Für die Samengewinnung benötigen Auberginen eine längere Reifezeit an der Pflanze im Vergleich zum sofortigen Verzehr. Reife Samen erkennen Sie daran, dass die Früchte vollständig gereift und oft überreif sind. Ein Anzeichen für die Reife ist der Farbumschlag der Fruchtschale: Weiße Auberginen werden gelblich, violette Sorten nehmen eine braune oder braun-violette Färbung an, und die Schale wird zäh und fest. Die Samen im Inneren sind dann braun und besitzen eine harte Hülle. Diese Reife tritt typischerweise kurz vor dem Saisonende ein. Stellen Sie sicher, dass die Frucht bei Druck weich ist. Falls das Wetter umschlägt, können die Früchte an einem warmen Ort nachreifen.

Um qualitativ hochwertiges Saatgut zu gewinnen, ist die Auswahl der richtigen Auberginenfrüchte entscheidend. Verwenden Sie nur vollständig ausgereifte Früchte, die bei Druck nachgeben, aber keine Druckstellen oder Verfärbungen aufweisen. Auberginen, die an der Pflanze nicht vollständig ausgereift sind, können Sie an einem warmen Ort nachreifen lassen.

Ihre ausgewählten Früchte sollten sortentypische Eigenschaften aufweisen:

• Typischer Geschmack
• Charakteristische Form
• Passende Größe
• Passende Farbe des Fruchtfleischs und der Haut
• Abwesenheit von Bitterstoffen
• Zarte Fruchthaut

Zusätzlich ist es wichtig, dass die Auberginenpflanzen gesund und kräftig sind. Diese Pflanzen sollten einen gleichmäßigen Wuchs haben, zahlreiche Blüten bilden und reichlich Früchte tragen. Eine gute Kältetoleranz der Pflanzen ist vorteilhaft. Sortieren Sie kranke Pflanzen und Früchte, die nicht den gewünschten Merkmalen entsprechen, konsequent aus. Nur so stellen Sie sicher, dass die gewonnenen Samen leistungsfähig und sortenrein sind.

Um Auberginensamen zu gewinnen, können Sie zwei Verfahren nutzen, je nach Menge der zu verarbeitenden Früchte:

1. Kleine Erntemengen:

• Vierteln Sie die geernteten Auberginen mit einem scharfen Messer.
• Lösen Sie die Samen manuell heraus.

2. Große Erntemengen:

• Schneiden Sie die Auberginen in grobe Stücke und geben Sie diese in ein großes Gefäß mit Wasser.
• Zerdrücken Sie die Auberginenstücke mit einem Mixstab oder Stampfer, um das Fruchtfleisch von den Samen zu trennen.
• Lassen Sie das Gemisch ruhen, damit die guten Samen auf den Boden sinken, während Fruchtfleisch und leere Samen an der Oberfläche schwimmen.
• Schöpfen Sie die schwimmenden Bestandteile ab und geben Sie die verbleibenden Samen durch ein feines Sieb.

Reinigen Sie die getrennten Samen gründlich unter fließendem Wasser, um alle Fruchtfleischreste zu entfernen und Schimmelbildung vorzubeugen. Anschließend können Sie die Samen wie im nächsten Abschnitt beschrieben, trocknen und lagern.

Nachdem die Samen von Fruchtfleisch und Rückständen befreit wurden, müssen Sie diese gründlich trocknen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Hierfür gibt es mehrere Methoden:

• Auf einem Sieb oder Teller: Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf einem feinmaschigen Sieb oder einem flachen Teller. Wählen Sie dafür einen trockenen, warmen (optimal sind 23-30 °C) und gut belüfteten Ort.
• Kaffeefilter: Kleine Samenmengen lassen sich gut in Kaffeefiltern trocknen. Geben Sie etwa einen Teelöffel Samen in einen Kaffeefilter und hängen Sie diesen an einer Wäscheleine an einem luftigen, schattigen Platz auf.
• Küchenpapier: Verbreiten Sie die Samen auf Küchenpapier und legen Sie es an einen warmen, trockenen Ort. Alternativ können Sie die Samen zwischen zwei Küchenpapierlagen legen.

Die Samen müssen innerhalb von zwei Tagen vollständig trocken sein. Achten Sie darauf, dass die Samen nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden, da dies ihre Keimfähigkeit beeinträchtigen kann.

Um die Keimfähigkeit Ihrer Auberginensamen langfristig zu erhalten, sollten Sie diese unter optimalen Bedingungen lagern. Ein kühler, trockener und dunkler Ort ist ideal.

• Verpackung: Bewahren Sie die trockenen Samen in kleinen Papiertüten auf, damit überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann.
• Kennzeichnung: Beschriften Sie jede Tüte mit den wesentlichen Angaben wie Art- und Sortenname sowie dem Erntejahr.
• Lagerort: Ein kühler, aber frostfreier Lagerort ist entscheidend. Temperaturen um 10-15°C sind ideal.
• Schädlinge vermeiden: Lagern Sie die Samen zur Sicherheit für einige Tage in der Gefriertruhe, um Larven und Parasiten zu vernichten. Danach bewahren Sie die Samen wieder bei den oben genannten Bedingungen auf.

Gut gelagerte Auberginensamen bleiben mindestens 3 bis 6 Jahre keimfähig. Durch die Einhaltung dieser Lagerbedingungen sichern Sie die Vitalität Ihres Saatguts für mehrere Aussaat-Saisons.

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