Bartnelken

Bartnelken: Anbau & Pflege (Aussaat bis Überwinterung)

Bartnelken bezaubern mit farbenfrohen Blüten und filigranen Kronblättern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Bartnelken, von der Aussaat bis zur Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Vielseitige Pflanzen
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Lebenszyklus
Einjährig, zweijährig, kurzlebig mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht, buschig
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Wuchshöhe
20 cm bis 70 cm, meist 30 cm bis 50 cm
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Blütenfarbe
Weiß, Rosa, Rot, fast schwarzer Scharlachton
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Blütenform
Endständig, flache Blütenstände
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Wuchs

Bartnelken, auch Süßer Wilhelm oder Dianthus barbatus genannt, sind vielseitige Pflanzen, die einjährig, zweijährig oder kurzlebig mehrjährig kultiviert werden können. Sie erreichen je nach Sorte eine Wuchshöhe von 20 bis 70 Zentimetern. In der Regel beträgt die Höhe jedoch meist 30 bis 50 Zentimeter. Bartnelken wachsen aufrecht und buschig, mit einer Lebensdauer von zwei Jahren bis hin zu mehreren Jahren.

Typisch sind die starken, aufrechten Blütenstiele, die bis zu 60 Zentimeter hoch werden können, an deren Ende sich flache Blütenstände entwickeln. Diese bestehen aus zahlreichen Einzelblüten, die einen zarten Duft verströmen und durch ihre farbliche Vielfalt beeindrucken. Das Farbspektrum reicht von Weiß über Rosa bis hin zu verschiedenen Rottönen und annähernd schwarzem Scharlach. Die Blüten können einfarbig, gefleckt, gestreift oder gerandet sein und eine röhrenförmige Basis aus miteinander verwachsenen Kelchblättern besitzen.

Einfache Blüten haben fünf Kronblätter, während gefüllte Blüten bis zu 60 dicht gedrängte Kronblätter aufweisen können. Die Kronblätter sind am Rand fein gefranst, was den Blüten eine filigrane Note verleiht. Nach der Blüte bilden sich Kapseln, die zahlreiche Samen enthalten. Diese können entweder manuell gesammelt oder der natürlichen Selbstaussaat überlassen werden.

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Die Blätter der Bartnelke sind silbrig-grün, breitlaubig und weich, gegenständig angeordnet und sitzen meist direkt am Stängel. Die jungen Pflanzen bilden im ersten Jahr eine Blattrosette aus mittel- bis dunkelgrünen, eilanzettlichen und spitz zulaufenden Blättern.

Bartnelken gedeihen in gemäßigten bis montanen Klimazonen besonders gut. Ursprünglich stammen sie aus Europa und Asien und sind inzwischen weltweit in vielen Gärten zu finden.

Blüte

Die Blüten der Bartnelke sind der wahre Blickfang. Sie stehen in flachen Blütenständen am Ende der Blütenstiele und verströmen einen angenehmen Duft. Das Farbspektrum reicht von reinem Weiß über zarte Rosatöne bis hin zu kräftigem Rot und einem beinahe schwarzen Scharlachton. Dabei können die Blüten einfarbig, gefärbt oder gemustert sein:

  • Einfarbig
  • Gefleckt
  • Gestreift
  • Gerandet

Jede Einzelblüte hat eine röhrenförmige Basis aus miteinander verwachsenen Kelchblättern. Einfache Blüten verfügen über fünf Kronblätter, während gefüllte Blüten bis zu 60 Kronblätter aufweisen können. Die gefransten Ränder der Kronblätter verleihen den Blüten eine filigrane Note.

Die Blütezeit der Bartnelke erstreckt sich in der Regel von Mai bis Juli im zweiten Jahr nach der Pflanzung. Nach der Blüte entwickeln sich Kapseln, die zahlreiche Samen enthalten. Diese Samen können gesammelt und manuell ausgesät oder der natürlichen Selbstaussaat überlassen werden, um eine eigenständige Vermehrung zu ermöglichen.

Bartnelkenblüten sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch aufgrund ihrer breiten Farbpalette attraktive Hingucker in jedem Garten.

Welcher Standort ist geeignet?

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Bartnelken (Dianthus barbatus) im Botanischen Garten Moskau.
Foto: Kor!An (Андрей Корзун) | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Bartnelken bevorzugen einen vollsonnigen Standort für reichhaltige Blüten und ein gesundes Wachstum. In leicht schattigen Bereichen verzögert sich die Blütezeit und das Blütenwachstum kann geringer ausfallen. Eine gute Luftzirkulation am Standort ist ebenfalls wichtig.

Die Pflanzen gedeihen sowohl im Beet als auch im Topf gut und benötigen einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Optimal ist ein lehmig-sandiger Untergrund mit einem hohen Kalkanteil. Ein frischer, humusreicher Boden, angereichert mit Kompost, bietet ideale Wachstumsbedingungen.

Welcher Standort ist geeignetanforderungen?

  • Vollsonnig
  • Gute Luftzirkulation

Bodenansprüche

  • Durchlässig
  • Nährstoffreich
  • Humos
  • Lehmig-sandig mit hohem Kalkanteil

Bei Kübelhaltung sollten Sie besonders auf die Bodenqualität und Drainage achten, um die Pflanzen optimal zu versorgen.

Aussaat und Pflanzung

Einjährige Bartnelken können von Februar bis April in Töpfen vorgezogen werden. Pro Topf werden zwei bis drei Samen in Anzuchterde gesät und bei einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius kultiviert. Nach etwa einem Monat wird die Temperatur auf 12 bis 14 Grad Celsius reduziert. Mitte Mai, nach den letzten Frösten, können die Jungpflanzen ins Freiland umgesiedelt werden. Der Pflanzabstand sollte 20 bis 25 Zentimeter betragen.

Zweijährige Bartnelken werden Ende Mai bis Anfang Juni direkt ins Saatbeet ausgesät. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 15 Grad Celsius. Etwa einen Monat später werden die Jungpflanzen in kleine Töpfe pikiert. Im Folgejahr beginnt ab Juni die Blütezeit.

Schritte zur Aussaat und Pflanzung

  1. Bereiten Sie das Saatbeet vor, indem Sie den Boden gut lockern und mit Kompost anreichern.
  2. Säen Sie die Samen aus und bedecken Sie sie leicht mit Erde, da es sich um Lichtkeimer handelt.
  3. Wässern Sie die Aussaat regelmäßig, bis die Keimlinge erscheinen.
  4. Vereinzeln Sie die Keimlinge nach dem Aufgang auf Abstände von etwa 15 Zentimetern.
  5. Pflanzen Sie die Jungpflanzen ins Freiland, wenn sie ausreichend gewachsen sind.

Bartnelken aus dem Handel oder im Gewächshaus vorgezogene Pflanzen können ebenfalls ins Freiland gepflanzt werden. Wählen Sie einen vollsonnigen Platz im Beet, lockern Sie den Boden und heben Sie 8-10 cm tiefe Pflanzlöcher aus. Setzen Sie die Jungpflanzen ein und füllen Sie die Freiräume sorgfältig auf. Gießen Sie gut an.

Bartnelken pflegen

Bartnelken sind pflegeleicht und robust, erfordern jedoch einige grundlegende Pflegemaßnahmen. Während der Wachstumsphase benötigen sie mäßige Wassergaben. Vermeiden Sie Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Besonders bei Kübelpflanzen ist eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit notwendig.

Nach der ersten Blüte sollten alle Stängel bis kurz über dem Boden zurückgeschnitten werden, um eine zweite Blüte zu fördern. Auf mageren Böden kann im Frühjahr etwas Universaldünger sinnvoll sein. Eine monatliche Düngung mit Flüssigdünger ist ebenfalls möglich.

Bartnelken pflegenmaßnahmen

  • Verblühte Blüten und gelbe Blätter regelmäßig auszupfen.
  • Alte Zweige entfernen, um den Ansatz neuer Blüten zu fördern.
  • Kranke, schwache Pflanzen und abgestorbene Blüten entfernen.

Besonders in heißen Sommermonaten ist regelmäßiges Gießen entscheidend. Mulchen ist empfehlenswert, und junge sowie im Kübel gehaltene Pflanzen benötigen im Winter einen zusätzlichen Schutz.

Bartnelken richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Blühfreudigkeit und Gesundheit der Bartnelken. Nach der ersten Blüte sollten die Stängel bis kurz über dem Boden gekürzt werden, um die Bildung neuer Blüten anzuregen. Um Samen zu gewinnen, lassen Sie einige Triebe stehen.

Nach dem endgültigen Abblühen im Herbst können die Pflanzen komplett zurückgeschnitten oder herausgerissen und kompostiert werden. Für die Verwendung als Schnittblumen schneiden Sie die Stängel am frühen Morgen, wenn die ersten Blüten sich zu öffnen beginnen, und verwenden Sie scharfe Werkzeuge, um Ausfransen zu vermeiden.

Bartnelken vermehren

Bartnelken können durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge vermehrt werden.

Aussaat

  1. Ernten Sie die Samen der verwelkten Blüten ab Anfang August.
  2. Lagern Sie die Samen bis zur Aussaat im Frühjahr in einem trockenen Schraubglas.
  3. Säen Sie die Samen nach den Eisheiligen direkt ins Beet.

Teilung

  1. Wählen Sie kräftige Pflanzen zur Teilung aus.
  2. Graben Sie die Pflanzen vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelballen.
  3. Setzen Sie die geteilten Pflanzen sofort an ihrem neuen Standort ein.

Stecklinge

  1. Schneiden Sie im Frühsommer blütenlose Triebe ab.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in sandige Anzuchterde.
  3. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Nach etwa sechs Wochen sollten die Stecklinge bewurzelt sein.

Sorten & Arten

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Bartnelken (Dianthus barbatus) mit markanten rot-weißen Blüten.
Foto: I-love-zhirkov | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Bartnelken bieten eine beeindruckende Vielfalt an Sorten.

Einjährige Sorten:

  • ‚Red Empress‘: Scharlachrote Blüten, etwa 40 cm hoch.
  • ‚Rapid‘-Serie: F1-Hybriden in Weiß, Rot und Scharlachtönen, bis zu 60 cm hoch.

Zweijährige Sorten:

  • ‚Heimatland‘: Dunkelrote Blüten mit weißem Zentrum, 50 cm hoch.
  • ‚Pink Beauty‘: Rosafarbene Blüten, 50 cm hoch.
  • ‚Vorläufer‘-Serie: Frühblühende Sorten in verschiedenen Farben, bis zu 50 cm hoch.

Niedrigwüchsige Sorten:

‚Indianerteppich‘: Bunte Mischung einfacher, blühender Zwergsorten, etwa 25 cm hoch.

Krankheiten & Schädlinge

Bartnelken sind relativ robust, können jedoch von Schädlingen und Krankheiten befallen werden.

Schädlinge

  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Stängelälchen
  • Thripse
  • Schnecken

Krankheiten & Schädlinge

  • Nelkenrost
  • Nelkenschwärze
  • Blattfleckenkrankheit
  • Welkekrankheiten
  • Viruskrankheiten

Um das Risiko zu minimieren, sollte der Standort gut abtrocknen können. Bei bereits bestehenden Pilzkrankheiten entfernen Sie die betroffenen Pflanzenteile. Eine gute Drainage und ein sonniger Standort helfen, viele dieser Probleme zu verhindern.

Verwendung

Bartnelken eignen sich hervorragend für Beete, Rabatten und Wegränder sowie als Kübelpflanze auf Balkon und Terrasse. Ihre Schnittverträglichkeit macht sie ideal als Schnittblumen für die Vase. Sie wirken besonders ansprechend, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden, entweder im Vordergrund von Staudenbeeten oder gemischten Rabatten. Geeignete Pflanzpartner sind Schleierkraut (Gypsophila) und Löwenmäulchen (Antirrhinum).

So kommt die Pflanze über den Winter

Bartnelken sind winterhart und können Temperaturen bis zu -34 °C überstehen. Bei jungen Pflanzen oder in rauen Lagen empfiehlt es sich jedoch, die Pflanzen mit Fichtenreisig, Tannenzweigen oder Rindenmulch abzudecken. Kübelpflanzen sollten isoliert und vor Frost geschützt werden, beispielsweise durch Styroporplatten unter den Töpfen und eine Abdeckung mit Vlies (17,00€ bei Amazon*) oder Jutesäcken. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen während des Winters nicht vollständig austrocknen, aber auch nicht vernässen.

Durch diese Maßnahmen können Bartnelken gut durch den Winter gebracht werden, um im folgenden Jahr wieder in voller Pracht zu blühen.

Häufig gestellte Fragen

Kann man Bartnelken auch im Topf kultivieren?

Ja, Bartnelken können sowohl im Beet als auch im Topf kultiviert werden. Wichtig ist, dass der Topf einen guten Wasserabfluss hat und die Erde nährstoffreich und durchlässig ist. Besonders im Winter sollten Sie darauf achten, die Töpfe vor Frost zu schützen, indem Sie sie beispielsweise mit Vlies (17,00€ bei Amazon*) oder Jute umwickeln und auf Styroporplatten oder Holzblöcken platzieren.

Wie fördert man eine zweite Blüte von Bartnelken?

Um eine zweite Blüte zu fördern, sollten nach der ersten Blüte alle Stängel bis kurz über den Boden zurückgeschnitten werden. Dies regt die Pflanze an, neue Blütenstiele auszubilden. Eine regelmäßige Düngung mit Flüssigdünger kann diesen Prozess unterstützen.

Welche natürlichen Feinde haben Bartnelken?

Bartnelken sind relativ robust, können jedoch von verschiedenen Schädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben, Stängelälchen, Thripsen und Schnecken befallen werden. Zudem können sie an Krankheiten wie Nelkenrost, Nelkenschwärze, Blattfleckenkrankheit und verschiedenen Viruskrankheiten leiden. Eine gute Luftzirkulation und Vermeidung von Staunässe helfen, diese Probleme zu minimieren.

Sind Bartnelken für Schnecken attraktiv?

Interessanterweise werden Bartnelken weitestgehend von Schnecken gemieden. Dies macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Gärtner, die mit Schneckenproblemen zu kämpfen haben, und kann helfen, Ihr Beet vor diesen Schädlingen zu schützen.

Bilder: Antonios / stock.adobe.com