Buche

Buche: Einheimischer Laubbaum – Blätter, Früchte & mehr

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist ein imposanter Laubbaum, der Wälder und Gärten prägt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Buche, von ihrer markanten Rinde über ihre Blüten und Früchte bis hin zu ihren Standortansprüchen.

Rinde

Die Rotbuche ist für ihre auffallend glatte und graue Rinde bekannt, die auch im hohen Alter nur selten eine Borkenbildung zeigt. Diese Eigenschaft lässt sie als Peridermbaum klassifizieren. Der Stamm und die Äste bleiben über Jahrzehnte glatt und weisen hauptsächlich kleine Rindenrisse und Narben von abgefallenen Zweigen auf. Während des Dickenwachstums können leichte Längsrisse entstehen, wobei der absterbende Kork zu feinem, hellgrauem Staub zerfällt.

Es gibt auch Varietäten wie die Steinbuche (Fagus sylvatica var. quercoides), die eine dickere und stark rissige Borke entwickeln. Bei älteren Rotbuchen wird die Rinde im Bereich des Stammfußes gröber und rissiger, bleibt am Hauptstamm jedoch dünn und glatt.

Im jüngeren Stadium sind die Zweige der Buche dunkelgrün bis schwarz und glatt, verfärben sich jedoch nach wenigen Wochen heller. Diese jungen Zweige sind dünn und charakteristisch hin- und hergebogen.

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Knospen

Die Knospen der Buche sind lang spindelförmig und können eine Länge von 20 mm erreichen. Sie sind auffällig spreizend am Zweig angeordnet und haben eine rotbraune Farbe. Die Schuppen, die die Knospen umhüllen, bieten effektiven Schutz vor Umwelteinflüssen und tragen oft eine silbrige Behaarung, die zusätzlich zur Abwehr von Schädlingen beiträgt.

Diese Knospen enthalten die Blätter, Blüten und die gestauchte Sprossachse für das folgende Frühjahr in komprimierter Form. Buchenknospen dienen daher nicht nur als Schutzmechanismus, sondern sind auch wichtige Bestandteile des Überwinterungsprozesses.

Rehe nutzen die Knospen als Nahrungsquelle, vor allem im Winter. Ein Reh kann täglich bis zu 2.000 Knospen verzehren, aber die Buche wehrt sich durch die Freisetzung von Botenstoffen, die den Appetit der Rehe hemmen.

Blätter

Die Laubblätter der Buche sind wechselständig angeordnet, länglich-elliptisch bis eiförmig und gliedern sich in Blattstiel und Blattspreite. Sie sind etwa 5 bis 10 cm lang und 3 bis 7 cm breit, wobei die Blattstiele eine Länge von etwa 1 bis 1,5 cm aufweisen. Die Blattspreite weist meist eine glänzend dunkelgrüne Oberseite und eine hellere Unterseite auf. Am Rand können die Blätter wellig, buchtig oder fein gezähnt sein.

Junge Laubblätter sind frischgrün und seidig behaart, werden später oberseits kahl und dunkelgrün. Im Herbst verfärbt sich das Laub von blassgelb zu orangerot bis rotbraun. Diese farbliche Veränderung trägt zur Attraktivität der Buche bei. Besonders bemerkenswert ist die Marzeszenz, also das Verbleiben der vertrockneten Blätter über den Winter an den Zweigen.

Die Unterseite der Blätter ist locker bis dicht behaart, besonders auf den Hauptnerven und Zwischenräumen. Diese vielfältigen Merkmale der Buchenblätter sind sowohl für die Identifikation der Baumart als auch für ihre ästhetische und ökologische Wertigkeit im Garten von Bedeutung.

Blüte

Buchen sind einhäusig getrenntgeschlechtig, was bedeutet, dass sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einem Baum vorkommen. Die Blüten erscheinen gleichzeitig mit den Laubblättern an jungen Trieben von April bis Mai und sind recht unscheinbar.

Die männlichen Blüten stehen in dichten, lang gestielten, hängenden Büscheln. Jede männliche Blüte hat eine vier- bis siebenspaltige Blütenhülle und acht bis sechzehn Staubblätter. Die weiblichen Blüten stehen zu zweit oder zu dritt in aufrechten Blütenständen und sind von einer behaarten Hülle umschlossen. Jede weibliche Blüte hat einen dreikammerigen Fruchtknoten mit drei Narben.

Buchen beginnen etwa ab einem Alter von 30 Jahren zu blühen. Manche Bestände werden sogar erst im Alter von 60 bis 80 Jahren mannbar, aber ihre Blüten tragen wesentlich zur Fortpflanzung und dem Fortbestand der Baumart bei.

Früchte

Die Früchte der Buche, bekannt als Bucheckern, sind dreikantige, glänzend kastanienbraune Nussfrüchte, die eine Länge von 1 bis 2 cm erreichen. Sie sitzen jeweils zu zweit, selten zu dritt, in einem stark verholzten, außen weichstacheligen Fruchtbecher (Cupula). Die Bucheckern reifen im Herbst, typischerweise zwischen September und Oktober, und zählen zu den Dunkelkeimern, die nur unter Laubbedeckung erfolgreich keimen.

In sogenannten Mastjahren produziert die Buche besonders viele Früchte, was verhindert, dass Tierpopulationen sich konstant an das Nahrungsangebot anpassen können. Tiere wie Eichhörnchen und verschiedene Vogelarten tragen zur Verbreitung der Samen bei, indem sie die Früchte sammeln und verstecken.

Bucheckern sind besonders ölhaltig und stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere wie Schweine, Rotwild, Damwild, Eichhörnchen, Mäuse und einige Vogelarten dar. Roh sind Bucheckern aufgrund von Fagin und Oxalsäure leicht giftig für Menschen und können Übelkeit verursachen. Durch Trocknung oder Röstung verlieren sie jedoch ihre Giftigkeit.

Welcher Standort ist geeignet?

Buchen bevorzugen wintermilde und sommerkühle Gebiete mit einem feuchten, ozeanischen Klima. Sie vermeiden Standorte mit strengen Winter- und Spätfrösten sowie starker Trockenheit. Die Buche kann eine Vielzahl von Standorten besiedeln, solange bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Ideal sind Regionen mit atlantischem Klimacharakter, warm und feucht mit milden Wintern und hohen Niederschlägen. Sie gedeihen gut auf Standorten, die nicht zu trocken oder staunass sind, und bevorzugen eine gute Wasserversorgung sowie nährstoffreiche Böden.

Buchen sind in der Jugendphase empfindlich gegenüber Frost, Hitze und Dürre, gedeihen aber sowohl an sonnigen als auch an schattigen Plätzen und sind allgemein sehr winterhart. Extreme Trockenperioden und dauerhafte Staunässe sind jedoch problematisch.

In ihren südlichen Verbreitungsgebieten finden sich Buchen oft in höheren Gebirgslagen, teilweise bis zu 2500 Meter über dem Meeresspiegel.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Buchen zeigen eine ausgeprägte Bodenanpassungsfähigkeit und tolerieren eine breite Nährstoffamplitude. Sie gedeihen sowohl auf basenreichen Kalkböden als auch auf saurem Silikatgestein, jedoch nicht in felsigen Schluchten und Blockhalden.

Geeignete Bodenbedingungen umfassen nährstoffreiche, lehmige Böden mit frischen bis feuchten Verhältnissen. Eine gute Bodendurchlüftung ist wichtig, da Staunässe und schlecht durchlüftete Böden das Wurzelsystem beeinträchtigen und zu verstärkter Flachwurzelbildung führen können.

Buchen entwickeln ein typisches Herzwurzelsystem mit hoher Feinwurzeldichte. Die Durchwurzelungstiefe variiert stark je nach Bodendurchlüftung und -beschaffenheit. Auf gut durchlüfteten Böden können die Wurzeln tiefer eindringen, wohingegen auf schlecht durchlüfteten Böden eine flachere Wurzelverteilung zu beobachten ist.

Verwendung

Buchenholz ist als schweres, hartes und abriebfestes Nutz- und Industrieholz vielseitig einsetzbar. Es findet überwiegend im Innenbereich Verwendung, beispielsweise in der Möbelindustrie für massive Möbel und Sperrholz, im Innenausbau für Treppen und Parkett sowie für Alltagsgegenstände wie Besenstiele und Frühstücksbrettchen. Auch in der Papierindustrie spielt es eine wichtige Rolle.

Buchenholz ist zudem ein hervorragendes Brennholz mit hohem Brennwert und wird daher teurer gehandelt als die meisten anderen Brennhölzer. Historisch wurde Buchenholz auch zur Glasherstellung und für Pottascheproduktion verwendet.

Junge Buchenzweige wurden früher als Winterfutter für Vieh getrocknet und besonders Ziegen gefüttert. Buchenlaub diente in Bergregionen als Stallstreu aufgrund seiner bodenverbessernden Eigenschaften.

Bucheckern wurden früher als Ölquelle genutzt und in Notzeiten sogar zum Kochen und als Lampenöl verwendet. Heute weiß man, dass rohe Bucheckern leicht giftig sind, aber nach Trocknung oder Röstung essbar werden. Die Blätter der Buche galten als entzündungshemmend und wurden bei Zahnfleischproblemen oder als Wundauflage genutzt.

Einige Buchenarten werden auch als Ziergehölze in Parks und Gärten angepflanzt. Besonders Rotbuchen mit ausladenden Kronen oder formalen Hecken, die Lärm und Sichtschutz bieten, sind beliebt. In Japan wird die Kerb-Buche sogar als Bonsai kultiviert.

Die breite Nutzung von Buchenholz und -produkten zeigt die ökonomische und ökologische Bedeutung dieser Baumart.

Häufig gestellte Fragen

Welche gesundheitlichen Risiken bergen rohe Bucheckern für Menschen?

Rohe Bucheckern enthalten Fagin und Oxalsäure, die beim Menschen Übelkeit und Unwohlsein hervorrufen können. Diese Stoffe sind leicht giftig, weshalb Bucheckern vor dem Verzehr getrocknet oder geröstet werden sollten, um ihre Giftigkeit zu verlieren.

Warum ist Buchenlaub als Stallstreu besonders geeignet?

Buchenlaub zersetzt sich relativ langsam und hat bodenverbessernde Eigenschaften. Es wurde in Bergregionen als Stallstreu verwendet, wo es häufig keine ausreichenden Mengen an Stroh gab. Zudem wurde das Laub früher sogar kommerziell gehandelt.

Welche Rolle spielt die Buche in der Glasherstellung?

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde Buchenholz zur Herstellung von Holzkohle eingesetzt, die wiederum zur Glasherstellung verwendet wurde. Die Asche der Buche diente zur Produktion von Pottasche, einem wichtigen Bestandteil bei der Glasproduktion.

Was ist der Unterschied zwischen Rotbuche und Hainbuche?

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae), während die Hainbuche (Carpinus betulus) zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) zählt. Trotz ihrer ähnlichen Namen und einiger äußerer Ähnlichkeiten sind sie botanisch nicht nahe verwandt. Die Rotbuche hat rötlicheres Holz und glattere Rinde, während die Hainbuche härteres Holz und stärker gefurchte Rinde besitzt.

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