Bonsai

Bonsai Wurzel: Alles über Wurzelwachstum, Pflege und Formung

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Die Gestaltung eines Bonsais benötigt viel Zuwendung und Pflege. Es ist eine Kunst, Bäume in eine Miniaturform zu bringen. Das Gehölz lebt unter eingeschränkten Bedingungen und erfordert in jeglicher Hinsicht Balance. Sie spielt auch im Wurzelballen eine wichtige Rolle.

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Die Wurzeln sind beim Bonsai ein besonders schönes Element
AUF EINEN BLICK
Welche Funktionen haben Bonsai-Wurzeln und wie werden sie gepflegt?
Bonsai-Wurzeln sind für die Wasseraufnahme, Nährstoffspeicherung und Verankerung verantwortlich. Um einen ausgewogenen Wurzelballen zu formen, werden beim Umtopfen alte Wurzeln beschnitten und seitliches Wurzelwachstum gefördert. Die Tourniquet-Methode hilft, einen neuen Wurzelansatz zu fördern.

Wurzelwachstum

Der Bonsai entwickelt ein Wurzelwerk im Miniaturformat, welches die gleichen Funktionen wie die Wurzeln normal großer Gehölze übernimmt. Mit zunehmendem Alter nimmt die Wurzelstärke durch das Dickenwachstum zu. Ihre Außenhaut verholzt, sodass diese Strukturen stammähnlich erscheinen.

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Aufgaben der Wurzeln:

  • Aufnahme von Feuchtigkeit und gelösten Salzen
  • Verankerung des Bonsais in der Erde
  • Speicherung von Nährstoffen

Entstehung der Wurzeln

Die Wurzeln wachsen als Ausstülpungen auf der Suche nach Nährstoffen und Wasser aus dem Vegetationskegel in das Erdreich. Dieser bildet den Teil des Pflanzenkörpers, welcher mit Teilungsgewebe ausgestattet ist und so für die Neubildung von Pflanzenorganen sorgen kann. Eine Wurzelhaube schützen den Kegel vor Verletzungen. Sie wird wenige Tage alt und zersetzt sich dann zu einer schleimigen Masse.

Wurzelhaare

Diese Strukturen zeigen sich als feiner Haarflaum an den Wurzelspitzen. Je mehr Feinwurzeln die Pflanze besitzt, desto größer ist die Aufnahmefläche für Wasser und Nährsalze und umso vitaler wächst der Bonsai. Der hintere Wurzelbereich dient der Weiterleitung und Speicherung dieser Stoffe, damit der Stoffwechsel des Minibaums aufrecht erhalten bleibt.

Wurzelansatz formen

Die Formung des Wurzelballens spielt eine wichtige Rolle in der Bonsaikunst. Sie folgt dem Grundsatz, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Baumkrone und Wurzelballen besteht. Die Optik wird dagegen vom individuellen Geschmack beeinflusst, doch auch hier gibt es allgemeingültige Techniken. Sie beziehen sich auf die Ausformung des Nebari. Dieser Wurzelansatz bezeichnet die oberflächennahen und stammähnlichen Wurzeln.

Schnitt der Wurzeln

Wenn Sie einen Bonsai umtopfen, widmen Sie sich dem Wurzelschnitt. Schneiden Sie alte und abgestorbene Wurzelteile, um die Wuchskraft zu unterstützen und das Blattwachstum zu fördern. Der Baum entwickelt an der Stammbasis neue Saugwurzeln. Entfernen Sie starke Wurzeln, die senkrecht nach unten wachsen. Dadurch verlagern Sie das Wachstum auf die seitlich ausgeprägten Wurzelstränge. Das Gehölz investiert seine Energie in diese Bereiche, sodass die Seitenwurzeln mit der Zeit dicker werden. Mit dieser Methode lässt sich ein Ballen mit radial verlaufenden Wurzeln formen.

Tipp

Ein Bonsai wird üblicherweise zwischen März und April oder bei vollständiger Durchwurzelung der Erde umgetopft.

Neuen Wurzelansatz fördern

Die Tourniquet-Methode dient dazu, einen neuen Nebari über dem Alten zu formen. Legen Sie einen Kupferdraht (11,00€ bei Amazon*) um die Stammbasis und achten Sie darauf, dass dieser eng an der Rinde anliegt. Das Gewebe wird auf diese Weise eingeschnürt, wenn sich der Stamm ausdehnt. Dadurch ist der Nährstofftransport eingeschränkt und der Bonsai ist gezwungen, über dem Ring neue Wurzeln zu entwickeln. Die Maßnahme ist für das Frühjahr empfehlenswert, bevor die neue Vegetationsperiode beginnt.

Bilder: Charoenpong R / Shutterstock