Anzuchttöpfe

Anzuchttöpfe oder Quelltabletten: Was ist die bessere Wahl?

Quelltabletten und Quelltöpfe aus Kokosfasern bieten eine praktische Alternative zu herkömmlichen Anzuchttöpfen. Sie sind einfach in der Handhabung, umweltfreundlich und reduzieren das Risiko eines Umpflanzschocks für Ihre Jungpflanzen.

Quelltabletten und Quelltöpfe: Was ist das?

Quelltabletten und Quelltöpfe sind innovative Hilfsmittel zur Anzucht von Pflanzen, die ein bequemes und umweltfreundliches Anzuchtsystem bieten. Sie bestehen aus dehydrierten Kokosfasern, die unter hohem Druck zusammengepresst und anschließend getrocknet werden. Eine umhüllende Schicht aus biologisch abbaubaren Zellulosefasern sorgt für die nötige Stabilität.

Früher wurden solche Produkte oft aus Torf hergestellt, doch wegen der schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt wird nun verstärkt auf Kokosfasern gesetzt, ebenso wie auf Anzuchtöfe aus Zeitungspapier oder Anzuchtöfe aus Klopapierrollen. Diese bieten ähnliche Vorteile hinsichtlich Wasser- und Luftzirkulation und fördern ein gesundes Wurzelwachstum. Quelltabletten und Quelltöpfe sind in der Regel leicht vorgedüngt, wodurch keine zusätzliche Anzuchterde notwendig ist. Besonders für kleinere Samen geeignet, verhindern sie zudem einen Umpflanzschock, da die Pflanzen mitsamt der Tablette oder dem Topf gepflanzt werden können.

Funktionsweise von Quelltabletten und Quelltöpfen

Die Anwendung von Quelltabletten und Quelltöpfen ist einfach und effizient. Legen Sie die trockenen Tabletten oder Töpfe in eine Aussaatschale, sodass die vorgestanzte Pflanzmulde nach oben zeigt. Durch großzügiges Gießen mit lauwarmem Wasser quellen die Kokosfasern auf und erreichen innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten ihre endgültige Größe.

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In die aufgequollenen Tabletten oder Töpfe setzen Sie die Samen, gegebenenfalls mit einem Pikierstab oder Bleistift leicht vertieft, um den Samen optimalen Halt zu bieten. Decken Sie die Schale mit einer transparenten Kunststoffhaube ab, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten. Gießen Sie vorzugsweise von unten, indem Sie Wasser in die Schale geben, sodass die Blätter der Keimlinge trocken bleiben, was Pilzbefall vorbeugt.

Nach der Keimung und dem Wachstum der ersten Blattpaare sollten Sie mit einer regelmäßigen Düngung beginnen, da Kokosfasern zur Stickstoffbindung neigen. Verwenden Sie einen organischen Flüssigdünger (19,00€ bei Amazon*) in halber Dosierung alle zehn Tage bis zwei Wochen, um sicherzustellen, dass die Jungpflanzen ausreichend Nährstoffe erhalten.

Vorteile von Quelltabletten und Quelltöpfen

Quelltabletten und Quelltöpfe bieten zahlreiche Vorteile für die Pflanzenanzucht:

  • Sofortiger Einsatz ohne Vorbereitung: Die Quelltabletten und Töpfe sind oft schon leicht vorgedüngt, was den Einsatz von separater Anzuchterde unnötig macht.
  • Reduziertes Risiko eines Umpflanzschocks: Die Jungpflanzen können mitsamt den Quelltöpfen oder -tabletten in größere Gefäße oder direkt ins Freiland gepflanzt werden.
  • Optimale Wasser- und Luftzufuhr: Die Kokosfasern sorgen für ein ideales Wasser-Luft-Verhältnis und verhindern Staunässe.
  • Nachhaltigkeit: Kokosfasern sind ein nachwachsender Rohstoff und tragen im Gegensatz zu Torfprodukten nicht zur Zerstörung von Moorlandschaften bei.
  • Praktische Handhabung: Das Aufquellen der Tabletten und Töpfe ist schnell und einfach und sie sind platzsparend zu lagern, Anzuchtschalen selbst zu machen.

Nachteile von Quelltabletten und Quelltöpfen

Neben den Vorteilen haben Quelltabletten und Quelltöpfe auch einige Nachteile:

  • Begrenzter Wurzelraum: Die kompakte Struktur bietet nur begrenzten Platz für die Wurzelentwicklung, was häufigeres Umtopfen erfordert.
  • Stickstoffbindung: Kokosfasern binden Stickstoff, was zu Nährstoffmangel führen kann und regelmäßige Düngung nötig macht.
  • Trockenheitsempfindlichkeit: Quelltabletten und Quelltöpfe können leicht austrocknen und müssen stets leicht feucht gehalten werden.
  • Schwierige Durchwurzelung: Sie sind dichter als herkömmliche Anzuchterde, was die Durchwurzelung erschweren kann.
  • Eingeschränkte Saatgutvielfalt: Größere Samen wie Kürbis oder Bohnen finden nicht genügend Platz.
  • Nicht für lange Vorkulturzeiten: Für Pflanzen mit langer Vorkulturzeit müssen die Jungpflanzen schneller umgepflanzt werden.

Geeignete Pflanzen für die Anzucht in Quelltabletten und Quelltöpfen

Quelltabletten und Quelltöpfe sind besonders geeignet für Pflanzen mit kleinen Samen und einer kurzen Vorkulturzeit. Hier einige Beispiele:

Gemüse

  • Salatsorten: Profitieren von der schnellen Keimung und den optimalen Wachstumsbedingungen.
  • Kohlsorten: Keimen schnell und können gut vorgezogen werden.
  • Mangold: Wächst gut in den Quelltöpfen und Quelltabletten.

Blumen

  • Löwenmäulchen: Die kleinen Samen keimen schnell und entwickeln sich prächtig.
  • Petunien: Schätzen eine gleichmäßige Feuchtigkeit.

Nicht geeignet sind diese Anzuchtsysteme für Pflanzen mit großen Samen wie Kürbis, Zucchini, Bohnen, Sonnenblumen und Kapuzinerkresse, da diese Samenarten mehr Platz zum Keimen und Wachsen benötigen.

Aussaat und Pflege von Jungpflanzen in Quelltabletten und Quelltöpfen

Platzieren Sie die trockenen Quelltabletten oder Quelltöpfe zunächst in eine Aussaatschale und gießen Sie sie mit lauwarmem Wasser, damit sie vollständig aufquellen. Setzen Sie die Samen in die vorbereiteten Mulden und bedecken Sie sie leicht. Decken Sie die Aussaatschale mit einer transparenten Kunststoffhaube ab und stellen Sie sie an einen warmen, hellen Ort.

Während der Keimphase ist eine konstante Feuchtigkeit entscheidend. Gießen Sie vorzugsweise von unten und vermeiden Sie nasse Blätter. Nach der Keimung und dem Wachstum des zweiten Blattpaares beginnen Sie etwa alle zehn Tage bis zwei Wochen mit einer leichten Düngung.

Umtopfen von Jungpflanzen aus Quelltabletten und Quelltöpfen

Sobald die Jungpflanzen das zweite oder dritte Blattpaar entwickelt haben und die Wurzeln den Quelltopf oder die Quelltablette durchdringen, ist es Zeit zum Umtopfen. Schneiden Sie den Zellulosemantel der Quelltabletten vorsichtig ein und setzen Sie die Jungpflanzen mitsamt dem Quelltopf oder der Tablette in das vorbereitete Pflanzloch. Gießen Sie die Pflanzen großzügig an und achten Sie darauf, dass sie an einem Ort mit passenden Lichtverhältnissen und Temperaturen stehen.

Durch diese Vorgehensweise stellen Sie sicher, dass Ihre Jungpflanzen nach dem Umtopfen optimal versorgt sind und kräftig weiterwachsen können.

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