Was ist Veredeln und warum wird’s gemacht?
Meist können Avocados durch das jährliche Zurückschneiden dazu gezwungen werden, sich zu verzweigen und damit buschiger zu werden. Allerdings klappt dies nicht immer, denn manchmal bildet sich nach der Verkappung lediglich ein Seitentrieb, der sich dann zum eigentlichen Haupttrieb weiterentwickelt – und die Pflanze wächst wieder nur in die Höhe. Durch das Veredeln, d. h. das Aufpfropfen eines fremden Avocadozweigleins auf den eigentlichen Stamm, schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wird sich Ihr Baum nun wahrscheinlich verzweigen und zum anderen wäre durch diese Maßnahme theoretisch eine Befruchtung des Baumes auch ohne Zweitbaum möglich, sofern sich auf dem aufgepfropften Zweig andersgeschlechtliche Blüten bilden.
Das brauchen Sie fürs Veredeln Ihrer Avocado
- eine „Unterlage“ (d. h. ein vorhandenes Avocadobäumchen, das mindestens ein Jahr alt ist)
- ein „Edelreis“ (d. h. einen Avocadozweig von einer Pflanze, die nicht mit der „Unterlage“ verwandt ist)
- ein scharfes Messer (am besten steril, ergo gesäubert und abgekocht)
- Bast
- Baumwachs
- viel Fingerspitzengefühl
So veredeln Sie Ihre Avocado
„Unterlage“ und „Edelreis“ sollten mindestens bleistiftdick sein. Schneiden Sie in den Stamm der „Unterlage“ einen schrägen Schnitt hinein, dieser sollte etwa vier bis sechs Zentimeter tief sein. Das gleiche machen Sie mit dem „Edelreis“. Nun fügen Sie die beiden Teile zusammen und umwickeln die Schnittstelle fest mit Bast. Anschließend versiegeln Sie das Ganze mit Baumwachs und gewähren Ihrer Avocado die Ruhe, die sie nun braucht.
Tipps & Tricks
Der beste Zeitpunkt für eine Veredelung ist im Frühjahr, unmittelbar bevor die Winterruhe beendet ist und die Pflanzen erneut austreiben. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Avocado den neuen Trieb annimmt und dieser anwächst.