Sonnentau

Sonnentau umtopfen: Anleitung & Tipps für gesunde Pflanzen

Sonnentau, eine faszinierende Gattung fleischfressender Pflanzen, benötigt besondere Pflege. Dieser Artikel informiert über das richtige Umtopfen von Sonnentau, die Wahl des passenden Substrats und die optimale Pflege nach dem Umtopfen.

Wann sollte man Sonnentau umtopfen?

Der optimale Zeitpunkt für das Umtopfen von Sonnentau ist im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanze ihre Wachstumsphase beginnt. Dies sollte idealerweise jährlich erfolgen, da sich das Substrat mit der Zeit zersetzt und erneuert werden muss, um den passenden nährstoffarmen Zustand beizubehalten. Sollten sich gelb-braune Ablagerungen durch kalkhaltiges Gießwasser oder Überdüngung zeigen, ist ein sofortiges Umtopfen notwendig. Beobachten Sie Ihre Pflanze: wirkt sie schwach oder kraftlos, kann auch dies ein Hinweis auf die Notwendigkeit des Umtopfens sein.

Welches Substrat eignet sich zum Umtopfen?

Für das Umtopfen von Sonnentau sollten Sie ein spezielle Karnivorenerde wählen, das die speziellen Ansprüche dieser fleischfressenden Pflanze erfüllt. Achten Sie auf folgende Eigenschaften:

  • Nährstoffarm: Normale Blumenerde ist ungeeignet und kann die empfindlichen Wurzeln schädigen.
  • Sauer: Ein niedriger pH-Wert im Substrat ist essentiell für den Sonnentau.
  • Luftdurchlässig: Dies schützt die Wurzeln vor Fäulnis.
  • Wasserspeichernd: Das Substrat sollte Feuchtigkeit gut aufnehmen, jedoch Staunässe vermeiden.

Empfehlenswert ist spezielle Karnivorenerde, die Sie im Fachhandel erhalten oder selbst mischen können. Eine bewährte Mischung besteht aus:

  • Weißtorf (ungekalkt, ungedüngt): Der Torf sorgt für den notwendigen sauren pH-Wert.
  • Perlite oder Quarzsand: Diese Materialien verbessern die Luftdurchlässigkeit und Drainage. Ein Mischungsverhältnis von 3:1 (Torf zu Perlite oder Sand) hat sich als vorteilhaft erwiesen.

Alternativ können auch umweltfreundliche Kokosfasern verwendet werden, die mit Perlite gemischt werden sollten, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Sie können das Verhältnis der Bestandteile je nach spezifischen Bedürfnissen der kultivierten Drosera-Art anpassen.

Wie wird Sonnentau umgetopft?

Das Umtopfen des Sonnentaus umfasst einige sorgfältige Schritte, um das gesunde Wachstum der Pflanze zu fördern. Im Folgenden finden Sie eine Anleitung:

1. Vorbereitung:

  • Wählen Sie einen neuen Topf, der geringfügig größer ist als der bisherige. Sonnentau hat ein kleines Wurzelwerk und benötigt daher keinen deutlich größeren Topf.
  • Füllen Sie diesen zu etwa einem Drittel mit spezieller Karnivoren-Erde.

2. Entfernung der Pflanze:

  • Entfernen Sie den Sonnentau vorsichtig aus dem alten Topf, indem Sie die Erde rund um das Wurzelwerk behutsam lockern.
  • Schütteln Sie das alte Substrat vorsichtig ab und entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Wurzeln.

3. Einsetzen der Pflanze:

  • Setzen Sie die Pflanze mittig in den neuen Topf und füllen Sie diesen mit Substrat auf, sodass der obere Teil des Wurzelballens eben bedeckt ist. Die Pflanze sollte nicht zu tief sitzen.

4. Substrat leicht andrücken:

  • Drücken Sie das Substrat leicht an, um der Pflanze Halt zu geben, ohne die Wurzeln zu beschädigen.

5. Angießen:

  • Gießen Sie die Pflanze gründlich mit kalkfreiem Wasser, wie Regenwasser oder destilliertem Wasser. Verteilen Sie das Wasser gleichmäßig, ohne Staunässe zu verursachen.

6. Schutzphase:

  • Schützen Sie die Pflanze nach dem Umtopfen etwa 2 bis 3 Wochen vor intensiver Sonneneinstrahlung, um sie vor Kälteschäden zu schützen. Dies hilft der Pflanze, sich an das neue Substrat zu gewöhnen und neue Wurzeln zu bilden.

Besonderheiten beim Umtopfen verschiedener Sonnentau-Arten

Verschiedene Sonnentau-Arten haben unterschiedliche Ansprüche, die beim Umtopfen berücksichtigt werden sollten:

  • Drosera capensis (Kap-Sonnentau): Diese robuste Art eignet sich gut für Anfänger. Achten Sie darauf, dass das Substrat nährstoffarm und gut durchlässig ist.
  • Drosera rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau): Diese winterharte Art bevorzugt ein besonders saures Substrat und benötigt regelmäßige Feuchtigkeit, um erfolgreich zu überwintern. Ideal ist das Umtopfen nach der Ruheperiode im Frühjahr.
  • Drosera adelae (Queensland Sonnentau): Diese Art benötigt hohe Luftfeuchtigkeit und viel Licht. Sie sollten beim Umtopfen besonders vorsichtig sein, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.
  • Drosera binata (Gabelblättriger Sonnentau): Diese Art mit ihren gabelartigen Blättern benötigt ein gut durchlässiges Substrat. Das Umtopfen sollte im Frühjahr erfolgen.
  • Knollen-Sonnentau (Drosera spp.): Diese Arten müssen im Herbst umgetopft werden, sobald sie aus ihrer Ruhephase austreiben, um Fäulnis zu vermeiden. Achten Sie auf eine gute Drainage, um Fäulnis zu vermeiden.

Nach dem Umtopfen

Nach dem Umtopfen benötigt der Sonnentau eine Eingewöhnungsphase. Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Standort, der sie während der Mittagsstunden vor direkter Sonneneinstrahlung schützt, besonders in den ersten 2 bis 3 Wochen. Halten Sie die Erde kontinuierlich feucht, indem Sie kalkfreies Wasser verwenden. Ein Untersetzer mit einer geringen Menge Wasser (etwa 1-2 cm hoch) hilft dabei, die Feuchtigkeit aufrechtzuerhalten, ohne Staunässe zu verursachen.

Pflege nach dem Umtopfen:

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie den Wasserstand im Untersetzer und passen Sie die Menge an, um die Feuchtigkeit konstant zu halten.
  • Feine Brause: Sollten Substratkrümel auf die Fangblätter gelangen, spülen Sie diese vorsichtig mit einer feinen Wasserbrause ab.
  • Beobachtung der Pflanze: Achten Sie auf Anzeichen von Stress oder Anpassungsschwierigkeiten, wie den Mangel an Fangtröpfchen auf den Blättern. Dies kann darauf hinweisen, dass die Pflanze noch Zeit zur Anpassung benötigt.

Durch eine sorgfältige Nachsorge stellen Sie sicher, dass Ihr Sonnentau gesund weiterwachsen kann.

Bilder: tamaw / iStockphoto