Auberginen

Auberginen vermehren: Sind Stecklinge eine gute Option?

Die Vermehrung von Auberginen durch Stecklinge bietet eine effiziente Alternative zur Aussaat und ermöglicht eine schnellere Ernte. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile der Stecklingsvermehrung und führt Schritt für Schritt durch den Prozess.

Gründe für die Vermehrung von Auberginen durch Stecklinge

Die Vermehrung von Auberginen durch Stecklinge bringt mehrere Vorteile mit sich. Hauptgrund ist die Zeitersparnis, da Stecklinge schneller wachsen und reifen als Samen. Zudem ermöglicht diese Methode die Erhaltung spezifischer Pflanzeneigenschaften wie Krankheitsresistenz und Fruchtgröße. Auch können beschädigte Triebe effektiv genutzt werden, anstatt sie zu entsorgen.

Zusätzlich bietet die Stecklingsvermehrung die Möglichkeit, eine konstante Produktion zu sichern und Verluste durch den Ausfall der Mutterpflanze schnell zu kompensieren. Insgesamt ist diese Methode eine resourcenschonende und effiziente Alternative zur Saat.

Auswahl der Mutterpflanze

Für eine erfolgreiche Vermehrung durch Stecklinge ist die Mutterpflanze entscheidend. Wählen Sie kräftige, gesunde und gegen Schädlinge resistente Pflanzen aus, die sich durch hohen Ertrag und guten Geschmack auszeichnen. Idealerweise sollten die Triebe ein- bis dreijährig und leicht bewurzelbar sein, um die Erfolgsquote zu erhöhen.

Indem Sie sorgfältig selektieren, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vermehrung und eine gute Ernte.

Gewinnung der Auberginenstecklinge

Zur Gewinnung der Stecklinge wählen Sie einen jungen, unverholzten Trieb mit mindestens zwei Laubblättern. Schneiden Sie diesen mit einem scharfen, desinfizierten Messer ab und entfernen Sie die unteren Blätter. Zur Bewurzelung können Sie zwischen der Methode in Erde und in Wasser wählen.

Bewurzelung in Erde

  • Setzen Sie den Steckling in frische Anzuchterde (7,00€ bei Amazon*) und gießen Sie diese vorsichtig an.
  • Schneiden Sie die Spitzen der Laubblätter ab, um das Wurzelwachstum zu fördern.
  • Stülpen Sie einen transparenten Plastikbeutel über den Topf, um die Feuchtigkeit zu halten.
  • Stellen Sie den Topf an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Bewurzelung in Wasser

  • Stellen Sie den Steckling in ein Glas mit frischem Wasser.
  • Wechseln Sie das Wasser alle zwei Tage, um Fäulnis zu vermeiden.
  • Platzieren Sie das Glas an einem warmen und hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.

In beiden Fällen sollte die Wurzelbildung innerhalb von etwa zwei Wochen einsetzen.

Pflege der Auberginenstecklinge

Für ein gesundes Wachstum der Stecklinge ist die richtige Pflege unverzichtbar.

Stecklinge in Erde

  • Halten Sie die Erde stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  • Unterstützen Sie die noch schwachen Stecklinge mit Stützhilfen, um ein Umknicken zu verhindern.

Stecklinge in Wasser

  • Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Keimbildung zu vermeiden.
  • Stellen Sie das Gefäß an einen warmen, hellen Standort mit indirektem Licht.

Gemeinsame Pflegehinweise

  • Sorgen Sie für eine konstante Temperatur zwischen 22 und 25 Grad Celsius.
  • Vermeiden Sie niedrige Temperaturen unter 15 Grad Celsius und zu hohe Luftfeuchtigkeit, um Krankheiten vorzubeugen.
  • Düngen Sie die Pflanzen leicht und verwenden Sie dafür chlorfreien Dünger.

Auspflanzen der bewurzelten Stecklinge

Sobald die Stecklinge kräftige Wurzeln gebildet haben, können sie in Töpfe mit nährstoffreicher Erde umgesetzt werden. Wählen Sie einen Platz mit ausreichend Licht, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Vorbereitung auf das Freiland

  • Härten Sie die Pflanzen schrittweise ab, indem Sie sie über ein bis zwei Wochen täglich einige Stunden ins Freie stellen.
  • Pflanzen Sie die Auberginen erst nach den Eisheiligen ins Freiland und bei konstanten Temperaturen über 15°C.

Standortwahl und Bodenvorbereitung

  • Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Standort.
  • Lockern Sie den Boden und arbeiten Sie Kompost oder organischen Dünger ein.

Pflanzvorgang

  • Bereiten Sie Pflanzlöcher mit einem Abstand von etwa 60 x 60 cm vor.
  • Setzen Sie die bewurzelten Stecklinge vorsichtig ein und gießen Sie gründlich.
  • Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen durch Stützstäbe gestützt werden.

Nach der Pflanzung

  • Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe.
  • Legen Sie eine Mulchschicht aus, um die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu reduzieren.

Mit diesen Schritten schaffen Sie optimale Bedingungen für das Wachstum Ihrer Auberginenstecklinge.

Düngung und Pflege der Auberginenpflanzen

Damit Ihre Auberginen reichlich Früchte tragen, benötigen sie regelmäßige Pflege und Düngung.

Düngung

  • Beginnen Sie etwa 1-2 Wochen nach dem Einpflanzen mit der Düngung und setzen Sie diese alle 4-5 Wochen fort.
  • Verwenden Sie chlorfreien, phosphor- oder ausgewogenen Dünger.

Bewässerung

  • Gießen Sie die Pflanzen täglich und achten Sie darauf, nur den Boden zu wässern, um Pilzkrankheiten zu vermeiden.
  • Mulchen Sie den Boden, um die Feuchtigkeit zu bewahren.

Zusätzliche Pflege

  • Stützen Sie die Pflanzen, um eine Beschädigung durch die schweren Früchte zu verhindern.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schäden oder Krankheiten und entfernen Sie betroffene Pflanzenteile.

Überwinterung von Auberginen

Auberginen sind mehrjährige Pflanzen, benötigen aber in Deutschland spezielle Überwinterungsmaßnahmen.

Schritte zur Überwinterung

  • Topfen Sie die Pflanzen in große Töpfe um und stellen Sie sie an einen hellen Ort mit Temperaturen zwischen 15-18°C.
  • Schneiden Sie die Pflanze um die Hälfte zurück und reduzieren Sie die Wassergaben auf ein Minimum.
  • Düngen Sie während der Überwinterungsperiode nicht.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten.

Vorbereitung auf das Frühjahr

  • Stellen Sie die Pflanzen schrittweise ins Freie, sobald die Temperaturen dauerhaft über 15°C liegen.
  • Beginnen Sie mit dem Düngen, sobald die Außentemperaturen und das Lichtniveau ausreichend sind.

Durch diese Maßnahmen können Sie Ihre Auberginen erfolgreich überwintern und im nächsten Jahr wieder eine reiche Ernte erwarten.

Bilder: warren_price / stock.adobe.com