Obstbaum

Kleine Bäume, große Ernte: Wie schneide ich Zwergobstbäume?

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Obstbäume in Miniaturform erfreuen sich einer großen Beliebtheit bei Gärtnern, die geringe Platzbedingungen haben. Doch auch im Garten setzen die Zwergsträucher Akzente. Gleichzeitig sorgen sie für eine reiche Ernte, die durch regelmäßiges Schneiden gefördert wird.

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Ein regelmäßiger Rückschnitt garantiert reiche Ernte
AUF EINEN BLICK
Wie schneide ich Zwergobstbäume richtig?
Beim Schneiden von Zwergobstbäumen sollten Sie den idealen Zeitpunkt (Februar bis März) nutzen, die Krone locker gestalten, Äste vom Stamm wegführen, unerwünschte Äste entfernen und Jungtriebe einkürzen. So fördern Sie das Wachstum und den Fruchtertrag der Obstbäume.

Zeitpunkt

Der ideale Zeitraum für Schnittmaßnahmen an kleinwüchsigen Obstgehölzen erstreckt sich von Ende Februar bis März. Im Vorfrühling befindet sich das Gehölz in der Ruhephase. Der Saftfluss setzt später ein, sodass Eingriffe gut weggesteckt werden. Wenn zu dieser Zeit das Risiko von Frost besteht, verschieben Sie den Schnitttermin auf April bis Mai. Zu lange dürfen Sie mit dem Eingriff nicht warten, denn die Gehölze wachsen durch zu späte Schnitte schlechter und entwickeln kaum Früchte.

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Besonderheiten

Pfirsichbäume sollten Sie nur im Frühjahr einem Schnitt unterziehen. Süßkirschen werden üblicherweise direkt nach der Kirschernte im Sommer geschnitten. Bei Apfel- und Birnenbäumen erstreckt sich der Zeitraum vom Spätsommer bis in den frühen Herbst. Nach August sind keine Schnittmaßnahmen empfehlenswert, denn dann bereitet sich der Baum auf die Winterruhe vor. Schnittwunden können im Herbst nicht mehr ausreichend verheilen.

So schneiden Sie richtig

Zwergobstbäume erfordern regelmäßige Schnitte, wobei diese weniger intensiv ausfallen als bei ihren hochwüchsigen Verwandten. Das Ziel ist eine Krone, bei welcher die Äste vom Stamm weg zeigen. Seitenverästelungen sind erwünscht, denn sie erhöhen die Blütenbildung. Ein verjüngender Schnitt gewährleistet, dass die Krone locker erscheint und alle Zweige optimal mit Energie versorgt werden. Mit dieser Maßnahme maximieren Sie den Fruchtertrag.

Das gilt es zu beachten

Bei Obstgehölzen werden nur die Astteile mit Nährstoffen versorgt, die am Ende über ein schlafendes Auge verfügen. Solche absterbenden Bereiche stellen eine Eintrittspforte für Krankheitserreger und Schädlinge dar. Daher ist die richtige Schnittführung von großer Bedeutung.

Grundregeln:

  • immer direkt über einer Knospe schneiden
  • Leitäste erst beschneiden, sobald die gewünschte Aststärke erreicht ist
  • Fruchtholz verschonen, auch wenn dadurch die Optik leidet

Tipp

Kappen Sie den Haupttrieb erstmals bei einer Größe von 100 Zentimeter. Das fördert den Seitenwuchs.

Verjüngungsschnitt

Entnehmen Sie alle Äste, die sich kreuzen oder parallel stehen und das Gesamtbild stören. Unerwünscht sind Exemplare, die in das Innere der Krone gerichtet sind, oder steil nach oben wachsen. Kappen Sie überlange Seitenäste an ihrer Basis und schneiden Sie abgestorbene, alte und kranke Triebe dicht am Stamm oder bis in den gesunden Teil ab. Kürzen Sie alle Jungtriebe um ein bis zwei Knospen ein.

Gut zu wissen

Dass Zwergobstbäume so klein bleiben, hat einen Grund. Sie werden auf einer Unterlage veredelt. Der untere Stammbereich ist verantwortlich für das Wachstum der veredelten Reiser. Spindelbäume sitzen häufig auf schwachwüchsigen Unterlagen. Dank dieser Basis sind diese Exemplare auf eine Höhe von drei bis vier Meter begrenzt. Veredelungsstellen zeigen sich als Verdickungen im Stammbereich und dürfen nicht abgeschnitten werden.

Bilder: ustun ibisoglu / Shutterstock