Bougainvillea-Probleme: Ursachen & Lösungen
Die farbenprächtige Bougainvillea ist eine beliebte Pflanze, die jedoch anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge sein kann. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über häufige Probleme wie Blattverfärbungen, Schädlinge und Pilzinfektionen sowie deren effektive Bekämpfung.
Blattverfärbungen und Blattfall – Mögliche Ursachen
Verfärbte Blätter und der Verlust von Blättern bei Ihrer Bougainvillea können verschiedene Ursachen haben, die Sie mit etwas Aufmerksamkeit erkennen und beheben können.
Nährstoffungleichgewicht
Vergilbungen deuten häufig auf einen Nährstoffmangel hin, insbesondere auf einen Stickstoffmangel. Ältere Blätter verfärben sich zuerst, während junge Triebe schwach bleiben und die Blütenbildung spärlich ausfällt. Eine angepasste Düngung mit stickstoffhaltigen Produkten kann hier Abhilfe schaffen.
Achten Sie auch auf die Signale, die Ihre Pflanze Ihnen im Fall eines Eisenmangels gibt: Bleiben die Blattadern grün, während sich das restliche Blatt gelb verfärbt, sollten Sie einen Eisendünger verwenden.
Wasserhaushalt
Sowohl zu viel als auch zu wenig Wasser schaden der Bougainvillea. Staunässe kann zu Wurzelfäule führen, die die Nährstoffaufnahme der Pflanze beeinträchtigt und zu Vergilbungen und Blattfall führt. Verhältnismäßig starkes Blattwachstum auf Kosten der Blüten kann ein Indiz für eine Überwässerung sein.
Auch Trockenheit ist ein Stressfaktor für die Pflanze. Welkende Blätter, die schließlich abfallen, sind deutliche Signale für Wassermangel. Eine ausgewogene Wasserversorgung, die auf die Bodenbeschaffenheit abgestimmt ist, beugt diesen Problemen vor.
Schädlinge
Saugende Insekten wie Spinnmilben, Blattläuse und Thripse können die Ursache für Verfärbungen, Verkrüppelungen und schließlich Blattfall sein. Eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung der Schädlinge ist wichtig, um größere Schäden zu vermeiden.
Spinnmilben – Winzige Plagegeister
Spinnmilben sind besonders bei warmen und trockenen Bedingungen eine Gefahr für Ihre Bougainvillea. Feine Gespinste an den Blattunterseiten und ein gesprenkeltes Aussehen der Blätter sind typische Anzeichen eines Befalls. Unbehandelt verfärben sich die Blätter gelb und braun und fallen ab.
Spinnmilben bekämpfen – Vorbeugen und Behandeln
Um Spinnmilben erfolgreich zu bekämpfen, ist ein mehrgleisiges Vorgehen ratsam.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser schafft ein für Spinnmilben ungünstiges Klima.
- Pflanzen stärken: Eine ausgewogene Nährstoffversorgung und optimale Standortbedingungen fördern die Widerstandskraft der Pflanze.
Direkte Bekämpfung:
- Pflanzenteile entfernen: Stark befallene Blätter sollten Sie abschneiden und über den Hausmüll entsorgen.
- Raubmilben einsetzen: Die natürlichen Feinde der Spinnmilben, wie die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis, helfen, den Befall biologisch zu kontrollieren.
- Natürliche Mittel anwenden: Neemöl (28,00€ bei Amazon*), Brennnesselsud oder Schachtelhalmbrühe wirken gegen Spinnmilben und können mit einer Sprühflasche aufgetragen werden.
Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls und handeln Sie frühzeitig, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Blattläuse – Saft saugende Insekten
Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft und verursachen dabei Schäden wie Verkrüppelungen und Verfärbungen. Deformierte Pflanzenteile, eingerollte Blätter, verkümmerte Triebspitzen und ein klebriger Belag, der Ameisen anlockt, sind typische Symptome.
Blattläuse bekämpfen – Natürliche Methoden
Glücklicherweise gibt es verschiedene effektive und umweltfreundliche Methoden, um Blattläuse zu bekämpfen:
- Wasserstrahl: Oft reicht es aus, die Pflanzen mit einem starken Wasserstrahl abzuspritzen.
- Schmierseifenlösung: Eine Mischung aus Wasser und Schmierseife wirkt gegen Blattläuse und kann auf die betroffenen Pflanzenteile gesprüht werden.
- Brennnesseljauche: Auch Brennnesseljauche hilft bei der Bekämpfung von Blattläusen und stärkt gleichzeitig die Pflanze.
- Nützlinge fördern: Marienkäfer und Florfliegen sind natürliche Feinde der Blattläuse und helfen, den Befall zu reduzieren.
- Knoblauch einsetzen: Bei leichtem Befall kann das Einsetzen von Knoblauchzehen in die Erde oder das Besprühen mit Knoblauchsud helfen.
Mehltau – Weißer Belag auf den Blättern
Mehltau ist eine Pilzinfektion, die sich als weißer, pulverartiger Belag auf den Blättern zeigt. Unbehandelt führt die Krankheit zum Vertrocknen und Absterben von Blättern und Trieben. Echter Mehltau tritt besonders bei warmen und trockenen Bedingungen auf, während Falscher Mehltau bei feuchter und kühler Witterung auftritt.
Mehltau bekämpfen – Vorbeugung und Behandlung
Um Mehltau erfolgreich zu bekämpfen, sind sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch eine direkte Behandlung wichtig.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Resistente Sorten wählen: Achten Sie beim Kauf neuer Pflanzen auf mehltauresistente Sorten.
- Luftzirkulation fördern: Pflanzen Sie Bougainvillea nicht zu dicht, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
- Überdüngung vermeiden: Zu viel Stickstoff macht die Pflanze anfälliger für Pilzkrankheiten.
- Richtig gießen: Gießen Sie Ihre Pflanzen von unten, um Nässe auf den Blättern zu vermeiden.
Direkte Behandlung:
- Befallene Pflanzenteile entfernen: Schneiden Sie befallene Blätter und Triebe ab und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.
- Natürliche Mittel anwenden: Ein Milch-Wasser-Gemisch (Verhältnis 1:9) oder Knoblauchsud können die Pilzsporen bekämpfen.
- Im Notfall Schwefel einsetzen: Sollten natürliche Mittel nicht helfen, können Sie Schwefelpräparate anwenden.
Wurzelfäule – Gefahr durch Staunässe
Wurzelfäule entsteht durch zu viel Wasser und schlechte Drainage. Die Wurzeln werden matschig und braun, die Blätter vergilben und welken.
Wurzelfäule bekämpfen – Maßnahmen ergreifen
Um Wurzelfäule zu bekämpfen und vorzubeugen, sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Entwässerung verbessern: Stellen Sie sicher, dass der Boden gut durchlässig ist und keine Staunässe entsteht. Kübelpflanzen benötigen ausreichend Abzugslöcher.
- Bewässerung anpassen: Gießen Sie Ihre Pflanzen nur, wenn der Boden trocken ist. Vermeiden Sie zu häufiges Gießen.
- Betroffene Wurzeln zurückschneiden: Bei Anzeichen von Wurzelfäule sollten Sie die Pflanze aus dem Topf nehmen und die Wurzeln kontrollieren. Schneiden Sie befallene Wurzeln großzügig zurück.
- Umtopfen: Setzen Sie die Pflanze nach dem Rückschnitt in frisches, gut durchlässiges Substrat, als Zimmerpflanze.
- Natürliche Mittel einsetzen: Natürliche Präparate können die Gesundheit der Pflanze unterstützen und das Risiko einer erneuten Infektion minimieren.
Mit diesen Maßnahmen schützen Sie Ihre Bougainvillea vor Wurzelfäule und erhalten ihre Schönheit.