Bougainvillea

Bougainvillea überwintern: So gelingt’s richtig

Bougainvilleen verzaubern mit ihrer Blütenpracht, benötigen aber zur erfolgreichen Überwinterung besondere Aufmerksamkeit. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung, um Ihre Bougainvillea sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen und im Frühjahr erneut erblühen zu lassen.

Winterhärte der Bougainvillea

Eine frostfreie Überwinterung ist entscheidend für Bougainvilleas Wohlbefinden

Winterhärte der Bougainvillea

Bougainvillea-Pflanzen sind empfindlich gegenüber Kälte und vertragen keinen Frost. Bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius kann die Pflanze bereits Schäden nehmen, was im schlimmsten Fall zum Absterben führt. Daher ist in Regionen mit kalten Wintern eine Überwinterung in einem geschützten, frostfreien Raum unerlässlich. Achten Sie darauf, dass die Bougainvillea idealerweise bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius überwintert wird. Bestimmte Sorten benötigen hingegen eine wärmere Überwinterung bei Temperaturen zwischen 12 und 17 Grad Celsius. Ein sachgemäßes Winterquartier ist entscheidend für die Gesundheit und Langlebigkeit der Pflanze.

Der richtige Zeitpunkt für die Überwinterung

Beginnen Sie mit der Überwinterung Ihrer Bougainvillea, sobald die nächtlichen Temperaturen beständig unter 10 Grad Celsius sinken. In den meisten Regionen Deutschlands fällt dieser Zeitpunkt in die zweite Oktoberhälfte. Es ist ratsam, den Wetterbericht im Auge zu behalten und eventuell früher zu handeln, wenn überraschend kalte Nächte anstehen.

Bereiten Sie Ihre Pflanze bereits einige Wochen vor dem Umzug ins Winterquartier durch geeignete Pflegemaßnahmen wie das Zurückschneiden der Triebe vor. Dies erleichtert den Übergang und stärkt die Pflanze.

Geeignete Winterquartiere für die Bougainvillea

Die Art der Bougainvillea bestimmt die geeigneten Überwinterungsbedingungen.

Geeignete Winterquartiere für die Bougainvillea

Je nach Art der Bougainvillea variieren die Anforderungen an das Winterquartier. Eine Unterscheidung in kühle und warme Überwinterung ist daher wichtig, um den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzensorte gerecht zu werden.

Kalte Überwinterung

Bougainvillea glabra und ähnliche Sorten bevorzugen eine kühle Überwinterung. Diese Pflanzen verlieren ihre Blätter und sind daher weniger lichtbedürftig. Geeignete Winterquartiere sollten frostfrei, jedoch nicht zu warm sein:

  • Unbeheizte Nebengebäude mit Fenstern: Diese bieten ausreichend Schutz vor Frost, solange die Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius bleiben.
  • Kühle Wintergärten: Helle, unbeheizte Wintergärten sind ideal, solange die Temperatur mit einem Frostwächter überwacht wird.
  • Überwinterungszelte: Diese sind vielseitig einsetzbar und bieten mit zusätzlicher Beleuchtung eine flexible Lösung.
  • Garagen und Schuppen: Mit Pflanzenbeleuchtung und minimaler Heizunterstützung ausgestattet, können diese Räumlichkeiten ebenfalls genutzt werden.

Warme Überwinterung

Warme Überwinterung

Eine warme Überwinterung unterstützt das gesunde Wachstum der Bougainvillea.

Sorten wie Bougainvillea spectabilis, B. peruviana und Hybriden benötigen eine wärmere Überwinterung, da sie ihr Laub behalten und daher mehr Licht und etwas höhere Temperaturen brauchen. Die optimalen Bedingungen bieten:

  • Beheizte Wintergärten: Diese sollten konstant lichte und warme Bedingungen zwischen 12 und 17 Grad Celsius bieten. Bei niedrigeren Lichtverhältnissen kann eine zusätzliche Pflanzenbeleuchtung erforderlich sein.
  • Wohnräume: Gut beleuchtete und regelmäßig gelüftete Wohnräume sind geeignet, solange die Temperaturen nicht zu hoch sind und die Lichtverhältnisse stimmen.
  • Beheizte Gewächshäuser: Diese eignen sich hervorragend und bieten eine konstante Temperatur sowie ausreichendes Licht.

Achten Sie darauf, dass der Raum gut belüftet ist und ein gleichmäßiges Temperaturniveau hält, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Die Pflege der Bougainvillea im Winterquartier

Die Pflege Ihrer Bougainvillea im Winterquartier hängt von den Temperaturbedingungen ab. Hier sind die wesentlichen Schritte zur optimalen Pflege, je nachdem, ob Sie eine kühle oder warme Überwinterung bevorzugen.

Pflege bei kalter Überwinterung

  • Gießen: Gießen Sie nur sparsam. Halten Sie das Substrat leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, da dies die Wurzeln schädigen kann.
  • Licht: Stellen Sie die Pflanze an einen gedämpften Lichtstandort.
  • Laub entfernen: Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig und entfernen Sie abgefallenes Laub, um Fäulnis zu verhindern.
  • Schneiden: Nach dem Laubabwurf können Triebe zurückgeschnitten werden, um Platz zu sparen und Krankheiten vorzubeugen.
  • Kälte schützen: Stellen Sie sicher, dass der Topf nicht direkt auf kaltem Boden steht. Nutzen Sie ein Holzbrett oder eine Styroporplatte als Schutz.

Pflege bei warmer Überwinterung

  • Gießen: Bei wärmerer Überwinterung ist regelmäßiges Gießen erforderlich. Nutzen Sie am besten einen Feuchtigkeitsmesser, um die Erde gleichmäßig feucht zu halten.
  • Licht: Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Standort. Bei unzureichendem natürlichem Licht kann eine Pflanzenlampe erforderlich sein.
  • Schädlingskontrolle: Überprüfen Sie Ihre Bougainvillea regelmäßig auf Schädlingsbefall, insbesondere auf Spinnmilben und Schildläuse. Je früher Schädlinge erkannt werden, desto besser können sie bekämpft werden.
  • Lüften: Sorgen Sie für eine gute Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Schädlinge und Krankheiten

Auch im Winterquartier können Bougainvilleen von Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Zu den häufigsten Schädlingen zählen Spinnmilben und Schildläuse.

Schädlinge

Schädlinge

Regelmäßiges Besprühen erhöht die Luftfeuchtigkeit und bekämpft Spinnmilben wirksam

  • Spinnmilben: Diese treten besonders in trockenen, warmen Winterquartieren auf. Zur Bekämpfung können Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Bei starkem Befall empfiehlt sich der Einsatz eines geeigneten Schädlingsbekämpfungsmittels.
  • Schildläuse: Erkennen Sie diese an festen, schildartigen Wucherungen an den Stängeln und Blättern. Eine frühzeitige Entfernung der befallenen Pflanzenteile und der Einsatz von insektizider Seife kann helfen, die Ausbreitung zu verhindern.
  • Blattläuse: Diese verursachen gekräuselte und verformte Blätter. Eine erste Maßnahme zur Bekämpfung besteht darin, die Pflanze gründlich mit Wasser abzubrausen.

Krankheiten

  • Echter Mehltau: Diese Pilzkrankheit zeigt sich als weißer, pudriger Belag auf den Blättern und schwächt die Pflanze. Eine gute Luftzirkulation um die Pflanze herum ist wichtig. Bei starkem Befall kann ein Fungizid erforderlich sein.
  • Blattfleckenkrankheit: Diese Erkrankung wird durch Bakterien oder Pilze verursacht und zeigt sich durch dunkle Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie befallene Blätter sofort und behandeln Sie die Pflanze mit einem fungizidhaltigen Mittel.
  • Wurzelfäule: Diese kann durch Überwässerung oder schlecht drainierten Boden verursacht werden. Achten Sie darauf, dass das Substrat gut durchlässig ist und vermeiden Sie Staunässe, um die Gesundheit der Wurzeln zu gewährleisten.

Vorsorgemaßnahmen

  • Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie Ihre Bougainvillea regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten.
  • Gute Belüftung: Eine gute Luftzirkulation kann helfen, Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall zu minimieren.
  • Natürliche Pflegemittel: Verwenden Sie natürliche Pflanzenstärkungsmittel, um die Pflanze widerstandsfähiger gegen Schädlinge zu machen.
Das Ausräumen der Bougainvillea im Frühjahr

Die Bougainvillea sollte vorsichtig an höhere Temperaturen gewöhnt werden

Das Ausräumen der Bougainvillea im Frühjahr

Der genaue Zeitpunkt für das Ausräumen Ihrer Bougainvillea hängt stark von den regionalen Witterungsbedingungen ab. Generell gilt jedoch, dass die Bougainvillea ab Mitte April langsam an höhere Temperaturen und mehr Licht gewöhnt werden sollte. Dies kann zunächst durch eine Platzierung bei Zimmertemperatur erfolgen, etwa bei 17 bis 20 Grad Celsius.

Sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, kann die Pflanze ihren endgültigen Standort im Freien beziehen. Meist ist dies nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall. Hier sind einige Schritte für das sichere Ausräumen:

  1. Temperaturüberwachung: Überprüfen Sie die langfristige Wetterprognose und stellen Sie sicher, dass die Nachttemperaturen stabil über 5 Grad Celsius liegen.
  2. Standortwahl: Ein halbschattiger Standort ist ideal für die ersten Tage.
  3. Eingewöhnung: Gewöhnen Sie die Bougainvillea schrittweise an direkte Sonneneinstrahlung, um Sonnenbrand zu vermeiden. Beginnen Sie mit einigen Stunden am Morgen oder späten Nachmittag und erhöhen Sie die Dauer allmählich.
  4. Wassergaben: Beginnen Sie verstärkt mit dem Gießen, sobald die Pflanze draußen ist. Die Erde sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass gehalten werden.
  5. Düngung: Nach dem Ausräumen ist es ratsam, mit einer regelmäßigen Düngegabe zu beginnen, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern.

Durch eine sorgfältige Eingewöhnung und Beachtung der Witterungsverhältnisse sichern Sie einen gesunden Start in die neue Gartensaison für Ihre Bougainvillea.

Bilder: Waewthian Sawangwan / Shutterstock