Kokoserde

Kokoserde-Nachteile: Lohnt sich der höhere Preis wirklich?

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Erfahrene Hobbygärtner wissen: wo Licht ist, ist auch Schatten. Diese Gartenweisheit bezieht Kokoserde mit ein. Neben einem breit gefächerten Spektrum überzeugender Vorteile, dürfen wichtige Nachteile nicht unter den Tisch fallen. Dieser Ratgeber nennt die Schattenseiten von Kokoshum beim Namen.

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Gepresstes Kokossubstrat kann bis zu eine Stunde zum Aufquellen brauchen
AUF EINEN BLICK
Welche Nachteile hat Kokoserde?
Die Nachteile von Kokoserde umfassen höheren Kaufpreis, unsichere Schimmelresistenz und zeitaufwändige Aufbereitung. Zudem fehlen Nährstoffe, weshalb ein Düngen beim Quellprozess empfehlenswert ist. Dennoch bietet Kokoserde auch viele Vorteile, besonders für Anzuchterde.

Höherer Kaufpreis

In Bezug auf den wichtigsten Nachteil von Kokoserde sind sich Hobbygärtner einig. Das wertvolle Natursubstrat schlägt mit deutlich höheren Preisen zu Buche, als herkömmliche Pflanzenerde. Folgende Tabelle gibt einen repräsentativen Einblick in das Kostengefüge:

  • 650 Gramm Humusziegel (ergibt 8 Liter Kokoserde): ab 3,49 Euro/Stück
  • 5 kg Humusziegel (ergibt 70 Liter Kokoserde): ab 13,99 Euro/Stück
  • 50 Stück Kokos-Quelltabletten (ideal für die Aussaat): ab 9,95 Euro

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Im Vergleich dazu kosten 50 Liter herkömmliche Blumenerde im Baumarkt ab 2,95 Euro. Allerdings handelt es sich um ein torfhaltiges Produkt, das in vielen Privatgärten längst verpönt ist. Für Blumen- und Anzuchterde ohne Torfanteil berechnet der Fachhandel je 10-Liter-Sack ab 4,50 Euro.

Unsichere Schimmelresistenz

Unter dem Einfluss feucht-warmer Rahmenbedingungen hängt die vielgepriesene Schimmelresistenz von Kokoserde am seidenen Faden. Solange sich Humusziegel in ihrer Verpackung befinden, haben Pilzsporen keine Chance. Ausgepackt und aufbereitet im warmen Wasser, sind Kokosfasern umherfliegenden Erregern ausgeliefert.

Eine Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit und übermäßigem Gießen lässt Kokoserde schimmeln. Topfen Sie betroffene Pflanzen zeitnah um in frischen Kokoshum. Damit der Nachteil nicht erneut zuschlägt, unterziehen Sie Standortbedingungen und Pflegeprogramm bitte einer genauen Prüfung.

Zeitaufwändige Aufbereitung

Hobbygärtner mit knapp bemessener Zeit für die Pflanzenpflege, klagen über einen charakteristischen Nachteil von Kokoserde. Das Substrat ist gepresst zu platzsparenden Briketts. Erst nach einem Quellprozess in warmem Wasser steht Kokosfasersubstrat für die Verwendung zur Verfügung. Dieser Vorgang kann bis zu 60 Minuten in Anspruch nehmen. Beschleunigend wirkt sich aus, wenn Sie die aufquellende Masse ab und zu mit den Händen durchwalken.

Hersteller von Kokoserde haben auf den Nachteil reagiert und das Produktangebot erweitert. Im gut sortierten Fachhandel steht lose Kokoserde zum Erwerb bereit, die sofort einsatzbereit ist. Soviel Luxus hat seinen Preis. Für einen 50-Liter-Sack schlagen Preise zwischen 22 und 25 Euro zu Buche; ein Vielfaches herkömmlicher Anzucht- und Blumenerde.

Tipp

In Humusziegeln sind keine Nährstoffe enthalten. Was vordergründig als Nachteil daherkommt, ist tatsächlich ein wichtiger Vorteil von Kokosfasersubstrat. Damit Samen und Stecklinge vital gedeihen und Wurzeln treiben, sollte die Anzuchterde möglichst mager sein. Um die Vorzüge von Kokoserde als Pikiererde oder Blumenerde zu nutzen, düngen Sie einen Humusziegel im Rahmen des Quellprozesses einfach auf mit mineralischem Flüssigdünger.

Bilder: Stanislav71 / Shutterstock