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Bonsai aus heimischen Bäumen: So gelingt die Miniaturkunst

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Bonsai ist eine viele tausend Jahre alte japanische Kunst der Baumkultur. Der Reiz dieser Kulturform besteht darin, die klein bleibenden Bäume naturgetreu zu erziehen – nur eben im Miniformat. Längst ist diese japanische Tradition auch bei uns eingekehrt, wovon zahlreiche Vereine in Deutschland sowie ein breites Angebot an Fachliteratur und Informationen im Internet zeugen. Für die Bonsai-Kultur benötigen Sie keine exotischen Baumarten, ein Sämling eines heimischen Baumes genügt den Ansprüchen ebenso.

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Auch heimische Bäumen lassen sich zum Bonsai erziehen
AUF EINEN BLICK
Welche heimischen Bäume eignen sich für Bonsai?
Für Bonsai aus heimischen Bäumen eignen sich Stieleiche, Rotbuche, Spitzahorn, Kiefer, Weißdorn, Kornelkirsche oder Wildapfel. Zur Erziehung zum Bonsai ziehen Sie entweder Samen selbst heran, sammeln Sämlinge oder verwenden ältere Bäume als Rohlinge.

So gelangen Sie an einen geeigneten Baum

Heimische Bäume bieten für die Erziehung zum Bonsai viele Vorteile: So ist Rohmaterial leicht (und günstig!) zu beschaffen, denn dazu müssen Sie lediglich in den Wald oder in den Park gehen, außerdem sind diese Arten an die hiesigen klimatischen Bedingungen optimal angepasst und bedürfen keinerlei Extra-Pflege wie etwa einer Überwinterung im Kalthaus. Stattdessen handelt es sich um ideale Outdoor-Bonsai, die sich wunderbar im Garten aufstellen lassen. Lediglich für einen Zimmerbonsai sollten Sie exotische Baumarten bevorzugen, denn Eiche, Ahorn und Co. überleben im Wohnzimmer nicht lange. Einen geeigneten Bonsai-Rohling erhalten Sie auf verschiedene Arten:

  • Sie ziehen sich aus Samen selbst Bäume heran.
  • Sie sammeln im Frühjahr Sämlinge, die sie vorsichtig ausgraben und eintopfen.
  • Sie gehen gezielt auf die Suche nach klein gebliebenen, älteren Bäumen.

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Bei Wildbäumen müssen Sie allerdings vorsichtig sein und die lokal geltenden Naturschutzgesetze beachten. Nicht aus jedem Wald dürfen einfach Sämlinge oder Jungbäume mitgenommen werden!

Welche heimischen Baumarten eignen sich zum Bonsai?

Im Prinzip eignen sich alle heimischen Baumarten zum Bonsai. Von Vorteil ist es allerdings, wenn Sie Sorten mit von Natur aus kleinen Blättern bevorzugen, da hier ein für Anfänger komplizierter Blattschnitt entfällt. Neben Großbäumen wie Stieleiche, Rotbuche, Spitzahorn oder Kiefer lassen sich übrigens auch viele Sträucher zum Baum-Bonsai erziehen. Insbesondere aus Weißdorn, Kornelkirsche, Wildapfel etc. lassen sich schöne Bonsai formen.

Aus einem Rohling einen Bonsai machen – Die Grundlagen

Bis aus einem Sämling ein fertiger Bonsai wird, sind viele Jahre der sorgfältigen Pflege nötig. Die Grundlagen:

  • Lassen Sie den Sämling zunächst einige Jahre im Topf wachsen.
  • Schneiden Sie ihn regelmäßig, damit er dicke Äste und einen dicken Stamm ausbildet.
  • Dazu kürzen Sie die späteren Hauptäste immer wieder ein und kappen dafür andere.
  • Erst nach einigen Jahren kommt das Bäumchen in die typische flache Schale.
  • Nun beginnt die Gestaltung zum richtigen Bonsai mittels Schere und Draht.

Tipp

Einen Bonsai richtig zu gießen und zu düngen, ist eine knifflige Aufgabe: Schließlich benötigt das Bäumchen ausreichend Nährstoffe, zu viele davon führen allerdings zu unerwünscht verstärktem Wachstum.

Bilder: Bernd Schmidt / Shutterstock