Rückschnitt ist überflüssig und kontraproduktiv
Ein Blick auf seinen Habitus offenbart, dass Zimt-Ahorn auf regelmäßigen Kontakt mit der Astschere nicht angewiesen ist. Im Gegenteil können unbedachte Schnitte die charismatische Strahlkraft erheblich beeinträchtigen. Im mitteleuropäischen Klima gedeiht die chinesische Ahorn-Art zumeist mehrstämmig, langsam und mit einer ausladenden Trichter-Krone.
In Vollendung gedeiht ein Acer griseum immer dann, wenn er von einem Rückschnitt unbehelligt bleibt. Mutter Natur stattete den asiatischen Prachtkerl mit einem exotisch-bizarren Erscheinungsbild aus, das durch gärtnerische Eingriffe nicht zu optimieren ist.
Schnittverträglichkeit erlaubt Rückschnitt bei Bedarf
Sofern sich ein Schnitt am Zimt-Ahorn als unumgänglich herausstellt, kommt Ihnen die robuste Schnittverträglichkeit zugute. So schneiden Sie einen Acer griseum richtig:
- Bester Zeitpunkt ist nach dem Laubfall zwischen November und Januar
- Zimt-Ahorn nicht schneiden bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt
- Abgestorbene Zweige auslichten
- Zu lange, störende Äste zurückschneiden im ein- bis zweijährigen Holz
Ahornbäume tun sich in der Regel schwer damit, aus altem Holz wieder auszutreiben. Beschränken Sie den Rückschnitt daher auf den Zuwachs der vergangenen beiden Jahre. Es ist von Vorteil für das weitere Wachstum, wenn Sie die Schere wenige Millimeter oberhalb eines Auges oder Blattknotens ansetzen. Längere Stummel rufen Krankheiten und Schädlinge auf den Plan, von denen ein Zimt-Ahorn unter normalen Bedingungen verschont bleibt.
Erziehung zum Hochstamm ist langwierig
Als fertiger Hochstamm ist ein Zimt-Ahorn in der Baumschule nicht zu erwerben. Das gemächliche Wachstum macht die Schnitterziehung zu einem langwierigen und entsprechend kostspieligen Unterfangen. Dank der gutmütigen Schnittverträglichkeit können Hausgärtner eine Jungpflanze durch kontinuierliches Aufasten selber zu einem eleganten Hochstamm erziehen.
Tipp
Zimt-Ahorn ist die einzige Ahorn-Art, die einem Gärtner nicht den Schrecken in die Glieder fahren lässt, wenn sich die Rinde ablöst. Dieser Prozess gilt bei anderen Ahornbäumen als Symptom für die gefürchtete Rußrindenkrankheit. Am Zimt-Ahorn verleiht die hauchdünn abschälende, zimtfarbene Rinde dem Baum ein exklusives und einzigartiges Erscheinungsbild.