Blauglockenbaum

Blauglockenbaum: Standort, Pflege & Eigenschaften des Exoten

Der Blauglockenbaum ist ein exotischer Blickfang mit imposanter Gestalt und faszinierenden blauvioletten Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften des Baumes, von der Standortwahl und Pflege bis hin zu Krankheiten und Vermehrung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Kleinbaum
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Breitrundige Krone, kräftige Äste, aufrechter Stamm
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Wuchshöhe
8 bis 15 Meter, bis zu 30 Meter
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Blauviolett
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Blütenform
Aufrechte Rispen, glockenförmig
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Wuchs

Der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), auch Kaiserbaum genannt, ist ein sommergrüner, laubabwerfender Kleinbaum mit schnellem Wachstum. In den ersten Jahren kann er unter optimalen Bedingungen bis zu vier Meter pro Jahr wachsen, was sich nach drei Jahren auf etwa einen Meter pro Jahr reduziert. Er erreicht gewöhnlich eine Höhe von 8 bis 15 Metern und kann in Ausnahmefällen bis zu 30 Meter hoch werden.

Die Krone des Baumes ist breit und rundlich, wobei die dicken, kräftigen Äste skurril in alle Richtungen wachsen. Der gerade Stamm bleibt verhältnismäßig dünn und erreicht normalerweise einen Durchmesser von 30 bis 60 Zentimetern. Die Rinde junger Bäume ist glatt und hellbraun mit gut sichtbaren Lentizellen, die im Alter grau-braun und rissig wird. Junge Zweige sind mit klebrigen Drüsenhaaren besetzt.

Bemerkenswert sind auch die großen Blätter, die bei jungen Pflanzen und Stockausschlägen bis zu 90 Zentimeter lang werden können. Bei älteren Pflanzen sind die Blätter 15 bis 30 Zentimeter lang und 10 bis 20 Zentimeter breit. Die Oberseite der Blätter ist matt dunkelgrün und spärlich behaart, während die Unterseite hellgrün und samtig ist.

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Wurzel

Die Wurzeln des Blauglockenbaums sind tiefreichend und fleischig, wodurch der Baum stabil im Boden verankert wird. Das Wurzelsystem besteht aus einer Pfahlwurzel und mehreren Nebenwurzeln, die vertikal bis zu vier Meter tief wachsen können. Von diesen Hauptwurzeln zweigen zahlreiche Feinwurzeln ab, die die Nährstoff- und Wasseraufnahme verbessern.

Wichtig ist, Staunässe zu vermeiden, da die fleischigen Wurzeln empfindlich darauf reagieren und dies zu Wurzelfäule führen kann. Ein gut durchlässiger Boden ist daher entscheidend für die Gesundheit des Baumes.

Blüte

Die blauvioletten, glockenförmigen Blüten des Blauglockenbaums erscheinen in aufrechten Rispen, die bis zu 30 Zentimeter lang werden. Die Blüten erreichen eine Länge von 5 bis 6 Zentimetern und verströmen einen angenehmen, vanilleartigen Duft. Der Blauglockenbaum blüht von April bis Mai, noch bevor die Blätter austreiben.

Erste Blüten zeigt der Baum in der Regel nach sechs bis zehn Jahren, wobei die Blüte in Regionen mit mildem Klima besonders prachtvoll ausfällt. Die Blüten ziehen zahlreiche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an, was den Baum zu einer wertvollen Bereicherung für die biologische Vielfalt macht.

Früchte

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Früchte des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa) im Herbst.
Foto: Haeferl | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Im Herbst entwickeln sich aus den Blüten verholzte Kapselfrüchte, die etwa walnussgroß sind. Diese eiförmigen Früchte sind zunächst hellgrün und klebrig, später trocknen sie aus und verfärben sich braun. Die Früchte sind leicht giftig und sollten daher nicht verzehrt werden.

Die Kapselfrüchte enthalten zahlreiche winzige, geflügelte Samen, die bei trockenem, sonnigem Wetter im Winter freigesetzt werden. Die leeren holzigen Hüllen bleiben oft bis zur nächsten Blüte am Baum hängen. Diese Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen trägt zur Robustheit des Baumes bei.

Welcher Standort ist geeignet?

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Blatt des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa) in Nahaufnahme.
Foto: Chhe (talk) | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Der Blauglockenbaum bevorzugt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Da er sehr schattenunverträglich ist, sollten Sie einen Standort mit ausreichend Sonneneinstrahlung wählen. Junge Bäume benötigen in den ersten Jahren zusätzlichen Winterschutz, entwickeln jedoch mit der Zeit eine höhere Winterhärte.

Ein ausreichend großer Abstand zu Gebäuden und Mauern ist wichtig, da das weitläufige Wurzelwerk Schäden verursachen kann. Ein gut gewählter Standort fördert das gesunde Wachstum und die Blütenpracht des Baumes.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Blauglockenbaum gedeiht am besten in gut durchlässigem, humosem und nährstoffreichem Boden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Er verträgt jedoch auch leicht saure oder alkalische Böden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie den Oberboden lockern und in einem Umkreis von etwa einem halben Meter frei von Konkurrenzvegetation halten. Schwerer Boden kann durch die Zugabe von Sand und Humus aufgelockert werden.

Blauglockenbaum pflegen

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Knospen des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa) in Baden-Baden.
Foto: Gerd Eichmann | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Der Blauglockenbaum ist relativ pflegeleicht, benötigt aber in jungen Jahren Winterschutz. Dazu gehört das Umwickeln von Stamm und Knospen mit Gartenvlies (11,00€ bei Amazon*) oder Frostschutzfolie sowie das Auftragen einer dicken Mulchschicht.

Regelmäßiges Gießen ist besonders in der Anwuchsphase und an heißen Sommertagen wichtig, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Ältere Bäume benötigen in der Regel keine zusätzliche Bewässerung.

Eine Gabe Kompost im Frühjahr und Sommer kann zur Nährstoffversorgung beitragen. Vermeiden Sie jedoch übermäßigen Stickstoffdünger, da dieser brüchige Triebe und erhöhte Frostempfindlichkeit verursachen kann.

Blauglockenbaum richtig schneiden

Der Blauglockenbaum benötigt keinen regelmäßigen Formschnitt, profitiert jedoch von gelegentlichen Auslichtungsmaßnahmen. Schneiden Sie den Baum zwischen Mai und Juli, um die Krone auszulichten und altes, krankes Holz zu entfernen.

Für einen geraden und stabilen Stamm kann der Baum in den ersten Jahren durch das Entspitzen der Seitentriebe im Mai oder Juni gefördert werden. Diese Maßnahme sollte im Laufe des Jahres zwei bis dreimal wiederholt werden, bis der Stamm die gewünschte Höhe erreicht.

Blauglockenbaum richtig pflanzen

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Rinde des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa) im Burgas Sea Garden.
Foto: Spiritia | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die beste Pflanzzeit für den Blauglockenbaum ist im Frühjahr, idealerweise Ende April, damit er sich vor dem Winter gut verwurzeln kann. Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus, lockern Sie die Erde und verbessern Sie die Bodenstruktur bei Bedarf mit Kompost und Sand.

Setzen Sie den Blauglockenbaum bis zum oberen Wurzelhals in das Pflanzloch, füllen Sie dieses mit Erde auf und drücken Sie sie gut an. Wässern Sie den frisch gepflanzten Baum gründlich.

Junge Pflanzen benötigen in den ersten Jahren Schutz vor Frost. Wickeln Sie dazu den Stamm und die Knospen mit Gartenvlies (11,00€ bei Amazon*) oder Frostschutzfolie ein und tragen Sie eine dicke Mulchschicht auf.

Krankheiten & Schädlinge

Der Blauglockenbaum ist weitgehend resistent gegen Schädlinge und Krankheiten, was auf seine leichte Giftigkeit zurückzuführen ist. Dennoch können einige Schädlinge wie Schnecken und Wollläuse auftreten. Gegen Schnecken helfen spezielle Pflanzenschutzmittel oder das regelmäßige Absammeln. Wollläuse können mit Seifenlauge bekämpft werden.

Pilzkrankheiten wie der Pilz Phyllostica paulowniae verursachen gelblich-graue Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie infizierte Blätter und entsorgen Sie diese nicht auf dem Kompost.

Ein gesunder und kräftiger Baum wird selten schwerwiegend von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Achten Sie auf eine gute Luftzirkulation, indem Sie den Baum regelmäßig auslichten und Schnittwunden schnell mit Wundverschlussmittel versehen.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird der Blauglockenbaum oft „Kaiserbaum“ genannt?

Der Blauglockenbaum hat viele Namen, darunter auch „Kaiserbaum“. Dieser Name geht auf Philipp Franz von Siebold zurück, der den Baum im 19. Jahrhundert nach Europa brachte und ihn nach der niederländischen Kronprinzessin Anna Pawlownia benannte. Zudem war der Blauglockenbaum der Lieblingsbaum von Kaiser Franz Joseph, der ihn in vielen Regionen seines Reiches pflanzen ließ.

Welche besondere Symbolik hat der Blauglockenbaum in Japan?

In Japan ist der Blauglockenbaum als „Kiribaum“ bekannt und hat eine besondere kulturelle Bedeutung. Einer Legende zufolge lässt sich der mythische Vogel Phoenix nur auf Kiribäumen nieder, was Weisheit, Gesundheit und Glück bringen soll. Darüber hinaus ziert der Baum das Wappen des Premierministers und seines Kabinetts.

Wie robust ist der Blauglockenbaum gegenüber Schädlingen und Krankheiten?

Der Blauglockenbaum ist im Allgemeinen sehr widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten. Gelegentlich können Schnecken und Wollläuse auftreten, die jedoch mit einfachen Maßnahmen kontrolliert werden können. Ein spezifischer Pilzbefall durch Phyllostica paulowniae kann gelblich-graue Flecken auf den Blättern verursachen, ist aber nicht sehr schädlich für den Baum.

Warum eignet sich das Holz des Blauglockenbaums so gut für spezielle Anwendungsbereiche?

Das Holz des Blauglockenbaums ist leicht, stabil und schwer entflammbar, was es für vielfältige Anwendungsbereiche geeignet macht. Es wird zum Beispiel für den Bau von Möbeln, Surfboards und Musikinstrumenten verwendet. In Japan wird das Holz traditionell für feuerfeste Kimonoschränke genutzt. Die hohen Wachstumsraten des Baumes machen ihn zudem wirtschaftlich attraktiv für die Holznutzung.

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