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Aprikosenbaum-Krankheiten: Schützen & Ernten sichern

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Aprikosenbäume bereichern den Garten mit ihren duftenden Blüten und süßen Früchten, sind aber anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Dieser Artikel stellt die häufigsten Probleme vor und gibt Tipps zu deren Vorbeugung und Bekämpfung.

Aprikosenbaum Krankheiten

Kräuselkrankheit: Wenn Blätter sich verformen

Eine der bekanntesten Krankheiten, die Ihren Aprikosenbaum heimsuchen kann, ist die Kräuselkrankheit. Ausgelöst durch den Pilz Taphrina deformans, zeigt sie sich durch auffällige Veränderungen an den Blättern. Diese blasen sich auf, verdicken und verfärben sich rötlich oder gelblich. Im späteren Verlauf kräuseln und rollen sich die Blätter ein, manchmal bedeckt mit einem weißlichen Belag. Stark betroffene Blätter und Früchte fallen vorzeitig ab, was den Ernteertrag schmälert. Auch das Austrocknen der Triebspitzen und eine geringere Blütenbildung können auf die Kräuselkrankheit hindeuten.

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Vorbeugen und Bekämpfen

Die beste Strategie gegen die Kräuselkrankheit ist, ihr vorzubeugen. Wählen Sie einen sonnigen und luftigen Standort für Ihren Aprikosenbaum, um das Risiko eines Befalls zu minimieren. Biologische Pflanzenstärkungsmittel, die im Januar vor dem Knospenaustrieb angewendet werden, können die Widerstandsfähigkeit des Baumes erhöhen. Entfernen und entsorgen Sie befallene Pflanzenteile fachgerecht, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Schrotschusskrankheit: Löcher in Blättern

Die Schrotschusskrankheit, verursacht durch den Pilz Clasterosporium carophilum, hinterlässt charakteristische Spuren: Zunächst erscheinen dunkle, runde Flecken auf den Blättern, die später ausfallen und Löcher bilden. Diese Krankheit beeinträchtigt nicht nur das Erscheinungsbild des Baumes, sondern auch seine Photosyntheseleistung, was das Wachstum stört.

Symptome erkennen und handeln

Achten Sie auf kleine, karminrote Flecken auf jungen Blättern. Diese entwickeln sich zu den typischen „Schrotschusslöchern“. Bei starkem Befall kann es zu vorzeitigem Blattfall kommen. Auch Früchte und Triebe können betroffen sein, erkennbar an runden Flecken auf den Früchten und länglichen Läsionen an den Trieben.

Beginnen Sie bei ersten Anzeichen mit der Behandlung, um eine Ausbreitung zu verhindern. Fungizide, die speziell gegen diese Art von Pilz wirken, sind empfehlenswert. Als biologische Alternativen können Sie Präparate auf Basis von Tonerde, Kupfer oder Netzschwefel einsetzen.

Vorbeugen durch gute Pflege

Eine gute Durchlüftung der Baumkrone durch regelmäßigen Auslichtungsschnitt ist wichtig, um ein feuchtes Mikroklima zu vermeiden, das den Pilz begünstigt. Entfernen und entsorgen Sie befallenes Laub und Früchte, um die Überwinterungsmöglichkeiten des Pilzes zu minimieren. Das Pflanzen von Knoblauch oder Zwiebeln unter dem Aprikosenbaum kann aufgrund ihrer natürlichen Duftstoffe eine abschreckende Wirkung auf den Pilz haben.

Bakterienbrand: Eine Herausforderung

Der Bakterienbrand, ausgelöst durch die Bakterienstämme Pseudomonas syringae pv. morsprunorum und Pseudomonas syringae pv. syringae, ist eine ernstzunehmende Erkrankung für Aprikosenbäume und andere Kern- und Steinobstgewächse. Erste Anzeichen sind kleine, braune Flecken am Blattrand und eine verstärkte Harzausscheidung. Die Früchte zeigen schwarze Flecken, und es kann zu Rindennekrosen kommen, die das Wohlbefinden des Baumes beeinträchtigen. In schweren Fällen können ganze Äste absterben. Da Pflanzenschutzmittel gegen diese Bakterien kaum wirksam sind, ist die Prävention entscheidend.

Vorbeugung als Schlüssel zum Erfolg

Sie können die Anfälligkeit für Bakterienbrand verringern, indem Sie den Baum frühzeitig mit kupferhaltigen Lösungen besprühen. Das Weißen des Stammes stärkt den Baum generell. Führen Sie nur auslichtende Schnitte durch, um Wunden zu vermeiden, die als Eintrittspforte für die Bakterien dienen könnten. Seien Sie besonders vorsichtig im Frühjahr während des Knospenaustriebs und im Herbst beim Blattfall, da sich die Bakterien bei feucht-kühlem Wetter besonders gut verbreiten.

Monilia: Wenn Blüten und Früchte leiden

Monilia, verursacht durch die Pilze Monilinia fructigena und Monilinia laxa, führt zum Absterben von Blüten und jungen Trieben und ist verantwortlich für die weit verbreitete Fruchtfäule. Betroffene Blütenblätter und -stiele verfärben sich braun und vertrocknen, während Triebspitzen welken und absterben. Reifende oder reife Früchte zeigen braune, kreisförmige Faulstellen, die sich rasch ausbreiten.

Symptome erkennen und handeln

Beobachten Sie Ihre Aprikosenbäume genau. Welkende und vertrocknende Blüten und Blätter, absterbende Triebe und braune Faulstellen an Früchten sind typische Anzeichen für Monilia. Befallene Früchte fallen oft vorzeitig ab oder verbleiben als mumifizierte Früchte am Baum.

Schutz durch rechtzeitiges Handeln

Frühzeitige Prävention ist wichtig. Sorgen Sie für optimale Standortbedingungen, gute Luftzirkulation und eine ausreichende Nährstoffversorgung, um die Widerstandsfähigkeit des Baumes zu stärken. Schneiden Sie bei einem Befall betroffene Triebe und Zweige etwa 20 Zentimeter ins gesunde Holz zurück, um die Ausbreitung des Pilzes zu stoppen. Entsorgen Sie alle befallenen Pflanzenteile im Restmüll, nicht auf dem Kompost, um eine weitere Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern.

Weitere Pilzkrankheiten

Aprikosenbäume können auch von anderen Pilzkrankheiten befallen werden, darunter Phytophthora, Verticillium, Fusarium und Thielaviopsis. Diese Pilze verursachen verschiedene Schäden, von Wurzelfäule über Welkeerscheinungen bis hin zu Blattverfärbungen. Eine gute Bodenentwässerung und die Vermeidung von Staunässe sind wichtig, um diesen Krankheiten vorzubeugen.

Der Frostspanner: Ein gefräßiger Gast

Der Frostspanner, insbesondere der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata), ist ein bekannter Schädling an Aprikosenbäumen. Seine Raupen ernähren sich von Blättern und Früchten, was zu Laubverlust und Ernteeinbußen führen kann.

Schadbild erkennen

Achten Sie auf angefressene Blätter und Früchte mit Löchern oder Fraßspuren bis auf die Blattrippen. Auch zusammengesponnene Blätter und Blütenteile können auf den Frostspanner hindeuten. Ein starker Befall führt zu sichtbaren Schäden, weniger Fruchtansatz und schwächerer Entwicklung der Fruchttriebe.

Bekämpfung und Vorbeugung

Setzen Sie bei warmem Wetter Bacillus thuringiensis-Präparate ein, um die Raupen des Frostspanners gezielt zu bekämpfen, ohne andere Organismen zu schädigen. Sie können auch natürliche Feinde wie Kohlmeisen anlocken, indem Sie Nistkästen anbringen. Freilaufende Hühner können ebenfalls helfen, indem sie die Raupen und Larven aufpicken.

Beobachten Sie den Schädlingsbefall genau. Nicht jeder Befall muss sofort intensiv bekämpft werden, insbesondere in Hobbygärten. Die Förderung natürlicher Fressfeinde ergänzt die vorbeugenden Maßnahmen.

Vorbeugende Maßnahmen: Ihren Aprikosenbaum schützen

Vorbeugendes Handeln ist entscheidend, um Ihre Aprikosenbäume gesund zu erhalten:

  • Standortwahl: Wählen Sie einen geschützten, sonnigen und luftigen Standort, um Nässe und damit die Entwicklung von Pilzkrankheiten zu minimieren.
  • Bodenbeschaffenheit und Pflege: Sorgen Sie für einen lockeren Boden und eine angepasste Wasserversorgung, um Staunässe zu vermeiden. Regenwasser und eine gezielte Düngung mit Kompost stärken den Baum zusätzlich.
  • Pflanzenauswahl: Pflanzen Sie unter dem Aprikosenbaum pilzabweisende Pflanzen wie Knoblauch, Meerrettich, Kapuzinerkresse und Zwiebeln, um einen natürlichen Schutz zu bieten.
  • Natürliche Mittel: Stärken Sie die Pflanze gegen Pilzerkrankungen mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalm.
  • Regelmäßige Kontrolle und Pflege: Ein sorgfältiger Schnitt fördert eine lockere Baumkrone, die schnell abtrocknet und weniger anfällig für Krankheiten ist. Durch regelmäßige Überprüfungen lassen sich erste Anzeichen von Krankheiten frühzeitig erkennen.

Mit diesen Tipps können Sie Ihre Aprikosenbäume effektiv vor Krankheiten und Schädlingen schützen und sich an einer reichen Ernte erfreuen.