Zimmerefeu vermehren: So gelingt’s mit Steckling & Ableger
Zimmerefeu zählt zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und ist einfach zu vermehren. Dieser Artikel stellt zwei bewährte Methoden vor: die Vermehrung durch Stecklinge und durch Ableger. Folgen Sie unserer Anleitung für optimale Ergebnisse.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine wirkungsvolle Methode, Zimmerefeu zu vermehren. Dabei nutzen Sie junge Triebe, um neue Pflanzen zu ziehen.
1. Stecklinge schneiden
Schneiden Sie etwa 10 Zentimeter lange Triebe von Ihrer Efeupflanze ab. Diese sollten keine Haftwurzeln gebildet haben und weder zu weich noch verholzt sein. Jeder Trieb sollte mindestens zwei, idealerweise drei Blattknoten aufweisen. Verwenden Sie eine saubere Gartenschere oder ein scharfes Messer, um Infektionen zu vermeiden.
2. Stecklinge vorbereiten
Entfernen Sie die unteren Blätter der Triebe, sodass die Blätter nicht ins Wasser oder die Erde ragen. Lassen Sie die Stecklinge ein paar Stunden an der Luft trocknen, damit die Schnittstellen abheilen können.
3. Stecklinge bewurzeln
- In Wasser: Stellen Sie die vorbereiteten Stecklinge in ein Gefäß mit frischem Leitungswasser. Um die Wurzelbildung zu fördern, sollten Sie grüne oder braune Gläser verwenden oder klare Gläser mit Alufolie abdunkeln. Platzieren Sie das Gefäß an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach etwa zwei bis vier Wochen haben sich genügend Wurzeln gebildet, um die Stecklinge in Erde zu pflanzen.
- In Erde: Alternativ können Sie die Stecklinge direkt in Anzuchterde pflanzen. Verwenden Sie ein leichtes Substrat, das zu gleichen Teilen aus Anzuchterde und Sand besteht. Stecken Sie die Stecklinge bis kurz unter das erste Blatt in die Erde. Zur Unterstützung der Bewurzelung können Sie die Schnittstellen in Bewurzelungspulver tauchen. Gießen Sie die Erde leicht an und stellen Sie das Gefäß an einen hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Decken Sie das Gefäß mit einer transparenten Haube ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Nach etwa acht Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, und die Abdeckung kann entfernt werden.
4. Jungpflanzen pflegen
Nachdem sich Wurzeln gebildet haben, pflanzen Sie die Stecklinge in größere Töpfe um. Verwenden Sie durchlässige Blumenerde und achten Sie darauf, dass das Substrat stets leicht feucht, aber nicht nass ist. Sorgen Sie für ausreichende Luftfeuchtigkeit und schützen Sie die jungen Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung.
Vermehrung durch Ableger
Die Vermehrung durch Ableger bietet eine einfache Möglichkeit, Zimmerefeu erfolgreich zu vermehren, indem Sie die natürliche Wurzelbildungsfähigkeit der Pflanze nutzen.
1. Geeigneten Trieb auswählen
Suchen Sie einen langen, bodennahen Trieb aus, der gesund und kräftig ist. Ideal ist ein einjähriger, unverholzter Trieb.
2. Trieb vorbereiten und fixieren
Entfernen Sie an mehreren Stellen entlang des Triebs die Blätter, sodass hier neue Wurzeln entstehen können. Legen Sie den Trieb flach auf die Erde und fixieren Sie ihn mit Drahtbügeln oder kleinen Steinen in einer Erdmulde. Bedecken Sie die vorbereiteten Bereiche des Triebs mit einer Mischung aus lockerer Erde und Humus.
3. Wurzelbildung fördern
Um die Wurzelbildung zu fördern, können Sie an der Unterseite des Triebs leichte Einschnitte anbringen. Gießen Sie die Erde regelmäßig, um sie leicht feucht zu halten, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
4. Ableger abtrennen und umpflanzen
Im nächsten Frühjahr haben sich an den vorbereiteten Stellen neue Wurzeln gebildet. Schneiden Sie den bewurzelten Trieb von der Mutterpflanze ab und trennen Sie die neuen Jungpflanzen unter jedem Wurzelansatz. Pflanzen Sie die einzelnen Jungpflanzen in Töpfen mit frischer Erde oder direkt an ihrem neuen Standort im Garten ein.
Pflege der Jungpflanzen
Die Pflege der jungen Zimmerefeupflanzen verlangt besondere Sorgfalt, damit sie gesund heranwachsen und sich gut entwickeln können.
Gießen und Feuchtigkeit
Gießen Sie die Jungpflanzen regelmäßig, sodass die Erde stets leicht feucht bleibt. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden und sorgen Sie für eine gute Drainage.
Standort und Lichtverhältnisse
Stellen Sie die Jungpflanzen an einen hellen Standort, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung. Eine Raumtemperatur von rund 20 °C ist ideal. Zugige Bereiche sollten ebenfalls vermieden werden, da diese die zarten Pflanzen schwächen können.
Düngung
Während der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst sollten Sie die Jungpflanzen alle zwei Wochen mit einem schwach dosierten Flüssigdünger versorgen. Im Winter ist meistens keine Düngung erforderlich, da die Wachstumsaktivität abnimmt.
Umtopfen und Substrat
Sobald die Wurzeln unten aus dem Topf herauswachsen, ist es Zeit zum Umtopfen. Wählen Sie einen etwas größeren Topf und verwenden Sie lockeres, humoses Substrat wie Blumenerde, gemischt mit etwas Sand oder Lehm.
Überwinterung
Bei Stecklingen, die im Spätsommer vermehrt wurden, empfiehlt sich eine Überwinterung im Haus. Im Frühjahr können Sie die Pflanzen langsam an Außenbedingungen gewöhnen.
Schädlingskontrolle
Kontrollieren Sie die Jungpflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall wie Blattläuse oder Spinnmilben. In den meisten Fällen hilft es, die Blätter mit lauwarmem Wasser abzuwaschen. Bei hartnäckigem Befall sind spezielle Pflanzenschutzmittel sinnvoll, achten Sie jedoch auf die genaue Dosierung.
Mit diesen Hinweisen können Sie sicherstellen, dass Ihre Jungpflanzen gut gedeihen und Ihnen viel Freude bereiten.