Ananasguave: Anbau, Pflege und Ernte der exotischen Frucht
Die Ananasguave, auch bekannt als Feijoa, besticht durch exotische Früchte, aromatische Blätter und pflegeleichten Wuchs. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu Herkunft, Anbau, Pflege und weiteren Eigenschaften der Pflanze.
Steckbrief
Herkunft
Die Ananasguave, auch bekannt als Feijoa oder Brasilianische Guave, stammt ursprünglich aus den subtropischen und tropischen Regionen Südamerikas. Ihre natürliche Verbreitung umfasst Südbrasilien, Uruguay, Westparaguay und den Norden Argentiniens. In diesen Gebieten wächst sie als immergrüner Strauch vornehmlich in sonnigen Lagen und ist an das dortige Klima angepasst.
Die Ananasguave gehört zur Gattung Acca innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Ihre botanische Bezeichnung lautet Acca sellowiana. Obwohl sie zur gleichen Familie wie die eigentliche Guave (Psidium guajava) gehört, sind sie botanisch nicht eng verwandt.
Aufgrund der dekorativen Blüten, dem aromatischen Laub und den geschmackvollen Früchten hat die Ananasguave über Südamerika hinaus weltweit Verbreitung gefunden. Sie wird inzwischen in Regionen mit subtropischem bis mediterranem Klima kultiviert, unter anderem in:
- Eurasien, insbesondere Zentralasien
- Neuseeland, in großflächigem Anbau und als beliebte Gartenpflanze
- Europa, vor allem auf Sizilien zur Obstproduktion
Die Ananasguave zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und wird auch in Teilen Nordkaliforniens sowie in den GUS-Staaten wie Georgien und Aserbaidschan erfolgreich kultiviert. Sie ist robust und verträgt Temperaturen bis etwa -10 °C.
Früchte
Nach der Bestäubung entwickeln sich die markanten Früchte der Ananasguave. Diese variieren in ihrer Form von länglich über oval bis rund und erreichen eine Größe von etwa 5 bis 10 Zentimetern. Die Schale bleibt auch im reifen Zustand bläulich-grün und matt. Das weiße, saftige Fruchtfleisch ist körnig und enthält kleine, essbare Samen.
Das Aroma erinnert an eine Mischung aus Guave, Ananas und Maracuja und verströmt einen intensiven, fruchtigen Duft. Die Früchte schmecken süß mit einer leicht säuerlichen Note.
Der Reifeprozess dauert etwa fünf bis sechs Monate, und die Früchte können ab Herbst geerntet werden. Sie sind reif, wenn die Schale auf leichten Druck nachgibt.
Für einen höheren Fruchtertrag empfiehlt sich die Kultivierung von zwei unterschiedlichen Sorten und die Unterstützung der Bestäubung mit einem Pinsel in geschützten Umgebungen wie Wintergärten.
Die Früchte sind vielseitig verwendbar:
- Verzehr roh, indem das Fruchtfleisch ähnlich wie bei einer Kiwi ausgelöffelt wird
- Geschält und im Ganzen gegessen
- Als Zutat in verschiedenen Rezepten
Besonders hohe Fruchtqualität und Ertrag bieten veredelte Sorten wie ‚Triumph‘ und ‚Mammouth‘.
Wuchs
Die Ananasguave, auch als Brasilianische Guave oder Feijoa bekannt, wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum und kann in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 6 Meter hoch werden, hierzulande jedoch meist nur 1,5 bis 3 Meter.
Die Pflanze wächst aufrecht und dichtbuschig mit einer harmonischen, verzweigten Krone. Junge Triebe sind zunächst grün und färben sich später gräulich bis bräunlich. Charakteristisch ist die mehrtriebige Wuchsform mit mehreren Haupttrieben von der Basis aus.
Die Ananasguave ist sehr schnittverträglich und kann durch gezielte Schnittmaßnahmen in ihrer Wuchsform beeinflusst werden. Sie können die Pflanze zu einem Halbstamm oder Hochstamm erziehen, einen kompakten Wuchs durch regelmäßigen Rückschnitt fördern oder eine ästhetische Krone formen.
Diese Maßnahmen können im Frühjahr vor dem Austrieb oder im Herbst nach der Ernte durchgeführt werden.
Welcher Standort ist geeignet?
Der richtige Standort ist entscheidend für das Wohlbefinden der Pflanze. Die Ananasguave bevorzugt einen sonnigen, warmen und geschützten Platz. Von Ende Mai bis Oktober kann sie im Freien an einem sonnigen Standort auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten stehen.
Während der Wintermonate sollte die Ananasguave an einem hellen Standort überwintert werden, idealerweise bei Temperaturen zwischen 0 und 12 Grad Celsius. Ein Wintergarten, Gewächshaus oder helles, unbeheiztes Zimmer sind geeignet. Ausreichend Licht ist im Winter wichtig, um Blattabwurf zu vermeiden.
Achten Sie auf:
- Einen sonnigen, warmen Platz im Freien von Ende Mai bis Oktober
- Einen geschützten Standort
- Einen hellen Überwinterungsplatz mit Temperaturen zwischen 0 und 12 Grad Celsius
- Ausreichend Licht auch im Winter
Kurzzeitiger Frost bis etwa -10 Grad Celsius wird vertragen, aber in kälteren Gegenden sollte die Pflanze ins Haus geholt werden.
Ananasguave pflegen
Die Ananasguave ist relativ pflegeleicht und auch für Hobbygärtner gut geeignet. Beachten Sie jedoch einige wichtige Pflegehinweise für optimales Wachstum und reiche Ernte:
Gießen
Die Ananasguave benötigt regelmäßig Wasser, besonders während der Wachstums- und Blütezeit. Halten Sie den Wurzelballen stets leicht feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Eine Drainageschicht aus Blähton (6,00€ bei Amazon*) oder Kies im Topf kann hilfreich sein.
Wichtige Punkte:
- Die Pflanze stets leicht feucht halten
- Staunässe vermeiden
- Kalkarmes Wasser verwenden, idealerweise Regenwasser
- Gießmenge im Winter reduzieren
Düngen
Von April bis September sollte die Ananasguave regelmäßig gedüngt werden. Ein ausgewogener Dünger mit Stickstoff, Phosphor, Kalium und Spurenelementen ist ideal.
- Alle 7 bis 10 Tage mit einem Flüssigdünger für Kübelpflanzen
- Alternativ Langzeitdünger beim Umtopfen verwenden
Umtopfen
Junge Pflanzen sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden, ältere Exemplare alle zwei bis drei Jahre. Verwenden Sie ein hochwertiges Substrat.
- Im Frühjahr umtopfen, wenn das Substrat gut durchwurzelt ist
- Das neue Pflanzgefäß sollte nur wenige Zentimeter größer sein
- Kübelpflanzenerde mit grobkörnigen Anteilen zur Drainage verbessern
Schneiden
Die Ananasguave kann durch regelmäßige Schnittmaßnahmen in Form gehalten werden. Schneiden Sie im Herbst nach der Ernte oder im Frühjahr vor dem Austrieb.
- Kräftiges Einkürzen der Zweige ist möglich
- Gezielte Schnitte zur Formung
- Regelmäßiger Rückschnitt fördert dichten, verzweigten Wuchs
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Ananasguave verträgt leichte Fröste bis etwa -10 Grad Celsius. In milden Regionen kann sie mit Winterschutz im Freien überwintern. In kälteren Gegenden sollten Sie die Pflanze ins Haus holen und an einem hellen, kühlen Ort überwintern, idealerweise bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius.
Achten Sie dabei auf:
- Einen hellen Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius
- Vermeidung von gut isolierten, wärmeren Räumen (über 15 Grad Celsius)
- Gleichmäßige, leicht feuchte Substratfeuchte
- Keine Düngung im Winter
Halten Sie die Ananasguave im Winter gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Bei richtiger Überwinterung treten Krankheiten und Schädlinge selten auf.
Blätter
Die Blätter der Ananasguave sind immergrün, gegenständig angeordnet und haben eine länglich-ovale bis elliptische Form. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün und glänzend, während die Unterseite heller und dicht filzig behaart ist, was die Pflanze vor Wasserverlust schützt.
Die Blätter sind etwa vier Zentimeter lang und verströmen einen dezenten, aromatischen Duft.
Die charakteristischen Eigenschaften der Blätter:
- Immergrün, gegenständig angeordnet
- Dunkelgrüne, glänzende Oberseite
- Hellere, filzig behaarte Unterseite
- Dezenter, aromatischer Duft
Diese Eigenschaften machen die Blätter der Ananasguave zu einem dekorativen Element in jedem Garten.
Ananasguave vermehren
Die Ananasguave kann durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden.
Vermehrung durch Samen
Die Vermehrung durch Samen ist möglich, jedoch langwierig, da die Pflanzen oft erst nach mehreren Jahren Früchte tragen. Die Samen benötigen eine Bodentemperatur von etwa 25 °C zur Keimung, idealerweise im späten Frühjahr.
Vermehrung durch Stecklinge
Die einfachere und schnellere Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge:
- Im späten Frühjahr kräftige Triebspitzen schneiden (etwa zehn bis zwölf Zentimeter lang).
- Das obere Drittel der Triebspitze entfernen und die unteren Blätter abzupfen.
- Stecklinge in einen Topf mit Erde-Sand-Gemisch setzen.
- Erde anfeuchten und Stecklinge an einem hellen, aber nicht zu sonnigen Platz unter einer transparenten Folie bewurzeln lassen.
- Eine konstante Bodentemperatur von etwa 25 °C aufrechterhalten.
Diese Methode ermöglicht schnelleres Wachstum und frühere Fruchtbildung. Sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit und gleichmäßige Wärme für beste Ergebnisse.
Mit diesen Vermehrungsmethoden können Sie Ihre Ananasguaven erfolgreich vermehren und sich schon bald über neue Pflanzen und Früchte freuen.
Häufig gestellte Fragen
1. Warum hat die Ananasguave so markante rote Staubfäden in ihren Blüten?
Die Blüten der Ananasguave sind ein wahrer Blickfang dank ihrer auffälligen roten Staubfäden mit gelbem Pollenpunkt. Diese Staubfäden sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional. Sie ziehen Bestäuber wie Bienen stark an, was in ihren natürlichen Lebensräumen und auch in Kulturen weltweit die Bestäubung effektiv unterstützt. Neben ihrer dekorativen Funktion sind die Kronblätter der Blüten essbar und schmecken fruchtig nach Erdbeere und Ananas.
2. Wie unterscheidet sich die Ananasguave von der eigentlichen Guave (Psidium guajava)?
Obwohl die Ananasguave und die eigentliche Guave zur selben Familie der Myrtengewächse gehören, sind sie botanisch nicht eng verwandt. Die Ananasguave (Acca sellowiana) gehört zur Gattung Acca, während die eigentliche Guave zur Gattung Psidium zählt. Ein charakteristischer Unterschied liegt im Geschmack und Textur ihrer Früchte: Das Fruchtfleisch der Ananasguave ist körnig und erinnert an eine Kombination aus Guave, Ananas und Maracuja, während die Früchte der eigentlichen Guave eine andere Konsistenz und Geschmacksrichtung aufweisen.
3. Kann man die Blütenblätter der Ananasguave essen und wie schmecken sie?
Ja, die Blütenblätter der Ananasguave sind essbar und werden vor allem in Neuseeland gerne verzehrt. Sie haben einen süßen, fruchtigen Geschmack, der oft mit dem von Erdbeeren und Ananas verglichen wird. Die essbaren Blütenblätter sind nicht nur kulinarisch interessant, sondern setzen auch optisch ansprechend Salate und Desserts in Szene.
4. Welche Besonderheiten gibt es bei der Vermehrung der Ananasguave durch Stecklinge?
Die Vermehrung der Ananasguave durch Stecklinge ist eine effektive Methode, die besonders im späten Frühjahr durchgeführt wird. Dabei werden kräftige Triebspitzen von etwa zehn bis zwölf Zentimetern Länge geschnitten. Das obere Drittel der Triebspitze wird entfernt und die unteren Blätter abgeknipst. Diese Stecklinge werden dann in ein Erde-Sand-Gemisch gesteckt und bei einer konstanten Bodentemperatur von etwa 25 °C an einem hellen, aber nicht zu sonnigen Platz unter Folie bewurzelt. Hohe Luftfeuchtigkeit und gleichmäßige Wärme sind entscheidend für den Erfolg dieser Methode.