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Breitwegerich: Essbar und gesund in vielen Varianten

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Der Breitwegerich ist eine vielseitige Pflanze, deren Blätter, Blüten, Samen und Wurzeln essbar sind. Dieser Artikel beleuchtet die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten des Breitwegerichs in der Küche sowie seine positiven Eigenschaften für die Gesundheit.

Breitwegerich essen
Breitwegerich kann in der Küche vielfältig eingesetzt werden

Essbarkeit des Breitwegerichs

Alle Teile des Breitwegerichs sind essbar und bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Die jungen Blätter eignen sich hervorragend für den Verzehr in Wildkräutersalaten oder als Spinatersatz in gekochten Gerichten. Diese jungen Blätter sind besonders weich und zart. Mit zunehmendem Alter werden die Blätter jedoch zunehmend zäh und faserig. Dennoch können auch diese älteren Blätter noch verwendet werden, z.B. zur Herstellung einer Art Sauerkraut.

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Die Blütenstiele des Breitwegerichs, insbesondere die jungen und langen Exemplare, lassen sich ähnlich wie Spargel zubereiten und bieten eine wohlschmeckende Alternative zu herkömmlichem Gemüse. Blüten und Knospen können roh genossen werden und verleihen Salaten und anderen Speisen eine interessante Note.

Die Samen des Breitwegerichs sind reich an Proteinen und finden häufig als gesunder Snack oder als Zusatz in Müsli ihre Verwendung. Da sie eine hohe Quellzahl besitzen, wozu sie im Darm aufquellen, fördern sie eine gesunde Verdauung und wirken entzündungshemmend. Die Samen können getrocknet, vom Stängel gestreift und entweder direkt verzehrt oder für die spätere Verwendung gelagert werden.

Auch die Wurzeln des Breitwegerichs sind essbar. Von Oktober bis April geerntet, können sie zusammen mit anderem Wurzelgemüse gekocht werden und bieten so eine nahrhafte Ergänzung zu verschiedenen Gerichten.

Nutzen Sie die Vielfalt der Bestandteile des Breitwegerichs, um Ihre Küche auf natürliche Weise zu bereichern und von seinen gesundheitsfördernden Eigenschaften zu profitieren.

Verwendung der Blätter

Die Blätter des Breitwegerichs bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Die jungen, zarten Blätter können roh in Salaten oder auf dem Brot genossen werden. Sie eignen sich hervorragend zum Verfeinern von Grünen Smoothies oder als schmackhafte Zugabe zu Suppen und Soßen. In diesem Fall sollten die Blätter quer zu den Längsfasern geschnitten werden, um die Textur angenehmer zu gestalten.

Ältere Blätter des Breitwegerichs neigen dazu, zäh und faserig zu werden. Trotz dieser Eigenschaft können sie weiterhin verwendet werden. Eine kulinarisch interessante Möglichkeit besteht darin, die älteren Blätter zu einer Art Sauerkraut zu fermentieren. Zudem lassen sich die größeren Blätter kurz vorgaren und als Hülle für gefüllte Speisen wie Wildkräuterrouladen oder Sushi nutzen – eine schmackhafte Alternative zum herkömmlichen Weißkraut.

Auch in der traditionellen „Gründonnerstagssuppe“ finden die Blätter des Breitwegerichs eine passende Verwendung. Wenn Sie die Blätter jedoch nicht sofort verarbeiten möchten, können diese den ganzen Sommer über gesammelt und getrocknet werden, um sie für den späteren Gebrauch zu konservieren. Auf diese Weise haben Sie immer Zugang zu den gesundheitlichen Vorteilen und dem besonderen Aroma dieses vielseitigen Wildkrauts.

Verwendung der Samen

Die Samen des Breitwegerichs sind vielseitig einsetzbar und einfach zu ernten. Schneiden Sie den gesamten Stängel ab und streifen Sie die Samen zu Hause von unten nach oben in ein Gefäß ab. Nach der Ernte können die Samen unmittelbar verzehrt oder für eine längere Haltbarkeit getrocknet und verschlossen gelagert werden.

Breitwegerich-Samen sind besonders reich an Proteinen und besitzen hervorragende Quellfähigkeiten, was sie zu exzellenten Ballaststoffen für die Darmgesundheit macht. Diese Samen können auf folgende Weise in Ihre Ernährung integriert werden:

  • Als Müsli-Zutat: Mischen Sie einen Teelöffel der Samen mit Getreideflocken, Nüssen und getrockneten Früchten. Fügen Sie Joghurt oder Milch hinzu.
  • In Suppen und Soßen: Verwenden Sie die Samen, um Suppen und Soßen eine interessante, nussige Note zu verleihen oder sie als natürliches Verdickungsmittel zu nutzen.
  • In Salaten und Backwaren: Streuen Sie die Samen über Salate oder fügen Sie sie dem Teig für Brot und Kuchen hinzu.
  • Als Heilmittel: Bereiten Sie einen verdauungsfördernden Tee vor, indem Sie einen Teelöffel der Samen mit 200 ml heißem Wasser überbrühen und etwa zehn Minuten ziehen lassen.

Um die maximalen gesundheitlichen Vorteile zu erzielen, sollten die Samen leicht geschrotet werden. Mithilfe einer Kaffeemühle können die feinen Samen besser aufgebrochen werden, sodass die enthaltenen wertvollen Öle vom Darm aufgenommen werden können. Die getrockneten Samen halten sich gut über das ganze Jahr und bieten immer eine gesunde Ergänzung zu verschiedenen Gerichten.

Konservierung

Die Blätter des Breitwegerichs können den ganzen Sommer über gesammelt und für den späteren Gebrauch konserviert werden. Der einfachste Weg zur Konservierung ist die Trocknung. Waschen Sie die Blätter gründlich und tupfen Sie sie vorsichtig trocken. Anschließend legen Sie sie großzügig auf einem Tuch aus, damit sie nicht übereinander liegen und gut belüftet sind. Der Trocknungsvorgang sollte idealerweise in einem trockenen, schattigen und gut belüfteten Raum erfolgen und kann zwischen vier und sieben Tagen dauern. Sind die Blätter vollständig getrocknet, bewahren Sie sie in verschließbaren Gefäßen an einem dunklen, kühlen Ort auf.

Auch die Samen des Breitwegerichs können konserviert werden. Nach der Ernte sollten Sie die Samen bei Raumtemperatur an einem trockenen Ort zum Trocknen auslegen. Dies geht relativ schnell und unkompliziert. Sobald die Samen vollständig getrocknet sind, können Sie sie in luftdichten Behältern aufbewahren. Damit behalten sie ihre Qualität und können über das ganze Jahr hinweg genutzt werden.

Breitwegerich im Rasen

Der Breitwegerich (Plantago major) ist eine ausdauernde Pflanze, die häufig auf stark beanspruchten und verdichteten Rasenflächen anzutreffen ist. Diese Standortbedingungen begünstigen das Wachstum des Breitwegerichs, da er sich durch seine kräftigen Wurzeln und die Fähigkeit, Trockenheit zu widerstehen, gut anpassen kann.

Viele Gartenbesitzer betrachten den Breitwegerich als Unkraut, da er sich schnell ausbreitet und mit seinen breiten, eiförmigen Blättern zartere Rasengräser verdrängen kann. Zudem sind seine Blütenstängel, die bis zu 25 cm hoch werden, und die handtellergroßen Blätter typische Merkmale, die ihn auf Rasenflächen gut erkennbar machen. Sein Auftreten auf dem Rasen wird oft als Indikator für verdichteten Boden und einen niedrigen Stickstoffgehalt gedeutet.

Um Breitwegerich aus dem Rasen zu entfernen, können Sie verschiedene Methoden anwenden:

  • Manuelle Entfernung: Dies ist die effektivste Methode, um die Pflanze samt ihrer Pfahlwurzel zu entfernen. Eine Gartenkralle oder ein Unkrautstecher eignen sich hierfür besonders gut. Am besten geht dies nach Regenfällen oder wenn der Boden gut durchfeuchtet ist, da die Wurzeln dann leichter herauszuziehen sind.
  • Rasenpflege: Regelmäßiges Mähen, Düngen und Bewässern stärkt die Rasengräser und macht es dem Breitwegerich schwerer, sich auszubreiten. Eine ausreichende Stickstoffversorgung des Bodens kann ebenfalls dazu beitragen, das Wachstum des Breitwegerichs zu hemmen.
  • Nachsaat und Rasenreparatur: Nach der Entfernung der Breitwegerich-Pflanzen sollten entstandene Löcher mit Humus gefüllt und erneut Rasensamen ausgesät oder Rollrasen verlegt werden.

Breitwegerich kann zwar als störend empfunden werden, jedoch sollte nicht vergessen werden, dass er auch nützliche Eigenschaften besitzt und vollständig essbar ist. Doch in einem gepflegten Rasen ist sein ungehemmtes Wachstum selten erwünscht. Mit einer konsequenten Rasenpflege und der Anwendung geeigneter Methoden zur Unkrautbekämpfung können Sie die Ausbreitung des Breitwegerichs kontrollieren.

Bekämpfung

Um den Breitwegerich auf Rasenflächen effektiv zu bekämpfen, stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. Das Ziel ist es, die Pflanze dauerhaft zu entfernen und eine erneute Ausbreitung zu verhindern.

Manuelle Entfernung

Ein Unkrautstecher ist das effektivste Werkzeug zur Entfernung von Breitwegerich, da er die gesamte Pflanze samt Pfahlwurzel aus dem Boden holt. Besonders nach Regenfällen oder bei gut durchfeuchtetem Boden gelingt dies am besten, da der Boden weicher ist und die Pfahlwurzel weniger Widerstand bietet. Achten Sie darauf, die Pflanze vollständig zu entfernen, um erneutes Austreiben zu vermeiden.

Mechanische Bekämpfung

Alternativ können Sie den Breitwegerich auch mit Spaten oder Schaufel ausgraben. Dabei entstehen jedoch meist große Löcher, die anschließend wieder aufgefüllt und nachgesät werden müssen. Füllen Sie die entstandenen Löcher mit Humus und säen Sie Rasensamen nach, um die Lücken zu schließen.

Hausmittel und biologische Unkrautvernichter

Für umweltfreundliche Gärtner bieten sich auch Hausmittel an. Brennnesseljauche hat sich hier bewährt. Diese wird auf die betroffenen Stellen aufgetragen und benötigt etwas Geduld, zeigt aber langfristig Wirkung. Weitere biologische Unkrautvernichter sind ebenfalls eine Option, da sie die umliegenden Pflanzen und nützlichen Insekten schonen.

Vorbeugung

Vorbeugend ist eine umfassende Rasenpflege unerlässlich:

  • Regelmäßiges Mähen und Bewässern: Dies stärkt die Rasengräser und reduziert den Platz für Unkraut.
  • Düngen: Eine ausreichende Stickstoffversorgung hemmt das Wachstum von Breitwegerich.
  • Bodenbelüftung: Lüften Sie den Rasen regelmäßig, um Bodenverdichtungen zu verhindern, da verdichteter Boden optimale Bedingungen für den Breitwegerich bietet.

Chemische Unkrautvernichter

Falls erforderlich, können selektive Herbizide genutzt werden. Diese sollten jedoch mit Vorsicht angewendet werden, um Schäden an umliegenden Pflanzen und der Umwelt zu minimieren.

Mit diesen Methoden können Sie den Breitwegerich effektiv bekämpfen und die Gesundheit Ihres Rasens fördern.

Anbau

Der Breitwegerich ist eine äußerst robuste und pflegeleichte Pflanze, die sich sehr gut für den heimischen Garten eignet. Um Breitwegerich erfolgreich anzubauen, sollten Sie einige einfache Schritte befolgen:

  1. Standortwahl: Breitwegerich gedeiht am besten an einem sonnigen Standort. Die Pflanze bevorzugt durchlässigen, mäßig fruchtbaren Boden, der neutral bis leicht sauer sein kann. Auch Stellen mit einem leicht salzhaltigen Boden sind geeignet.
  2. Saatzeitpunkt: Die Aussaat erfolgt idealerweise im frühen Frühjahr. Breitwegerich ist ein Kalt- und Lichtkeimer. Das bedeutet, dass die Samen vor dem Winter oder direkt nach dem Frost gesät werden sollten und nicht mit Erde bedeckt werden dürfen.
  3. Aussaat: Streuen Sie die Samen locker auf die vorbereitete Erde und drücken Sie diese leicht an. Da der Breitwegerich ein Lichtkeimer ist, dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden, um eine optimale Keimung zu ermöglichen. Der Bodenkontakt sollte jedoch gewährleistet sein.
  4. Pflege: Breitwegerich verlangt keine besondere Pflege. Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig und kann selbst auf verdichtetem Boden oder intensiv genutzten Flächen gedeihen. Bei starker Trockenheit sollten Sie regelmäßig wässern, um das Wachstum zu unterstützen.
  5. Ernte: Sobald die Pflanzen gut etabliert sind, können Sie die jungen Blätter ernten und verwenden. Ältere Blätter und die Samenstände sind ebenfalls essbar und bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten.

Breitwegerich vermehrt sich leicht selbst, sodass einmal gepflanzte Exemplare oft für eine kontinuierliche Versorgung sorgen. Auch wenn der Breitwegerich im Garten neben anderen Nutzpflanzen wächst, wird er aufgrund seiner vielen Vorteile und seiner einfachen Anbauweise sicherlich zu einer willkommenen Bereicherung.

Bilder: Marina Lohrbach / iStockphoto