buchsbäume zu saugen, was die charakteristische „Löffelblättrigkeit“ der jungen Blätter verursacht. Diese rollen sich schalenförmig ein.

Die Entwicklung von der Larve zum adulten Buchsbaumblattfloh dauert etwa sechs Wochen. Bereits in den älteren Larvenstadien sind erste Flügelanlagen sichtbar, die auf die bevorstehende Metamorphose hinweisen. Ab Juni sind die erwachsenen Buchsbaumblattflöhe aktiv und legen im Juli ihre Eier ins Gewebe der Buchsbaumpflanzen. Aus diesen Eiern schlüpfen noch vor dem Winter neue Larven, die die kalte Jahreszeit geschützt durch ihre Wachsausscheidungen an der Pflanze überdauern und im Frühjahr erneut aktiv werden. Der Buchsbaumblattfloh bildet eine Generation pro Jahr aus.

Jahreszeitliche Entwicklungsphasen

  • Frühjahr (März-April): Schlüpfen der Larven, Beginn der Saugtätigkeit.
  • Frühsommer (Mai-Juni): Durchlaufen der fünf Larvenstadien.
  • Sommer (Juni-Juli): Auftreten der adulten Flöhe und Eiablage.
  • Herbst/Winter (August-Februar): Überwinterung der frisch geschlüpften Larven an der Pflanze.

Durch diese klaren Phasen können Sie gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung planen und umsetzen.

Bekämpfung des Buchsbaumblattflohs

Um den Buchsbaumblattfloh effektiv zu bekämpfen, bieten sich verschiedene Methoden an:

Mechanische Maßnahmen

Bei geringem Befall sollten Sie die befallenen Triebspitzen sorgfältig abschneiden und sofort vernichten. Dieser Formschnitt sollte idealerweise im Juli oder August nach der Eiablage durchgeführt werden. Entsorgen Sie das Schnittgut in einer verschlossenen Tonne, um eine Weiterverbreitung der Schädlinge zu verhindern.

Hausmittel

Eine natürliche Methode ist die Anwendung von Seifenlauge. Lösen Sie Schmierseife in warmem Wasser auf und lassen Sie die Mischung abkühlen. Tauchen Sie einen Schwamm in die Seifenlauge und säubern Sie die Blätter sorgfältig von den Larven. Reinigen Sie den Schwamm nach jedem Reinigungsvorgang mit klarem Wasser und tauschen Sie das Seifenwasser regelmäßig aus.

Biologische Mittel

Rapsölhaltige Pflanzenschutzmittel blockieren die Atmungsorgane der Larven und hemmen deren Entwicklung. Diese Mittel sind in der Regel pflanzenverträglich und belasten weder Boden noch nützliche Insekten. Wenden Sie diese Mittel möglichst in den Abendstunden an, um die Wirksamkeit zu erhöhen und Verbrennungen durch intensives Tageslicht zu vermeiden.

Chemische Mittel

Wenn mechanische und biologische Maßnahmen keinen ausreichenden Erfolg zeigen, können Insektizide eine Option darstellen. Achten Sie auf zugelassene Mittel und setzen Sie diese gemäß den Herstellerangaben gezielt gegen die Larven und erwachsenen Tiere ein. Die Verwendung von chemischen Mitteln sollte stets mit Bedacht erfolgen, um Nützlinge zu schonen und das ökologische Gleichgewicht im Garten zu erhalten.

Durch die kombinierte und gezielte Anwendung dieser Methoden können Sie effektiv gegen den Buchsbaumblattfloh vorgehen und Ihre Pflanzen nachhaltig schützen.

Vorbeugung gegen den Buchsbaumblattfloh

Um einem Befall mit dem Buchsbaumblattfloh vorzubeugen, empfiehlt es sich, mehrere strategische Maßnahmen zu ergreifen:

  1. Auswahl der Buchsbaum-Sorten: Bevorzugen Sie Sorten, die als weniger anfällig gelten wie ‚Blauer Heinz‘, ‚Herrenhausen‘ oder ‚Elegantissima‘. Diese Sorten zeigen in der Regel weniger Symptome oder bleiben weitgehend verschont.
  2. Frühzeitiger Rückschnitt: Ein sorgfältiger Rückschnitt im späten Winter oder frühen Herbst hilft, Larven und Eier des Buchsbaumblattflohs zu beseitigen. Entsorgen Sie das Schnittgut umgehend in einer verschlossenen Tonne, um die Weiterverbreitung zu verhindern.
  3. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Buchsbäume regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls. Eine sofortige Erkennung und Behandlung kann verhindern, dass sich der Schaden ausweitet. Achten Sie auf löffelförmige Verformungen der Blätter und klebrige Honigtaurückstände.
  4. Pflanzenschutzmittel: In Gebieten mit regelmäßigem Befall kann eine Austriebsspritzung im März mit rapsölhaltigen Mitteln hilfreich sein. Diese blockieren die Atmungsorgane der Larven und verhindern ihre Weiterentwicklung.

Durch die Umsetzung dieser vorbeugenden Maßnahmen können Sie das Risiko eines Befalls durch den Buchsbaumblattfloh erheblich minimieren. Achten Sie darauf, diese Strategien konsistent zu verfolgen, um Ihre Buchsbäume langfristig gesund zu erhalten.

Bilder: Radovan1 / Shutterstock