Feuchtigkeit lässt Kokoserde schimmeln
Schimmelresistenz von Kokoserde hat nur solange Bestand, bis Luft und Wasser hinzukommen. Raumluft und Wind haben stets unsichtbare Schimmelsporen im Gepäck, die sich selbst auf steriler, langsam rottender Kokosfaser niederlassen. Hier lauern die Erreger auf abgestorbenes Pflanzenmaterial als Nahrung. In Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit und Wasser wird der Schimmelbefall sichtbar als weißer Belag auf der Erde.
Umtopfen und Pflege optimieren
Wenn Kokoserde erst einmal schimmelt, sind darin wachsende Sämlinge und Topfpflanzen massiv bedroht. Kleinste Verletzungen nutzen dreiste Schimmelsporen als Eintrittspforte in die Leitungsbahnen von Trieben und Blättern. Soweit muss es nicht kommen, wenn Sie diese Gegenmaßnahmen durchführen:
- Betroffene Pflanzen austopfen, Sämlinge mit Löffel aus der Kokoserde heben
- Schimmeliges Kokoshum vollständig entfernen
- Töpfe penibel reinigen und mit Alkohol oder Spiritus desinfizieren
- Pflanzen oder Sämlinge einsetzen in frisches Kokosfasersubstrat
- Fortan moderater gießen
Übrigens können Sie schimmelige Kokoserde getrost auf dem Komposthaufen entsorgen. An dieser Stelle sind die Pilzsporen willkommen, um sich am Zersetzungsprozess zu beteiligen. Erst unter Mitwirkung der fleißigen Mikroorganismen verwandelt sich abgestorbenes Pflanzenmaterial in wertvolle Komposterde.
Zuschlagstoffe im Backofen sterilisieren
Die Verwendung von Kokoserde ist nicht beschränkt auf die Anzucht von Pflanzen. Vermischt mit herkömmlicher Blumenerde oder Gartenerde, verwandeln sich Kokosfasern in wunderbar luftige, durchlässige Pflanzenerde. Die Verbindung mit Humus birgt die Gefahr von Schimmelbildung innerhalb kurzer Zeit.
Diesem Problem beugen Sie vor, indem Sie humose Zuschlagstoffe vorab im Backofen entseuchen. Das gelingt in einer feuerfesten Schale mit aufgelegtem Deckel. Besprühen Sie die Erde zuvor mit feiner Brause. Nach 30 Minuten bei 80 bis 100 Grad Celsius sind alle Erreger vernichtet.
Tipp
Bei weißem Belag auf Kokoshum handelt es sich nicht zwangsläufig um Schimmel. In der Tat ist das Schadbild zumeist auf harmlosere Ursachen zurückzuführen. In erster Linie setzt sich hartes Gießwasser in Form weißlicher Kalkränder auf dem Substrat ab. Sofern Sie magere Kokoserde düngen, treten Düngerausblühungen in Erscheinung, die Schimmelbelag zum Verwechseln ähnlich sehen.