Ameisen

Ameisen im Garten: Welche Rolle spielen sie im Ökosystem?

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Manche bezeichnen Ameisen als winzige Weltmacht, denn die Insekten bevölkern die Natur, Städte, Gärten und, eher unerwünscht, Häuser und Wohnungen. So faszinierend ein großer Ameisenhaufen im Wald auch ist, im eigenen Garten mögen viele Menschen die Tierchen weniger gern. Doch sollte man sie von dort vertreiben und wenn ja, welche Maßnahmen sind erlaubt? Dies klären wir im nachfolgenden Artikel.

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Ameisen lockern die Erde auf und übernehmen andere nützliche Aufgaben
AUF EINEN BLICK
Sind Ameisen nützlich oder schädlich?
Ameisen sind sowohl nützlich als auch schädlich: Sie sind unverzichtbar für das Ökosystem, da sie Totholz zersetzen, Schädlinge regulieren und als Nahrung für andere Tiere dienen. Im Garten können sie jedoch unangenehm sein und Pflanzen durch Blattlausbefall schädigen.

Wichtig für das Ökosystem

Die Bestände der meisten in unserem Land beheimateten etwa zweihundert Ameisenarten schrumpfen konstant. Ameisen sind jedoch an zahlreichen Kreisläufen der Natur maßgeblich beteiligt und deshalb unverzichtbar für die Umwelt:

  • Einige Arten zersetzen Totholz und übernehmen damit einen bedeutenden Schritt der Humusbildung.
  • Räuberische Ameisen regulieren das Schädlingsvorkommen.
  • Die kleinen Krabbler selbst sind die Beute anderer Tiere. So gelangen Vögel beispielsweise über die Ameisenlarven an hochwertiges Protein.
  • Sie verbreiten die Samen vieler Wildpflanzen.
  • Die unterirdisch lebenden Insekten vermischen und belüften die Erde.
  • Würden alle Ameisen verschwinden, bräche das Ökosystem vermutlich zusammen.

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Ameisen im Garten: Eher unbeliebt

Machen sich die Tierchen in der Nähe der Terrasse oder im Blumenbeet breit, ist dies wenig angenehm. Das Ameisengift kann schmerzhafte Reaktionen auslösen und große Blattlauskolonien schädigen auf Dauer den Pflanzen. Deshalb sollten Sie versuchen, Ihre ungewollten Mitbewohner schonend wieder loszuwerden.

Es gibt einige umweltfreundliche Methoden, um die kleinen Krabbler effektiv zu verreiben:

  • Ameisen haben einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Streumittel auf Duftstoffbasis oder auf die Ameisenstraßen gelegter Lavendel, Zimt oder Majoran verhindern, dass die heimkehrenden Tiere den Bau wiederfinden.
  • Stellen Sie stattdessen einen mit Stroh gefüllten Blumentopf umgedreht in der Nähe der Ameisensiedlung auf. Die Insekten werden hier einziehen und können umgesiedelt werden.
  • Fluten Sie den Bau an einigen aufeinanderfolgenden Tagen mit einem kräftigen Wasserstrahl.
  • Gezielt anlocken können Sie Ameisen durch hohe Gläser mit Honig- oder Marmeladenresten. Die gefangenen Tiere können Sie an einem anderen Ort einfach wieder aussetzen.

Tipp

Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Mittel wie das übergießen mit kochendem Wasser oder das Auslegen von Köderdosen. Die Ameisen sterben dann zwar zuverlässig ab, ökologisch verträglich sind diese Methoden jedoch nicht. Deshalb raten wir dringend davon ab.

Bilder: frank60 / Shutterstock