Vermehrung durch Stecklinge
Stecklinge sind eine hervorragende Methode, um die charakteristischen Eigenschaften der Mutterpflanze zu erhalten. Die Monate Juni und Juli bieten sich besonders für diese Vermehrungstechnik an.
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Vorbereitung der Stecklinge
Wählen Sie junge, leicht verholzte Triebe, die etwa 10 bis 15 cm lang sind und mindestens ein Auge (Knospe) besitzen. Schneiden Sie die Stecklinge so zu, dass der untere Schnitt schräg und der obere Schnitt gerade verläuft. Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass nur die oberen zwei bis drei Blattpaare verbleiben.
Bewurzelung der Stecklinge
Befüllen Sie einen Topf mit Anzuchterde oder einem Sand-Torf-Gemisch. Stecken Sie die Stecklinge etwa zur Hälfte in das Substrat und gießen Sie sie vorsichtig an. Wählen Sie für die Töpfe einen geschützten, warmen und hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Achten Sie darauf, dass die Stecklinge regelmäßig gelüftet werden und die Erde stets leicht feucht, aber nicht nass ist.
Einpflanzen der Stecklinge
Nach etwa vier bis sechs Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Dies erkennen Sie an einem leichten Widerstand, wenn Sie vorsichtig am Trieb ziehen. Die bewurzelten Stecklinge können nun entweder in größere Töpfe mit Blumenerde umgepflanzt oder direkt ins Freiland gesetzt werden. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort und schützen Sie die jungen Pflanzen in der Anfangszeit vor der intensiven Mittagssonne.
Vermehrung durch Steckhölzer
Mit Steckhölzern können Sie viele neue Pflanzen gewinnen, die die gleichen Merkmale wie die Mutterpflanze aufweisen. Der Winter, wenn das Laub gefallen ist, eignet sich besonders gut, um kräftige Triebe für die Steckholzvermehrung auszuwählen.
Vorbereitung der Steckhölzer
Wählen Sie kräftige, einjährige Triebe, die gut Früchte tragen. Schneiden Sie diese Triebe mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere vom Strauch ab und teilen Sie sie in etwa 20 cm lange Abschnitte. Achten Sie darauf, dass oben und unten jeweils eine Knospe oder ein Auge vorhanden ist.
Bewurzelung der Steckhölzer
Schlagen Sie die Steckhölzer an einem schattigen Platz in humusreiche Erde ein, sodass nur noch ein bis zwei Zentimeter aus der Erde herausragen. Halten Sie die Erde über die Wintermonate gleichmäßig feucht, um ein Austrocknen der Steckhölzer zu vermeiden.
Einpflanzen der Steckhölzer
Kontrollieren Sie Ende Februar die Steckhölzer und verwenden Sie nur jene Exemplare, die ausreichend Wurzeln oder Kallus (Wundgewebe) im unteren Bereich gebildet haben. Pflanzen Sie die bewurzelten Steckhölzer in einem Abstand von 20 Zentimetern zueinander und einem Reihenabstand von 30 Zentimetern in ein mit Humus angereichertes Beet an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Kürzen Sie die Triebspitzen, sobald sie eine Länge von fünf Zentimetern erreicht haben, um die Verzweigung zu fördern. Setzen Sie die auf diese Weise vermehrten Blutjohannisbeeren im Herbst an ihren endgültigen Standort, um die Entwicklung kräftiger und gesunder Pflanzen zu unterstützen.
Vermehrung durch Absenker
Absenker ermöglichen eine erfolgreiche Vermehrung mit geringem Aufwand und können, vorausgesetzt es sind ausreichend junge und flexible Triebe vorhanden, jederzeit im Jahr durchgeführt werden.
Vorbereitung der Absenker:
Wählen Sie einen gesunden, jungen und biegsamen Trieb aus. Entfernen Sie die Blätter in einem Bereich am Trieb, der später mit der Erde in Berührung kommen soll.
Bewurzelung der Absenker
Biegen Sie den Trieb bogenförmig nach unten, sodass der entlaubte Bereich den Boden berührt. Fixieren Sie den Trieb mit einem kleinen Drahtbügel oder Zelthaken im Boden und bedecken Sie den Triebabschnitt leicht mit Erde, wobei die Triebspitze aus dem Boden herausragen sollte. Halten Sie den Absenker durch regelmäßiges Gießen feucht.
Einpflanzen der Absenker
Sobald der Absenker nach einigen Monaten erfolgreich Wurzeln gebildet hat, kann er von der Mutterpflanze getrennt werden. Im Herbst oder im darauf folgenden Frühjahr kann die junge Johannisbeerpflanze dann an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden.
