Bäume

Brut- und Setzzeit beim Baumschnitt: Das sollten Sie beachten

Der richtige Baum- und Heckenschnitt ist essenziell, um die Pflanzen gesund und formschön zu halten. In der Brut- und Setzzeit sind jedoch besondere Regeln zum Schutz von Vögeln und anderen Tieren zu beachten.

Was ist die Brut- und Setzzeit?

Während der Brut- und Setzzeit sind umfassende Gartenarbeiten zum Schutz untersagt

Was ist die Brut- und Setzzeit?

Die Brut- und Setzzeit ist ein jährlich wiederkehrender Zeitraum von Anfang März bis Ende September, in dem viele Vogelarten und andere Wildtiere wie Igel und Eichhörnchen ihre Jungen aufziehen. Während dieser Zeit steht der Schutz der Lebensräume der Tiere gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz im Vordergrund. Gartenarbeiten wie das Fällen von Bäumen und starke Heckenschnitte sind daher eingeschränkt, um die ungestörte Aufzucht der Nachkommen zu gewährleisten.

Bäume, Sträucher und Hecken dienen verschiedenen Tieren als Brut- und Schutzraum. Beachten Sie, dass zusätzlich zu den bundesweiten Regeln auch regionale oder kommunale Vorschriften gelten können, die spezifische Bestimmungen enthalten. Klären Sie Unsicherheiten am besten im Vorfeld mit der zuständigen Behörde.

Warum ist Baumschnitt in der Brut- und Setzzeit eingeschränkt?

Radikale Baumschnitte können während der Brutzeit Nester zerstören und Jungtiere gefährden

Warum ist Baumschnitt in der Brut- und Setzzeit eingeschränkt?

Radikale Baumschnitte während der Brut- und Setzzeit sind verboten, um die Lebensräume von brütenden Vögeln und anderen Tieren zu erhalten. Der Eingriff könnte Nester zerstören und Jungtiere gefährden, was ethische und ökologische Probleme verursacht. Besonders geschützt sind auch Bereiche außerhalb von Wäldern und privaten Gärten, wie Parks und öffentliche Grünflächen.

Wenn ein Nest entdeckt wird, sind Fällungen oder starke Rückschnitte untersagt. Informieren Sie sich auch über regionale Baumschutzsatzungen, da diese zusätzliche Regelungen beinhalten können.

Was ist während der Brut- und Setzzeit erlaubt?

Sorgfältige Schnitte sind während der Brutzeit zum Schutz der Tierwelt wichtig

Was ist während der Brut- und Setzzeit erlaubt?

Während der Brut- und Setzzeit dürfen bestimmte Schnittmaßnahmen durchgeführt werden:

  • Schonende Formschnitte: Entfernen Sie den jährlichen Zuwachs der Pflanzen, ohne dabei Nester zu gefährden. Kontrollieren Sie vorab sorgfältig, ob sich in den Gehölzen Nester befinden.
  • Pflegeschnitte: Das Entfernen von Totholz zur Gesunderhaltung von Bäumen ist gestattet, sofern der Lebensraum der Tiere nicht beeinträchtigt wird.
  • Bäume in privaten Gärten: Hier dürfen Bäume weiterhin geschnitten oder gefällt werden, sofern keine Nester vorhanden sind und die lokalen Baumschutzsatzungen beachtet werden. Es empfiehlt sich, Unsicherheiten bei der zuständigen Behörde zu klären.
Ausnahmen vom Baumschnittverbot in der Brut- und Setzzeit

Schnittmaßnahmen erfordern eine Genehmigung, wenn keine unmittelbare Gefahr besteht

Ausnahmen vom Baumschnittverbot in der Brut- und Setzzeit

In gärtnerisch genutzten Flächen, wie privaten Gärten und Parkanlagen, sind Schnitte erlaubt, wenn keine Nester vorhanden sind. Maßnahmen zur Verkehrssicherheit oder bei kranken Bäumen können auch in dieser Zeit nach entsprechender Genehmigung vorgenommen werden.

Bei unmittelbarer Gefahr kann in Ausnahmefällen auch ohne Vorabgenehmigung geschnitten werden, wobei die Naturschutzbehörde umgehend informiert werden muss. Informieren Sie sich stets über lokale Regelungen und beantragen Sie eventuell erforderliche Genehmigungen.

Welche Strafen drohen bei Verstößen gegen das Baumschnittverbot?

Verstöße gegen das Baumschnittverbot während der Brut- und Setzzeit gelten als Ordnungswidrigkeit und können mit erheblichen Geldbußen geahndet werden. Die Höhe der Bußgelder variiert je nach Bundesland und Schwere des Verstoßes:

  • Bußgelder: Diese können bis zu mehreren zehntausend Euro betragen, abhängig von der Schwere und den lokalen Gegebenheiten.
  • Zusätzliche Kosten: In bestimmten Fällen können zusätzliche Kosten anfallen, wenn z.B. ordnungswidrige Eingriffe vorgenommen wurden.

Es ist deshalb ratsam, sich vor Schnittmaßnahmen über die spezifischen regionalen Regelungen zu informieren und bei Unsicherheiten die zuständige Naturschutzbehörde zu kontaktieren.

Wie kann man Bäume und Hecken artenschutzgerecht schneiden?

Radikale Rückschnitte erfolgen am besten zwischen Oktober und Ende Februar

Wie kann man Bäume und Hecken artenschutzgerecht schneiden?

Der artenschutzgerechte Schnitt von Bäumen und Hecken umfasst folgende Maßnahmen:

  • Passender Zeitpunkt: Planen Sie radikale Rückschnitte und Fällungen in die Zeit von Oktober bis Ende Februar, um das Risiko der Störung brütender Tiere zu minimieren.
  • Sorgfältige Kontrolle: Überprüfen Sie Gehölze vor dem Schneiden auf Nester oder tierische Besiedlung, und verwenden Sie bei Bedarf Hilfsmittel wie Endoskope (18,00€ bei Amazon*).
  • Schonende Eingriffe: Während der Brut- und Setzzeit sind nur schonende Form- und Pflegeschnitte erlaubt, die keine Nester oder Lebensstätten beeinträchtigen.
  • Gesundheitspflege der Bäume: Entfernen Sie totes oder krankes Holz behutsam, um die Gesundheit der Bäume zu fördern und Lebensräume nicht zu zerstören.
  • Regelmäßige Wartung: Halten Sie Hecken und Sträucher durch regelmäßige, leichte Formschnitte im Herbst und im Winter in Form, und achten Sie darauf, dass keine Tiere beeinträchtigt werden, um einen Naturgarten anzulegen.

Beachten Sie diese Maßnahmen und konsultieren Sie bei Unsicherheiten die zuständigen Behörden, um den Artenschutz zu gewährleisten und gleichzeitig Ihren Garten zu pflegen.

Bilder: photoguns / stock.adobe.com