Anubias

Anubias im Aquarium: Einfache Pflege & Dekorative Sorten

Anubias sind robuste und pflegeleichte Wasserpflanzen, die sich für Aquarien verschiedener Größen eignen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Pflege, Vermehrung und den verschiedenen Sorten von Anubias.

Steckbrief

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Wuchs
Langsam, robust, festhaftend, emers und submers
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Blattfarbe
Dunkelgrün, grün, bräunlich, rotbraun, grün-weiß gemustert
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Blattform
Breit, lanzettlich, efeublättrig, kaffeeblätter, spitze bis ovale

Anubias pflegen

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Blüte der Anubias barteri im Aquarium.
Foto: Francesco Volpi Ghirardini | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Pflege von Anubias ist weitgehend unkompliziert und daher auch für Anfänger geeignet. Anubias gelten als anspruchslos hinsichtlich der Wasserwerte und sind robust im Wachstum. Eine geeignete Wassertemperatur liegt zwischen 22 und 26 Grad Celsius. Dies ermöglicht der Pflanze, sowohl in kaltem als auch in warmem Wasser gut zu gedeihen. Ein zusätzliches CO₂ muss in der Regel nicht zugeführt werden, da das im Wasser vorhandene CO₂ ausreichend ist.

Beim Pflegen von Anubias sind folgende Punkte zu beachten:

  • Abgestorbene Teile regelmäßig aus dem Aquarium entfernen, um die Wasserqualität zu erhalten und die Pflanze gesund zu halten.
  • Anubias benötigen nur wenig Licht und können sowohl in schattigen Bereichen als auch unter direkter Beleuchtung gedeihen. Ein Lichtbedarf von 0,25 bis 1 Watt pro Liter ist ausreichend.
  • Regelmäßige, aber sparsame Düngung fördert das Wachstum. Zeigen sich blasse oder farblose Blätter, kann dies auf einen Eisenmangel hinweisen. Eine gezielte Eisendüngung hilft, das Problem zu beheben.
  • Die Wurzeln der Pflanze sollten nicht vollständig im Boden vergraben werden. Das Rhizom sollte immer sichtbar bleiben, um Fäulnis zu verhindern.

Anubias wächst relativ langsam, wodurch häufiger Rückschnitt meist nicht notwendig ist. Wird die Pflanze dennoch zu groß, kann sie mittels Schere zurückgeschnitten werden. Diese Pflegemaßnahme ist in der Regel alle sechs Wochen erforderlich.

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Anubias sind aufgrund ihrer bitter schmeckenden Blätter auch für Becken mit Pflanzenfressern wie Barschen geeignet, da die Blätter von den Fischen meist verschmäht werden. Wegen ihrer breiten und ledrigen Blätter sind die Pflanzen in der Lage, auch starken Strömungen standzuhalten.

Blätter

Die Blätter der Anubias sind widerstandsfähig und ledrig, was ihnen hilft, in den unterschiedlichen Bedingungen des Aquariums zu gedeihen. Diese Robustheit ist essenziell, da die Pflanzen häufig starken Strömungen ausgesetzt sind, ohne Schaden zu nehmen.

Anubias-Blätter gibt es in verschiedenen Formen und Größen, die je nach Art variieren können. Hier sind einige der typischen Blattformen und -merkmale:

  • Breit und dunkelgrün: Das Breitblättrige Speerblatt bildet große und breite Blätter in kräftigem Dunkelgrün aus, die bis zu 20 cm hoch werden können.
  • Schmal und lanzettlich: Das Schmalblättrige Speerblatt besitzt schmale, elliptische Blätter und wird ebenfalls etwa 20 cm hoch.
  • Efeublätter: Die Blätter der Anubias gracilis ähneln Efeublättern und erreichen eine Länge von bis zu 10 cm mit dekorativer Herzform.
  • Kaffeeblätter: Die Variante Anubias barteri var. coffeeifolia zeigt dunkelgrüne bis leicht bräunliche Blätter mit tief eingeschnittenen Blattadern und einem rotbraunen Austrieb.
  • Verschiedenblättrig: Anubias heterophylla zeigt eine große Variabilität von spitzen bis zu gewellten oder ovalen Blattformen und wird zwischen 20 und 60 cm groß.

Insgesamt machen die vielfältigen Formen und die Robustheit der Blätter Anubias zu einer ausgezeichneten Wahl für jedes Aquarium.

Wuchs

Anubias wachsen durch ihr Rhizom auf nahezu allen Untergründen. Durch ihre Haftwurzeln klammern sie sich fest an Holz, Steine und andere harte Substrate. Dies ermöglicht es der Pflanze, sich erfolgreich an fließenden Gewässern zu behaupten, wo sie starken Strömungen standhalten muss.

Der Verwurzelungsprozess ist vergleichsweise langwierig, da Anubias bekanntlich langsam wachsen. Trotz der langwierigen Verwurzelung kann bereits nach einigen Tagen ein erstes Anhaften des Rhizoms festgestellt werden, während die vollständige Verwurzelung deutlich länger dauert.

Anubias können sowohl emers (über Wasser) als auch submers (unter Wasser) wachsen. Während Hochwasserperioden überdauern sie submerse Phasen problemlos. Einige Arten setzen ihr Wachstum dann fort, während andere es einstellen und nach Absinken des Wasserspiegels wieder aufnehmen. Diese bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit erlaubt ihnen das Überleben in wechselnden Wasserbedingungen.

Anubias richtig pflanzen

Anubias lassen sich auf verschiedene Weise im Aquarium anbringen:

  • Befestigung mit Sekundenkleber: Am einfachsten ist es, die Anubias mit Cyanacrylat-basiertem Sekundenkleber (8,00€ bei Amazon*) auf Hardscape wie Steine oder Holz zu befestigen. Dies bietet schnellen und festen Halt.
  • Verwendung von Bindfaden: Alternativ kann ein Bindfaden genutzt werden, um die Pflanze an Hardscape zu fixieren. Dabei sollte das Rhizom nicht zu fest gebunden werden, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Einklemmen in Spalten: Anubias können auch vorsichtig in Felsspalten und Holzspalten geklemmt werden. Es ist wichtig, das Rhizom bei dieser Methode nicht zu beschädigen.
  • Pflanzung in den Bodengrund: Einige Anubias-Arten lassen sich in den Bodengrund pflanzen. Dabei darf das Rhizom nicht komplett vergraben werden. Ein Teil davon muss sichtbar bleiben, um Fäulnis und das Absterben der Pflanze zu verhindern.

Bei der Pflanzung von Anubias ist stets darauf zu achten, dass das Rhizom frei bleibt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es verfault, was die Pflanze zum Absterben bringt. Durch das richtige Einpflanzen und Befestigen kann sich die Anubias gut anpassen und gesund im Aquarium gedeihen.

Anubias vermehren

Die Vermehrung von Anubias erfolgt durch die Teilung des Rhizoms, des dicken Wurzelstrunks, aus dem die Blätter wachsen. Dies ist der effektivste und schnellste Weg, um neue Pflanzen zu gewinnen.

Für die Vermehrung von Anubias befolgt man diese Schritte:

1. Verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine scharfe Schere, um das Rhizom zu teilen.

2. Stellen Sie sicher, dass jedes Teilstück mindestens zwei, vorzugsweise drei Blätter hat, um ausreichendes Material für die Photosynthese zu gewährleisten und neues Wachstum zu ermöglichen.

3. Die gewonnenen Pflanzenteile können dann auf verschiedene Weisen befestigt werden:

  • Aufkleben auf Untergründe wie Steine oder Holz.
  • Befestigen mit einem Bindfaden oder feinen Schnüren.
  • Einsetzen in geeignete Spalten oder Schlitze.

Es ist wichtig, beim Vermehren die Gesundheit der Pflanze zu schützen. Verletzungen am Rhizom können dazu führen, dass Anubias Calciumoxalat-Kristalle absondern, die für einige Wirbellose wie Zwerggarnelen tödlich sein können. Um dies zu vermeiden, sollte die Teilung außerhalb des Aquariums stattfinden. Nach der Teilung wird empfohlen, die Pflanze vor dem Zurücksetzen ins Aquarium gründlich mit Leitungswasser abzuspülen.

Sorten & Arten

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Anubias barteri var. barteri in einem Aquarium, bekannt für robuste Blätter.
Foto: Tocekas | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Es gibt viele verschiedene Arten von Anubias, die alle ihre eigenen besonderen Eigenschaften haben. Hier sind einige der bekanntesten und beliebtesten Sorten, die für unterschiedliche Aquariengrößen und -gestaltungen geeignet sind:

  • Anubias barteri var. nana: Das Zwergspeerblatt wird zwischen 5 und 15 cm groß. Diese Pflanze ist sehr anspruchslos und robust, was sie besonders für kleinere bis mittelgroße Aquarien geeignet macht.
  • Anubias barteri var. nana ‚Petite ‚Bonsai‘: Diese Zwergform erreicht eine Höhe von nur 3-5 cm. Sie eignet sich für sehr kleine Aquarien oder als Akzent in größeren Aquarien.
  • Anubias barteri var. caladifolia: Das Caladiumblättrige Speerblatt hat die größten Blätter in der Anubias barteri Gruppe, die bis zu 24 cm lang werden können. Mit ihren helleren und weicheren Blättern ist diese Pflanze besonders eindrucksvoll und eignet sich für größere Aquarien.
  • Anubias barteri var. barteri: Das Breitblättrige Speerblatt wird bis zu 20 cm hoch und hat sehr breite, dunkelgrüne Blätter. Diese Art ist ideal für den Mittelgrund größerer Aquarien oder den Hintergrund kleinerer Becken.
  • Anubias barteri var. coffeeifolia: Diese Sorte zeichnet sich durch dunkelgrüne bis leicht bräunliche Blätter mit tief eingeschnittenen Blattrippen aus. Ihre Höhe liegt bei 15-25 cm, und sie fügt sich schön in den Mittelgrund größerer Aquarien ein.
  • Anubias barteri var. nana ‚Pangolino‘: Pangolino ist eine der kleinsten Anubias-Varianten. Sie hat überlappende Blätter, die an die Schuppen eines Pangolins erinnern, und wächst sehr langsam. Diese Pflanze ist ideal für kleine Highlights im Aquarium.
  • Anubias barteri var. nana ‚Variegated‘: Diese seltene und auffällige Variante beeindruckt mit einer einzigartigen grün-weißen Musterung der Blätter. Sie ist ein echter Blickfang und besonders für die Dekoration von Hardscape geeignet.
  • Anubias heterophylla: Diese mittelgroße bis große Anubias erreicht eine Höhe von 20 bis 60 cm. Die Blattformen variieren erheblich, von spitz bis oval und von pfeilförmig bis gewellt. Sie ist robust und barschfest, was sie ideal für größere Aquarien macht.
  • Anubias hastifolia: Eine sehr große Art, die emers bis zu 85 cm lange Blattstiele entwickeln kann. Diese beeindruckende Größe macht sie ideal für große Aquarien oder spezielle Aquascapes.
  • Anubias gigantea: Diese Sorte wird ebenfalls sehr groß und kann emers bis zu 85 cm lange Blattstiele entwickeln. Sie eignet sich für sehr große Aquarien und beeindruckende Aquascapes.
  • Farbvarianten wie ‚Pinto‘ und ‚Snow White‘: Diese Mutationen sind besonders dekorativ. ‚Pinto‘ und ‚Snow White‘ zeichnen sich durch ihre auffällige Färbung aus und können als Highlight auf Steinen platziert werden.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sollte das Rhizom der Anubias nicht vollständig eingegraben werden?

Das Rhizom der Anubias sollte nicht vollständig eingegraben werden, weil es ansonsten faulen könnte. Fäulnis im Rhizom führt oft zum Absterben der Pflanze. Es ist wichtig, dass das Rhizom immer sichtbar bleibt und nur die Wurzeln im Bodengrund vergraben werden.

2. Können Anubias auch emers wachsen und was bedeutet das?

Ja, Anubias können sowohl submers (unter Wasser) als auch emers (über Wasser) wachsen. Emers bedeutet, dass die Pflanze teilweise oder vollständig über der Wasseroberfläche wächst. In der Natur kommen sie häufig in Bereichen mit schwankenden Wasserständen vor und sind an diese Bedingungen gut angepasst.

3. Wie verhalten sich Anubias gegenüber Pflanzenfressern wie Barschen?

Anubias sind aufgrund ihrer bitter schmeckenden und robusten Blätter gut für Aquarien mit Pflanzenfressern wie Barschen geeignet. Die Blätter werden von den Fischen meist verschmäht, wodurch die Pflanzen unbeschadet bleiben.

4. Was sind Rheophyten und warum werden Anubias dazugezählt?

Rheophyten sind Pflanzen, die in schnell fließenden Gewässern wachsen und sich an diese Bedingungen angepasst haben. Anubias gehören zu den Rheophyten, weil sie sich mit ihren Haftwurzeln fest an Steinen und Holz verankern können und dadurch in starken Strömungen bestehen. Diese Anpassungsfähigkeiten erlauben ihnen, auch in anderen anspruchsvollen Umgebungen zu gedeihen.

Bilder: juancajuarez / stock.adobe.com