Zimmerfarn

Zimmerfarn richtig pflegen: Standort, Gießen & mehr

Zimmerfarne sind beliebte Zimmerpflanzen, die mit ihren attraktiven Wedeln für ein grünes Ambiente sorgen. Dieser Artikel informiert umfassend über die richtige Pflege, Vermehrung und die beliebtesten Sorten.

Steckbrief

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Pflanzenart
Kraut
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht, hängend
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
20 cm bis 1,5 m
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Blattfarbe
Grün, rötliche oder bläuliche Farbtöne möglich
Blattform icon
Blattform
Gefiedert, Mittelrippe mit seitlichen Federn
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Welcher Standort ist geeignet?

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Zimmerfarn (Pteris excelsa) im Makawao Forest Reserve auf Maui.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der ideale Standort für Zimmerfarne, auch bekannt als Wohnraumfarne, im Haus ähnelt ihren natürlichen Lebensbedingungen in tropischen Regenwäldern. Ein heller bis halbschattiger Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung ist optimal. Direkte Sonne kann die empfindlichen Wedel verbrennen und zu braunen Flecken führen.

Zimmerfarne bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie häufig in Badezimmern und Küchen zu finden ist. Auch hier ist auf ausreichend Licht zu achten, da Farne nicht in dunklen Ecken gedeihen. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, sollten Sie regelmäßig kalkarmes Wasser auf die Wedel sprühen. Vermeiden Sie Zugluft und starke Temperaturschwankungen, damit die Pflanzen gesund bleiben.

Wichtige Standortfaktoren:

  • Heller bis halbschattiger Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Konstante Raumtemperatur von 16-22 Grad Celsius
  • Vermeidung von Zugluft und schwankenden Temperaturen
  • Temperaturen sollten nicht unter 12 Grad Celsius fallen

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Zimmerfarn pflegen

Die richtige Pflege ist entscheidend für das Wohlbefinden eines Zimmerfarns.

Gießen

Zimmerfarne bevorzugen ein ständig feuchtes Substrat, vertragen jedoch keine Staunässe. Gießen Sie regelmäßig mit lauwarmem, kalkarmem Wasser, sobald die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist. Überschüssiges Wasser im Übertopf muss entfernt werden, um Wurzelfäule zu verhindern. Gelegentliche Tauchgänge des Wurzelballens in Wasser sind ebenfalls ratsam.

Umtopfen

Junge Zimmerfarne sollten alle 1–2 Jahre umgetopft werden, ältere Pflanzen seltener. Verwenden Sie durchlässiges, lockeres und humoses Substrat, um Staunässe zu vermeiden. Entfernen Sie beim Umtopfen vorsichtig die alte Erde vom Wurzelballen und setzen Sie die Pflanze anschließend in frische Erde.

Düngen

Wird der Zimmerfarn jährlich in frische, humusreiche Erde umgetopft, ist keine zusätzliche Düngung erforderlich. Ansonsten kann von April bis Oktober alle zwei Wochen eine Flüssigdüngergabe in halber Konzentration erfolgen, um Überdüngung zu vermeiden.

Luftfeuchtigkeit

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist essenziell für Zimmerfarne. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkarmem Wasser oder stellen Sie Feuchtigkeitsschalen oder Luftbefeuchter (17,00€ bei Amazon*) in der Nähe der Pflanzen auf. Alternativ können Sie die Pflanzen gelegentlich im Badezimmer abduschen.

Temperatur

Zimmerfarne gedeihen am besten bei konstanten Raumtemperaturen zwischen 16 und 22 Grad Celsius. Schwankende Temperaturen und Zugluft sollten vermieden werden, da sie den Pflanzen schaden. Temperaturen unter 12 Grad Celsius können das Wachstum erheblich beeinträchtigen.

Wuchs

Der Wuchs der Zimmerfarne variiert stark je nach Art und Sorte. Sie können aufrecht oder hängend wachsen, wobei alle Farne neue Wedel aus einem zentralen Vegetationspunkt bilden.

Charakteristische Merkmale und Wachstumeigenschaften der Zimmerfarne:

  • Neue Wedel entfalten sich aus einem zentralen Punkt
  • Blattwedel können unterschiedlich lang werden, von 20 Zentimetern bis hin zu 1,5 Metern
  • Krautiger Wuchs mit verdickten Wurzelstöcken oder Rhizomen

Zimmerfarne sind keine Blütenpflanzen und beeindrucken durch ihre attraktiven, oft filigranen Wedel. Hängende Arten kommen in Blumenampeln besonders gut zur Geltung, während größere, aufrecht wachsende Farne auf dem Boden oder stabilen Tischflächen wirken.

Blätter

Die Blätter der Zimmerfarne, auch als Wedel bekannt, sind das auffälligste Merkmal dieser Pflanzen. Sie entwickeln sich meist im Frühling und erinnern beim Entrollen oft an Geigenköpfe.

Ein charakteristischer Farnwedel besitzt eine Mittelrippe, von der seitlich Federn abzweigen – ähnlich wie bei Vogelfedern. Die Wedel können verschiedene Farben, Formen und Größen aufweisen:

  • Farben: Meist grün, mit möglichen rötlichen oder bläulichen Farbtönen
  • Formen: Glatte, gewellte oder krause Ränder
  • Größen: Zwischen 20 Zentimetern und 1,5 Metern lang

An der Unterseite der Blattwedel befinden sich Sporenkapseln, die Sporen zur Fortpflanzung enthalten. Regelmäßiges Besprühen der Wedel mit kalkfreiem Wasser beugt braunen Blattspitzen und Schädlingsbefall vor. Entfernen Sie braune Wedel umgehend, da sie sich nicht erholen. Achten Sie darauf, die Pflanzen weit genug vom Fenster entfernt aufzustellen, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Zimmerfarn vermehren

Zimmerfarne lassen sich auf verschiedene Arten vermehren: durch Sporen, Stecklinge, Teilung oder Brutknöllchen.

Vermehrung durch Sporen

Die Vermehrung durch Sporen ist anspruchsvoll und langwierig. Reife Sporen werden von der Unterseite der Wedel gesammelt und auf feuchte Anzuchterde gestreut. Decken Sie das Gefäß mit Plastikfolie ab und stellen es an einen warmen, hellen Platz. Halten Sie die Erde stets feucht und lüften Sie regelmäßig, um Schimmel zu vermeiden. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sich kleine Pflänzchen entwickeln.

Vermehrung durch Stecklinge

Einige Zimmerfarne bilden oberirdische Rhizome, die zur Vermehrung genutzt werden können. Schneiden Sie Kopfstecklinge mit bestehendem Wurzelansatz ab und pflanzen Sie diese in feuchte Erde. Das Gefäß mit einem Plastikbeutel abdecken und an einem warmen, hellen Ort aufstellen. Nach einigen Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben.

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung ist die einfachste Vermehrungsmethode für Zimmerfarne mit weitverzweigten Rhizomen. Nehmen Sie den Farn im Frühjahr vorsichtig aus dem Topf, entfernen Sie die Erde von den Wurzeln und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer. Pflanzen Sie die Teilstücke in separate Töpfe und behandeln Sie sie wie ausgewachsene Pflanzen.

Vermehrung durch Brutknöllchen

Manche Farnarten, wie der Schildfarn, bilden an ihren Wedeln Brutknöllchen. Diese können abgetrennt und zur Vermehrung genutzt werden. Legen Sie die Brutknöllchen in feuchte, torfhaltige Erde und bedecken Sie sie leicht. Nach einigen Wochen beginnen sich Wurzeln zu bilden.

Sorten & Arten

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Zimmerfarn im Villette Park, Cham ZG: Ein grüner Blickfang in der Natur.
Foto: Chris.urs-o | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Zimmerfarne beeindrucken durch ihre Vielfalt und ihre attraktiven Blattstrukturen. Hier sind einige beliebte Zimmerfarn-Sorten:

Schwertfarn (Nephrolepis exaltata):

Mit seinen langen, aufrechten und gefiederten Wedeln ist dieser Farn pflegeleicht und für Anfänger geeignet.

Nestfarn (Asplenium nidus):

Bildet trichterförmige Rosetten aus ungeteilten, welligen Wedeln. Liebt schattige Standorte und hohe Luftfeuchtigkeit.

Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum):

Elegante, fein gefiederte Wedel. Bevorzugt hohe Luftfeuchtigkeit und halbschattige bis schattige Plätze.

Pellefarn (Pellaea rotundifolia):

Dicke, ledrige Fiederblättchen. Robust und tolerant gegenüber trockener Luft.

Geweihfarn (Platycerium):

Ungewöhnliche, geweihähnliche Blätter. Eignet sich gut für hängende Töpfe.

Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium):

Zungenförmige, glatte Blätter. Braucht schattige Plätze und hohe Luftfeuchtigkeit.

Jede dieser Zimmerfarn-Sorten hat spezifische Pflegeansprüche, die bei der Haltung berücksichtigt werden sollten.

Zimmerfarn richtig schneiden

Regelmäßiges Schneiden ist bei Zimmerfarnen nicht zwingend erforderlich, es sei denn, es handelt sich um stark wachsende Arten oder ältere Pflanzen. Entfernen Sie braune und trockene Wedel, um die Pflanze gesund und attraktiv zu halten.

Ein gezielter Rückschnitt im Frühjahr fördert das Wachstum und sorgt für eine kompaktere Form. Schneiden Sie abgestorbene Pflanzenteile ab und kürzen Sie die Triebe um etwa ein Drittel. Setzen Sie den Schnitt knapp über einem Blattknoten oder einer Verzweigung an, um den Austrieb neuer Triebe zu fördern.

Krankheiten & Schädlinge

Zimmerfarne sind relativ robuste Pflanzen, können jedoch anfällig für Krankheiten und Schädlinge sein.

Staunässe

Staunässe kann zu Wurzelfäule führen. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Gießwasser gut abläuft und der Topf Drainagelöcher besitzt.

Trockene Luft

Zu trockene Luft kann braune Blattspitzen und erhöhten Schädlingsbefall verursachen. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen oder den Einsatz eines Luftbefeuchters.

Schädlinge

Häufige Schädlinge sind Blattläuse, Schildläuse, Wollläuse und Spinnmilben. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und ergreifen Sie bei Befall geeignete Maßnahmen, wie z. B. manuelle Entfernung oder den Einsatz von Insektiziden.

Krankheiten & Schädlinge

Falsche Pflege kann zu Problemen führen, wie Wurzelfäule durch übermäßige Bewässerung oder Blattverfärbungen durch Nährstoffmangel oder zu viel direktes Sonnenlicht.

Durch sorgfältige Pflege und regelmäßige Kontrolle können viele Krankheiten und Schädlinge verhindert werden, wodurch Zimmerfarne gesund und attraktiv bleiben.

Häufig gestellte Fragen

Warum sind Zimmerfarne besonders anfällig für Trockenheit und welche Maßnahmen kann man ergreifen?

Zimmerfarne stammen meist aus tropischen Regenwäldern und benötigen daher eine hohe Luftfeuchtigkeit. Trockene Umgebungsluft, wie sie oft durch Heizungsluft entsteht, kann zu braunen Blattspitzen und erhöhtem Schädlingsbefall führen. Regelmäßiges Einsprühen der Wedel mit kalkfreiem Wasser oder der Einsatz eines Luftbefeuchters kann Abhilfe schaffen. Auch das Aufstellen von Wasserschalen in der Nähe der Pflanzen erhöht die Luftfeuchtigkeit.

Können Zimmerfarne giftig für Haustiere oder Menschen sein?

Ja, einige Zimmerfarnarten können leicht giftig sein. Obwohl die meisten Zimmerfarne in geringen Mengen keine schwerwiegenden Symptome verursachen, sollten sie außer Reichweite von Kindern und Haustieren aufgestellt werden. Mögliche Symptome bei Verschlucken können Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sein.

Welchen Nutzen haben Zimmerfarne für das Raumklima?

Zimmerfarne, wie der Schwertfarn und der Nestfarn, wirken als natürliche Luftbefeuchter und können Schadstoffe aus der Luft filtern, wie beispielsweise Formaldehyd. Diese Eigenschaft verbessert das Raumklima und sorgt für eine frischere und gesündere Atemluft in Innenräumen.

Wie kann man Zimmerfarne am besten vermehren?

Zimmerfarne lassen sich durch verschiedene Methoden vermehren:

  • Sporen: Diese Methode erfordert viel Geduld, da es bis zu einem Jahr dauern kann, bis kleine Pflänzchen entstehen.
  • Stecklinge: Einige Farne bilden oberirdische Rhizome, die mit bestehenden Wurzelansätzen abgetrennt und eingepflanzt werden können.
  • Teilung: Der Farn wird im Frühjahr geteilt. Das ist die einfachste Methode und eignet sich besonders für Pflanzen mit weitverzweigten Rhizomen oder großen Wurzelballen.
  • Brutknöllchen: Manche Arten wie der Schildfarn bilden an ihren Wedeln Brutknöllchen, die zur Vermehrung genutzt werden können. Nach wenigen Wochen beginnen sich Wurzeln zu bilden.

Diese Vermehrungsmethoden bieten eine interessante Möglichkeit, die Pflanzen zu vervielfältigen und dabei spannende gärtnerische Erfahrungen zu sammeln.

Bilder: Jeerayut Rianwed / Shutterstock