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Anzuchtschalen selber machen: Geld sparen und Umwelt schonen

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Wer gerne Gemüse und Blumen anbaut, der zieht zumeist auch viele Pflanzen aus Saatgut selbst heran. Das Zimmergewächshaus und die passenden Anzuchtschalen können da ganz schön ins Geld gehen. Was liegt also näher, als diese aus Dingen, die im Haushalt sowieso vorhanden sind, selber herzustellen? Das spart nicht nur bare Münze, sondern ist zudem umweltbewusst, da kostbare Ressourcen gespart werden.

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Toilettenpapierrollen eignen sich gut als Anzuchtschalen
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Anzuchtschalen selber machen?
Anzuchtschalen lassen sich leicht selber machen, indem man Toilettenpapierrollen zerschneidet, Obstbehälter aus kompostierbarem Material verwendet oder Zeitungspapier formt. Diese umweltfreundlichen Alternativen sparen Geld und Ressourcen.

Anzuchttöpfe aus Toilettenpapierrollen

Je nachdem, wie viele Anzuchttöpfe Sie benötigen, sollten Sie schon im Winter mit dem Sammeln des Innenlebens vom Toilettenpapier beginnen. Das nicht allzu dicke Kartonmaterial ist perfekt, um als Aussaattöpfchen zu dienen:

  • Toilettenpapierrollen mittig zerschneiden.
  • In noch vorhandene Anzuchtschalen stellen. Hier können Sie auch gut alte Plastikbehälter für Obst und Gemüse zweckentfremden.
  • Mit Anzuchterde füllen.
  • Samen aufstreuen und, sofern es sich um Dunkelkeimer handelt, gegebenenfalls mit Erde bedecken.
  • Mit einem Sprühgerät anfeuchten.

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Bei Gemüseschalen können Sie gut eine zweite Schale als Abdeckung verwenden. Durch die Löcher im Deckel erfolgt eine leichte Luftzirkulation, das gewünschte Gewächshausklima entsteht aber dennoch. Die leichte Belüftung verhindert sogar, dass die Anzuchterde schimmelt.

Stellen Sie das Minigewächshaus an einen hellen, warmen Platz und halten Sie die Keimlinge gleichmäßig feucht. Bitte nicht zu stark gießen, dies fördert Staunässe und damit Fäulnis.

Anzuchtgefäße aus Obstbehältern

Zunehmend vermeidet auch der Handel Plastikverpackungen für Obst- und Gemüse. Stattdessen werden die Lebensmittel in kompostierbaren Kartonschalen angeboten. Diese eigenen sich ideal als Anzuchtgefäße, insbesondere für Saatgut, das flächig ausgebracht wird.

Damit die Feuchtigkeit nicht zu schnell verdunstet, sollten Sie die Schalen zusätzlich in Plastikschalen setzen und mit einem Deckel abdecken. Kräuter wie Kresse oder Petersilie, die in der Regel nicht vereinzelt werden, können Sie direkt mit der Schale in den Garten setzen. Das Material kompostiert rasch und dient Mikrolebewesen als Nahrung.

Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier

Diese sehr günstige Lösung ist mit etwas Bastelarbeit verbunden, funktioniert aber sehr gut:

  • Zeitungsseite halbieren.
  • Zur Hälfte falten, sodass ein langer Papierstreifen entsteht.
  • Diesen um ein kleines Gefäß wickeln.
  • Überstehende Enden in das Glas falten.

Geben Sie die offenen Röhren in eine Anzuchtschale, füllen Sie Erde ein und streuen Sie das Saatgut auf. Angießen und an einen hellen, warmen Ort stellen.

Tipp

Häufig wird empfohlen, alte Eierkartons als Anzuchtgefäß zu verwenden. Hiermit haben wir keine guten Erfahrungen gemacht. Die Anzuchterde schimmelt hier sehr schnell und die gerade aufgegangenen Keimlinge gehen in der Folge ein.

Bilder: Healthcare_medicalstock / Shutterstock