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Baumlilien pflanzen & pflegen: So gedeihen die Riesen

Baumlilien (Cardiocrinum) sind imposante Zwiebelpflanzen, die mit ihren eleganten, trompetenförmigen Blüten und ihrer beeindruckenden Wuchshöhe jeden Garten bereichern. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen über die Herkunft, den Wuchs, die Blüten, den idealen Standort und die richtige Pflege dieser faszinierenden Pflanzen.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Bis zu 3 Meter
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Dunkelrot, Violett
Blütenform icon
Blütenform
Trompetenförmig, bis zu 30 cm Durchmesser
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Herkunft

Baumlilien (Cardiocrinum), auch bekannt als Riesenlilien oder O.T.-Lilien, gehören zur Familie der Liliengewächse und sind eng mit den Lilien verwandt. Ihre ursprüngliche Heimat umfasst Teile Asiens, besonders die Wälder Chinas, Japans und des Himalayas. In diesen Regionen gedeihen sie bevorzugt in Höhenlagen von 1400 bis 1700 Metern an schattigen Standorten, oft in der Nähe von Gewässern.

Seit dem 19. Jahrhundert sind Baumlilien auch in Europa bekannt und werden wegen ihrer beeindruckenden Größe und eleganten Blüten geschätzt. In ihrer Heimat nutzen die Bergvölker Nepals die hohlen Stängel der Baumlilien zur Herstellung von Blasinstrumenten.

Baumlilien zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Wuchshöhe von bis zu 3 Metern aus. Die Pflanzen können bis zu 20 cm große Zwiebeln und 30 cm große, trompetenförmige Blüten entwickeln. Diese blühen in verschiedenen Farben und verbreiten einen angenehmen, süßlichen Duft. Nach der Blüte bilden die Pflanzen Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen, was die natürliche Vermehrung unterstützt.

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Wuchs

Baumlilien können eine Höhe von bis zu 3 Metern erreichen. Die riesigen Zwiebeln, die Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen können, treiben kräftige, unverzweigte Blütenstängel aus. Diese Stiele wachsen aufrecht und tragen bis zu zwanzig längliche, trichterförmige Blüten.

Die dunkelgrünen, lanzettlichen Blätter wachsen zu einer dichten Rosette heran und verfärben sich im Herbst gelb, bevor sie abfallen. Die Pflanze bildet Adventivwurzeln zur Nährstoffaufnahme und kontraktile Wurzeln, die die Zwiebel tiefer in den Boden ziehen.

Nach der Blüte sterben die Hauptzwiebeln ab, bilden jedoch Brutzwiebeln zur Vermehrung. Diese können im Garten weiter kultiviert werden und tragen zur nachhaltigen Vermehrung der Pflanzen bei.

Blüte

Die trompetenförmigen Blüten der Baumlilie können einen Durchmesser von bis zu 30 cm erreichen. Sie variieren in Farben wie Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Dunkelrot und Violett. Baumlilien blühen in der Regel zwischen Juli und September, einige Sorten beginnen bereits im Juni zu blühen.

Der Duft ihrer Blüten ist intensiv, süßlich und zieht Insekten an, was die Pflanze zu einer wertvollen Ergänzung für naturnahe Gärten macht. Nach der Blüte bilden sich Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen, die zur Vermehrung genutzt werden können.

Welcher Standort ist geeignet?

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Baumlilie (Cardiocrinum cordatum) am Mt. Yatsugatake, Japan.
Foto: self | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Baumlilien bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der vor der direkten Mittagssonne geschützt ist. Ideal ist ein Platz, der morgens Sonne und nachmittags Schatten bietet. Windgeschützte Standorte sind wichtig, um das Umknicken der hohen Stängel zu vermeiden. An halbschattigen, feuchten Stellen wie Waldrändern gedeihen die Pflanzen am besten.

Der Wurzelbereich sollte beschattet und kühl gehalten werden, was durch Unterpflanzung mit niedrigen Stauden, Bodendeckern oder Zwergsträuchern erreicht werden kann.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der optimale Boden für Baumlilien sollte durchlässig, humusreich und nährstoffreich sein. Vor der Pflanzung kann schwere oder verdichtete Erde mit Sand oder Kies aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden, da diese zur Wurzelfäule führen kann. Kalkhaltige Böden sind zu vermeiden.

Den Boden sollten Sie vor der Pflanzung gut auflockern und mit Kompost anreichern, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Nährstoffverfügbarkeit zu sichern. So schaffen Sie ideale Bedingungen für das Wachstum und die Blüte.

Baumlilien pflegen

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Giant Himalayan Lily in voller Blüte im Garten.
Foto: Lokal_Profil | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Baumlilien sind relativ pflegeleicht und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit, um optimal zu gedeihen.

Gießen

Während der Wachstumszeit sollten Baumlilien regelmäßig gegossen werden, damit die Erde stets leicht feucht bleibt. Besonders in Trockenperioden muss häufiger gegossen werden. Vermeiden Sie dabei Staunässe.

Düngung

Die Düngung erfolgt im Frühjahr mit Kompost, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern.

Schneiden

Schnittmaßnahmen sind einfach. Entfernen Sie nach der Blüte die verblühten Blütenstände und schneiden Sie die Stiele im Herbst bodennah zurück, sobald sie braun geworden sind. Dies ermöglicht den Nährstoffrückfluss zur Zwiebel.

Besondere Pflegemaßnahmen

Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge wie Lilienhähnchen und Wühlmäuse und entfernen Sie betroffene Pflanzenteile. Vermehren Sie die Pflanzen durch Teilung der Tochterzwiebeln.

Baumlilien richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Baumlilien ist im Herbst von September bis Oktober. Pflanzlöcher sollten doppelt so tief sein wie die Zwiebeln hoch sind. Der Abstand zwischen den Löchern sollte etwa 50-60 cm betragen. Mischen Sie den Aushub mit Kompost und pflanzen Sie die Zwiebeln ein.

In Kübeln gedeihen Baumlilien ebenfalls gut, sofern das Gefäß groß und stabil ist. Es sollte eine Drainageschicht und hochwertige Kübelpflanzenerde enthalten. Ein windgeschützter Standort hilft, Umknicken zu verhindern.

Baumlilien vermehren

Baumlilien können durch Teilung der Zwiebeln oder durch Aussaat vermehrt werden.

Teilung der Zwiebeln

Graben Sie im Herbst die Zwiebeln aus und trennen Sie die Tochterzwiebeln ab. Pflanzen Sie diese an einem neuen Standort ein.

Aussaat

Sammeln Sie im Herbst die Samen und weichen Sie diese für drei Tage ein. Säen Sie die Samen etwa 1 cm tief in Aussaaterde. Die Anzucht sollte bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C erfolgen, wobei die Erde konstant feucht gehalten wird. Ab Mitte Mai können Sie die jungen Pflanzen ins Freiland setzen.

Sorten & Arten

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Baumlilie (Cardiocrinum giganteum) nahe Dorchula in voller Blüte.
Foto: A. J. T. Johnsingh | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Eine Auswahl beliebter Sorten umfasst:

  • ‚Scarlet Delight‘: Dunkelrot, bis zu 200 cm hoch, blüht von Juli bis August.
  • ‚Anastasia‘: Weiß mit rosa-roten Streifen, bis zu 180 cm, stark duftend.
  • ‚Miss Lily‘: Weiß mit zartem Rosa, bis zu 150 cm, blüht von Juni bis Juli.
  • ‚Mr. Job‘: Kräftig rosa, bis zu 180 cm, blüht von Juli bis August.
  • ‚Robert Swanson‘: Leuchtend orange, bis zu 200 cm, blüht von Juli bis August.
  • ‚Purple Lady‘: Kräftig lila, bis zu 200 cm, blüht den ganzen Sommer.

Diese Sorten zeichnen sich durch ihre Höhe, den betörenden Duft und die beeindruckende Blütenpracht aus.

Krankheiten & Schädlinge

Baumlilien sind relativ robust, jedoch können sie von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Krankheiten & Schädlinge

  • Stängelgrundfäule: Pilzkrankheit, die bei feuchter Witterung auftritt. Befallene Pflanzen welken und sterben ab. Entfernen Sie befallene Pflanzen und entsorgen Sie sie im Hausmüll.
  • Grauschimmel: Pilzbefall, der Blätter und Blüten vertrocknen lässt. Schneiden Sie befallene Stellen ab und verbessern Sie die Belüftung.
  • Blattfleckenkrankheit: Braune Flecken auf den Blättern, die sich ausbreiten können. Entfernen Sie befallene Blätter und sorgen Sie für gute Durchlüftung.

Schädlinge

  • Lilienhähnchen: Larven fressen an den Blättern und Blüten. Sammeln Sie Käfer und Larven ab.
  • Wühlmäuse: Fressen die Zwiebeln an. Pflanzen Sie die Zwiebeln in Drahtkörbe.
  • Blattläuse: Saugen an den Blättern und beeinträchtigen das Wachstum. Bekämpfen Sie sie durch Abspritzen mit Wasser oder biologische Insektizide.
  • Schnecken: Fressen den jungen Austrieb. Verwenden Sie Schneckenzäune (13,00€ bei Amazon*) oder sammeln Sie die Schnecken bei feuchtem Wetter ab.

So kommt die Pflanze über den Winter

Baumlilien sind winterhart, benötigen jedoch Schutz vor extremen Wetterbedingungen.

Überwinterung im Beet

Schneiden Sie im Herbst die Pflanzen bodennah zurück und bedecken Sie den Wurzelbereich mit einer ca. 20 cm dicken Schicht aus Laub, Reisig oder Mulch. Dies schützt die Zwiebeln vor Frost.

Überwinterung im Kübel

Kübelpflanzen sind empfindlicher gegenüber Frost. Stellen Sie die Kübel an einen geschützten Ort und umwickeln Sie sie mit Vlies oder Jute. Bedecken Sie den Boden im Kübel zusätzlich mit Schutzmaterialien. Gießen Sie im Winter nur wenig.

Mit diesen Maßnahmen überstehen Ihre Baumlilien sicher den Winter und blühen im nächsten Jahr wieder prächtig.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche besonderen Verwendungszwecke haben die Baumlilien in ihrer Heimat?

Baumlilien sind nicht nur für ihre Schönheit bekannt, sondern haben in ihrer Heimat Nepal auch praktische Anwendungen. Dort nutzen die Bergvölker die hohlen Stängel der Baumlilien zur Herstellung von Blasinstrumenten. Dieses kulturelle Detail zeigt die vielseitige Nutzung der Pflanze über ihre dekorativen Eigenschaften hinaus.

2. Wie kann man frühzeitige Austriebe der Baumlilien vor Spätfrösten schützen?

Frühe Austriebe der Baumlilien sind empfindlich gegenüber Spätfrösten. Im Frühjahr schützt eine im Herbst ausgebrachte Laubschicht den frühen Austrieb effektiv. Diese Laubschicht kann mit einem Gitterkorb fixiert werden. Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, kann die Schutzschicht entfernt werden, um Platz für das gesunde Wachstum der Pflanze zu schaffen.

3. Sind Baumlilien giftig und welche Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden?

Baumlilien sind leicht giftig für Menschen und können für Katzen tödlich sein. Haustierbesitzer, insbesondere Katzenhalter, sollten daher vorsichtig sein und eventuell auf die Anpflanzung von Baumlilien verzichten. Es ist wichtig, dass keine Pflanzenteile verzehrt werden, um Vergiftungen zu vermeiden.

4. Können Baumlilien auch in Töpfen kultiviert werden und welche speziellen Anforderungen bestehen dabei?

Ja, Baumlilien können in Töpfen kultiviert werden, erfordern jedoch bestimmte Bedingungen. Das Pflanzgefäß muss stabil und groß genug sein, um der Pflanze Halt zu bieten. Der Boden im Topf sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Töpfe sollten mit einer Drainageschicht versehen und an einem windgeschützten Standort platziert werden, um ein Umknicken zu verhindern. Im Winter ist es wichtig, die Töpfe mit Frostschutzvlies zu umwickeln und an einen frostfreien Ort zu stellen.

Bilder: Евгения Рубцова / stock.adobe.com