Akazie

Akazien-Anbau in Deutschland: So klappt es mit dem Exoten

Akazien und Robinien werden in Deutschland häufig miteinander verwechselt, obwohl sie unterschiedliche Bedürfnisse und Eigenschaften aufweisen. Dieser Artikel klärt über die Unterschiede auf und gibt Tipps zur Kultivierung echter Akazien in Deutschland.

Warum die Akazie in Deutschland oft mit der Robinie verwechselt wird

Die häufige Verwechslung zwischen Akazien und Robinien in Deutschland beruht auf optischen Ähnlichkeiten und historischen Bezeichnungen. Beide Baumarten gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und weisen ähnliche Merkmale wie gefiederte Blätter und Dornen auf. Diese Ähnlichkeiten führen oft dazu, dass die Robinie als Scheinakazie oder falsche Akazie bezeichnet wird.

Ein weiterer Grund ist die Verwendung von Robinienholz als „Akazienholz“ in der Holzwirtschaft. Das Holz der Robinie wird aufgrund seiner Robustheit und Wetterbeständigkeit oftmals als Ersatz für echtes Akazienholz genutzt, was sprachliche Unklarheiten erzeugt. Zusätzlich tragen die häufige Pflanzung von Robinien in Parks und entlang von Straßen zur Verwirrung bei. Robinien sind gut an das gemäßigte Klima Mitteleuropas angepasst, während echte Akazien tropische oder subtropische Bedingungen bevorzugen.

Der geografische Ursprung und die klimatischen Ansprüche beider Pflanzenarten sind ebenfalls unterschiedlich. Robinien stammen aus Nordamerika und gedeihen in gemäßigten Klimazonen. Akazien hingegen sind hauptsächlich in Australien, Afrika und Asien beheimatet und bevorzugen höhere Temperaturen und trockene Bedingungen.

Die Echte Akazie: Verbreitung und Eigenschaften

Echte Akazien gehören zur Gattung Acacia und sind in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Etwa 950 der rund 1400 Akazienarten sind in Australien heimisch. Sie wachsen auch in Afrika, Asien und Amerika und zeigen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche klimatische Bedingungen.

Wuchsform und Aussehen

Echte Akazien wachsen überwiegend als immergrüne Sträucher und selten als kleine Bäume von 5 bis 15 Metern Höhe. Charakteristisch sind Dornen, die als Schutzmechanismus dienen, und doppelt gefiederte Blätter. Bei einigen Arten, wie etwa der Silber-Akazie, ersetzen sogenannte Phyllodien die Blattspreiten.

Rinde und Blüten

Die braune, oft rissige Rinde enthält Gerbstoffe, die bei Verletzungen verstärkt freigesetzt werden. Akazienblüten sind klein, zahlreich und in kugeligen oder ährigen Blütenständen angeordnet. Sie variieren in Farben von honiggelb bis zartweiß und ziehen zahlreiche Insekten an.

Früchte und Samen

Die Früchte der Akazie sind typische Hülsenfrüchte, die vielerlei Formen annehmen können. Diese enthalten langlebige Samen, die teilweise Feuer zur Keimung benötigen, was ihnen ermöglicht, nach Buschfeuern schnell wieder austreiben zu können.

Standortansprüche

Akazien bevorzugen sonnige Standorte und gut durchlässige, sandige Böden. Sie sind trockenheitsresistent und gedeihen in Steppen, Wüsten sowie Küstennähe und Gebirgen. In Mitteleuropa gedeihen sie nur selten im Freiland, jedoch können sie im Kübel kultiviert werden.

Unterschiede zwischen Akazie und Robinie: Blätter, Blüten und Früchte

Obwohl beide Pflanzen zur Familie der Hülsenfrüchtler gehören, zeigen sie klare Unterschiede in den botanischen Merkmalen.

Blätter

  • Akazien: Meist doppelt gefiedert, bei einigen Arten wie der Silber-Akazie treten Phyllodien auf.
  • Robinien: Unpaarig gefiedert, mit ovalen bis elliptischen, frischgrünen Blättchen.

Blüten

  • Akazien: Kleine Blüten in kugeligen Blütenständen, Farben variieren von Gelb über Weiß bis Rot.
  • Robinien: Größere Blüten in langen, duftenden Trauben, meist weiß oder rosa.

Früchte

  • Akazien: Flache oder zylindrische Hülsen mit mehreren Samen.
  • Robinien: Längere und breitere Hülsen, gebogen und bis zehn Zentimeter lang.

Diese Merkmale ermöglichen eine einfache Unterscheidung der beiden Baumarten in Gärten und Landschaften.

Akazienholz: Eigenschaften und Verwendung

Akazienholz ist ein dichtes Hartholz, das sehr widerstandsfähig und biegsam ist. Diese Eigenschaften machen es ideal für Möbel, Terrassendielen und Parkett. Es ist witterungsbeständig und resistent gegenüber Pilzen und Insekten, wodurch es sich hervorragend für den Außenbereich eignet.

Das Holz hat eine warme, rotbraune Färbung und eine lebhafte Maserung, die ihm eine elegante Optik verleihen. Es lässt sich leicht pflegen – eine Reinigung mit einem feuchten Tuch reicht aus. Achten Sie jedoch darauf, es vor starken Temperaturschwankungen zu schützen.

Akazien in Deutschland: Kultivierung im Kübel

Echte Akazien eignen sich in Deutschland am besten für die Kübelkultivierung, was eine kontrollierte Pflege und Überwinterung ermöglicht.

Standort und Substrat

Stellen Sie die Akazien an einen vollsonnigen Standort und verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde, angereichert mit Blähton oder Kies für optimale Drainage.

Pflanzgefäß und Drainage

Wählen Sie ein großes Pflanzgefäß mit Abflusslöchern und legen Sie eine Drainageschicht aus Kies an.

Gießen und Düngen

Gießen Sie die Akazien regelmäßig und verwenden Sie kalkarmes Regenwasser. Düngen Sie alle zwei Wochen während der Wachstumsperiode mit Flüssigdünger.

Rückschnitt und Formgebung

Schneiden Sie die Akazien nach der Blüte, um die kompakte Wuchsform zu erhalten und die Blütenbildung für die nächste Saison zu fördern.

Überwinterung

Überwintern Sie die Akazien in einem kühlen, hellen Raum bei Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius und reduzieren Sie die Wassergaben während dieser Zeit.

Pflege im Frühjahr

Topfen Sie die Pflanzen im Frühjahr um und arbeiten Sie Langzeitdünger ins Substrat ein, um das Wachstum zu fördern.

Mit diesen Pflegehinweisen können Sie Ihre Akazien in Deutschland erfolgreich kultivieren und genießen.

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