Auberginen

Auberginen in Deutschland: Anbau, Herkunft und Wissenswertes

Auberginen, wärmeliebende Exoten aus Asien, gedeihen auch in Deutschland. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Punkte für den erfolgreichen Anbau und die vielseitige Verwendung von Auberginen.

Herkunft und Verbreitung der Aubergine

Seit Jahrhunderten ist die Aubergine ein fester Bestandteil europäischer Küchen

Herkunft und Verbreitung der Aubergine

Die Aubergine (Solanum melongena), auch bekannt als Eierfrucht oder Melanzani, stammt ursprünglich aus den tropischen Regionen Asiens, vor allem aus Indien und China. Bereits vor mehr als 4000 Jahren wurde sie dort angebaut und kultiviert. Arabische Händler brachten die Pflanze im 13. Jahrhundert nach Europa, wo sie zuerst in Spanien heimisch wurde. Von dort verbreitete sie sich weiter nach Italien und Griechenland und wurde bald ein unverzichtbarer Bestandteil der mediterranen Küche.

Heute zählen China, Indien und Ägypten zu den wichtigsten Anbauländern weltweit. In Europa sind es vor allem Italien und Spanien, die beträchtliche Mengen dieses wärmeliebenden Gemüses produzieren. Auberginen gibt es in diversen Formen und Farben – von dunkelviolett und länglich bis zu weiß oder gestreift –, was ihre Vielseitigkeit und ihren besonderen Reiz ausmacht.

Anbau von Auberginen in Deutschland

Ein windgeschützter und sonniger Standort fördert das Wachstum der Auberginen

Anbau von Auberginen in Deutschland

Auberginen erfordern optimale Bedingungen, um in Deutschland erfolgreich im Freiland zu gedeihen. Sie bevorzugen warme, sonnenreiche Standorte, daher sind windgeschützte Plätze vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand besonders geeignet. Die Pflanzen beginnen jedoch bereits bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius ihr Wachstum deutlich zu verlangsamen. Daher bietet der Anbau im Gewächshaus oder Folientunnel eine alternative Methode, die die notwendige hohe Wärmezufuhr gewährleistet.

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Sie können die Pflanzen auch als Kübelpflanzen kultivieren. Wählen Sie hierfür einen Topf mit mindestens zehn Litern Volumen und stellen Sie sicher, dass die Pflanze gleichmäßig bewässert und ausreichend gedüngt wird. Um starkes Wachstum zu unterstützen, ist eine kontinuierliche Versorgung mit organischem Dünger unerlässlich. Ein Pflanzabstand von etwa 50 x 50 cm gibt den Pflanzen genügend Raum zur Entfaltung. Setzen Sie beim Auspflanzen einen Stützstab, um den oft schweren Früchten Halt zu geben. Regelmäßiges Gießen und eine Mulchschicht um die Pflanzen sorgen für ausreichende Feuchtigkeit im Boden. Um eine gesunde Ernte zu sichern, achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht unter zu hoher Luftfeuchtigkeit leiden – regelmäßiges Lüften bei Gewächshausanbau ist daher unerlässlich.

Bodenbeschaffenheit und Nährstoffversorgung

Eine regelmäßige Versorgung mit Nährstoffen fördert das Wachstum der Auberginenpflanzen

Bodenbeschaffenheit und Nährstoffversorgung

Auberginen bevorzugen einen gut durchlässigen, humusreichen Boden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5. Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden gründlich mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist anzureichern, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen. Ist der Boden in Ihrem Garten schwer und schlecht durchlässig, kann der Anbau in Hochbeeten oder Kübeln eine zwangsweise Alternative sein.

Auberginen sind anspruchsvolle Mittelzehrer und benötigen eine kontinuierliche Nährstoffversorgung. Neben dem Kompost kann auch Stallmist in den Boden eingearbeitet werden, um das Pflanzenwachstum zu fördern. Eine zusätzliche Düngung mit organischem Langzeitdünger empfiehlt sich während der Wachstumsphase. Flüssige Obst- und Gemüsedünger, die dem Gießwasser beigefügt werden, sind hierbei besonders effektiv.

Wasserbedarf und Gießen

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist entscheidend für das optimale Wachstum der Auberginen

Wasserbedarf und Gießen

Auberginen haben einen hohen Wasserbedarf und benötigen während ihrer gesamten Wachstumsperiode eine gleichmäßige Feuchtigkeitszufuhr. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, um sicherzustellen, dass der Boden stets feucht, aber nie nass ist. Um Staunässe und damit verbundene Wurzelfäule zu vermeiden, sollten Sie erst wieder gießen, wenn die obersten zwei bis drei Zentimeter der Erde abgetrocknet sind.

Mulchen hilft, die Verdunstung zu reduzieren und die Bodenfeuchtigkeit länger zu halten. Bedecken Sie den Boden um die Pflanzen herum mit Mulchmaterial wie Stroh oder Rasenschnitt. Gießen Sie die Auberginen stets direkt an der Basis der Pflanze, ohne die Blätter und Früchte zu benetzen, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. An heißen Sommertagen kann es notwendig sein, sowohl morgens als auch abends zu gießen. Überschüssiges Wasser aus Untersetzern oder Übertöpfen sollte immer entfernt werden, insbesondere bei Kübelpflanzen. Eine Tröpfchenbewässerung (11,00€ bei Amazon*) kann eine effiziente und wassersparende Lösung bieten.

Anzucht und Aussaat von Auberginen

Die Auberginensamen sollten Ende Januar bis Anfang Februar in Anzuchttöpfe oder -schalen ausgesät werden. Verwenden Sie am besten eine spezielle Anzuchterde und bedecken Sie die Samen dünn mit Erde. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 22 und 24 Grad Celsius. Ein warmer, heller Standort, idealerweise eine Fensterbank oder ein beheiztes Mini-Gewächshaus, fördert die Keimung. Halten Sie die Erde stets feucht, aber nicht nass.

Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen. Setzen Sie nur einen Samen pro Topf, da die Samen zuverlässig keimen. Wenn Sie mehrere Samen in eine Schale säen, müssen die Jungpflanzen nach der Bildung der ersten Keimblätter vereinzelt werden.

Sobald die Keimlinge etwa vier bis sechs Wochen alt sind, können sie an einen etwas kühleren, aber immer noch hellen Ort mit etwa 20 Grad Celsius umgezogen werden. Diese Maßnahme stärkt die Pflanzen und bereitet sie auf das spätere Auspflanzen ins Freiland vor.

Ende Mai, nach den Eisheiligen, sind die Jungpflanzen dann bereit für ihren endgültigen Standort im Freiland oder im Gewächshaus. Denken Sie daran, die Pflanzen tagsüber schrittweise an die Außentemperaturen zu gewöhnen, bevor Sie sie dauerhaft ins Freiland setzen.

Pikieren und Auspflanzen

Das Pikieren gewährleistet, dass jede Pflanze genügend Platz und Nährstoffe erhält

Pikieren und Auspflanzen

Sobald die Jungpflanzen ihre ersten echten Blätter ausgebildet haben, sollten sie pikiert werden. Das Pikieren ist ein notwendiger Schritt, damit jede Pflanze genügend Platz und Nährstoffe zum Wachsen erhält. Setzen Sie die Pflänzchen vorsichtig in größere Töpfe mit Gemüseerde um. Verwenden Sie ein Pikierstäbchen, um die zarten Wurzeln behutsam aus der Anzuchtschale zu lösen und in die neuen Töpfe zu setzen.

Bevor die Auberginen dauerhaft ins Freiland oder Gewächshaus umziehen, ist es wichtig, die Pflanzen abzuhärten. Stellen Sie sie an milden Tagen für einige Stunden ins Freie, sodass sie sich an die kühleren Außentemperaturen gewöhnen können. Wiederholen Sie diesen Vorgang über eine Woche hinweg und verlängern Sie die Dauer schrittweise.

Der ideale Zeitpunkt für das endgültige Auspflanzen ins Freie ist nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Wählen Sie einen warmen, geschützten Standort, vorzugsweise vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand. Setzen Sie jede Pflanze mit einem Abstand von etwa 50 x 50 cm in den vorbereiteten Boden. Da Auberginen schwer tragende Früchte entwickeln, stellen Sie direkt beim Einpflanzen einen Stützstab daneben, um die Pflanzen bei Bedarf zu fixieren. Achten Sie darauf, die Pflanzen gut anzugießen und bei trockenem Wetter regelmäßig zu bewässern.

Ernte und Lagerung von Auberginen

Die Erntezeit der Auberginen beginnt typischerweise Ende Juli und kann sich bis in den Herbst hinein erstrecken. Achten Sie beim Ernten darauf, dass die Schale der Früchte vollständig ausgefärbt ist und einen glänzenden, dunklen Farbton aufweist. Schneiden Sie die Früchte mit einem scharfen Messer ab, um die Pflanze nicht zu beschädigen.

Für die Lagerung von Auberginen sind kühle Umgebungen bei Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad Celsius ideal. Allerdings sollten sie nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, da die feuchte Umgebung die Konsistenz der Früchte beeinträchtigen kann. Stattdessen empfehlen sich kühle Kellerräume oder andere temperierte Lagerorte. Wickeln Sie die Auberginen gegebenenfalls in Folie ein, um die Haltbarkeit um einige Tage zu verlängern.

Auberginen verlieren nach der Ernte relativ schnell ihre Knackigkeit und sollten daher innerhalb weniger Tage verzehrt oder verarbeitet werden. Größere Erntemengen können Sie in Dörrautomaten oder im Ofen trocknen, um einen Wintervorrat anzulegen. Wer Auberginen länger aufbewahren möchte, kann sie auch einfrieren oder einlegen.

Verwendung in der Küche

Auberginen sind in vielen mediterranen und orientalischen Gerichten vielseitig einsetzbar

Verwendung in der Küche

Auberginen sind ein äußerst vielseitiges Gemüse und finden ihren Platz in vielerlei Gerichten der mediterranen und orientalischen Küche, darunter das Rezept des Monats. Aufgrund ihres milden Geschmacks lassen sie sich besonders gut mit verschiedenen Gewürzen und Zutaten kombinieren. Hier sind einige Anregungen für die Zubereitung von Auberginen:

  • Gebratene Auberginen: Schneiden Sie die Aubergine in Scheiben oder Würfel und braten Sie diese in etwas Olivenöl an. Würzen Sie mit Salz, Pfeffer und Kräutern wie Thymian oder Rosmarin.
  • Gefüllte Auberginen: Halbieren und höhlen Sie die Auberginen aus. Mischen Sie das Fruchtfleisch mit Reis, Couscous oder Bulgur und gewürzen Sie nach Belieben. Füllen Sie die Auberginenhälften mit der Mischung und backen Sie sie im Ofen.
  • Gegrillte Auberginen: Bestreichen Sie Auberginenscheiben mit Olivenöl und grillen Sie sie, bis sie schön gebräunt sind. Verfeinern Sie mit Meersalz und frischen Kräutern.
  • Auberginenpüree und Dips: Das gegarte Fruchtfleisch ist ideal für orientalische Dips wie Baba Ghanoush. Mixen Sie es mit Tahini, Knoblauch und Zitronensaft.
  • In Eintöpfen und Currys: Klein gewürfelte Auberginen geben Eintöpfen und Currys eine samtige Konsistenz und nehmen die Aromen gut auf.
  • Ratatouille: Ein Klassiker der französischen Küche, bei dem Auberginen mit Zucchini, Paprika, Tomaten und Zwiebeln geschmort werden.

Denken Sie daran, dass Auberginen roh nicht verzehrt werden sollten, da sie ungekocht schwer verdaulich sind und wenig Geschmack haben.

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Auberginen sind kalorienarm und reich an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Auberginen sind besonders kalorienarm – 100 Gramm enthalten lediglich etwa 17 Kilokalorien. Diese Eigenschaften machen sie zu einer idealen Zutat für kalorienbewusste Ernährungsweisen. Darüber hinaus bestehen Auberginen zu rund 90 Prozent aus Wasser und sind reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern können.

Die Früchte liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie:

  • Kalium: Unterstützt die Herzfunktion und reguliert den Wasserhaushalt.
  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem und wirkt antioxidativ.
  • B-Vitamine: Fördern den Energiestoffwechsel und die Nervenfunktion.
  • Magnesium und Calcium: Unterstützen den Knochenbau und die Muskelfunktion.

Auberginen enthalten außerdem viele Antioxidantien, besonders in der Schale. Diese können freie Radikale bekämpfen, das Risiko von Herzerkrankungen verringern und den Cholesterinspiegel regulieren.

Zusätzlich haben Auberginen entzündungshemmende und antidiabetische Eigenschaften, die zur Linderung von entzündlichen Erkrankungen und zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beitragen können. Beachten Sie jedoch, dass Auberginen nie roh verzehrt werden sollten, da sie im ungekochten Zustand schwer verdaulich sind.

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