Zierhopfen im Garten: Anbau, Pflege & Verwendung
Zierhopfen (Humulus lupulus) ist eine schnellwachsende Kletterpflanze, die mit ihrem dichten Blätterkleid und den dekorativen Dolden sowohl als Sichtschutz als auch als Gestaltungselement im Garten beliebt ist. Dieser Artikel stellt die wichtigsten Aspekte rund um den Anbau und die Pflege von Zierhopfen vor.
- Wuchs
- Blätter
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Zierhopfen richtig pflanzen
- Zierhopfen pflegen
- Zierhopfen richtig schneiden
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Zierhopfen vermehren
- Sorten & Arten
- Verwendung
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Zierhopfen, auch bekannt als Bierhopfen oder Hupfen, ist eine mehrjährige Kletterpflanze, die bei optimalen Bedingungen Höhen von bis zu 10 Metern erreichen kann. Die Breite variiert zwischen 2 und 4 Metern. Im ersten Jahr nach der Pflanzung verläuft das Wachstum eher langsam, jedoch nimmt es in den Folgejahren deutlich zu. Die dünnen Triebe schlingen sich rechtswindend an Rankhilfen empor und können an einem Tag bis zu 30 Zentimeter in die Höhe wachsen. Im Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pflanze ab, während im Frühjahr neue Triebe aus dem Wurzelstock sprießen.
Blätter
Die sommergrünen Blätter des Zierhopfens sind variabel in Form und Farbe, was ihnen einen hohen Zierwert verleiht. Gegenständig angeordnet, können sie rundlich, eiförmig oder gelappt sein. Charakteristisch sind die grob gesägten Blattränder sowie die borstig behaarten Blattstiele. Beim Austrieb sind die Blätter oft goldgelb und nehmen im Laufe des Jahres eine mittel- bis dunkelgrüne Farbe an.
Blüte
Zierhopfen ist zweihäusig, d. h. eine Pflanze trägt entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August. Männliche Blüten sind unscheinbare grüngelbe Rispen, die in den Blattachseln wachsen, während die auffälligeren weiblichen Blüten hellgrün und zapfenartig sind. Die weiblichen Blüten, auch Dolden genannt, sind besonders dekorativ und enthalten Lupulindrüsen.
Früchte
Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich im Herbst die dekorativen Fruchtstände, die an kleine Fichtenzapfen erinnern. Diese Fruchtstände, grün bis gelbgrün gefärbt, enthalten ein klebriges Harz namens Lupulin, das dem Bier seinen bitteren Geschmack verleiht. Diese Fruchtstände sind auch dekorativ und werden oft zu herbstlichen Dekorationen wie Türkränzen verarbeitet.
Welcher Standort ist geeignet?
Zierhopfen bevorzugt warme, sonnige bis halbschattige Standorte mit einem lockeren, leicht feuchten und nährstoffreichen Boden. Ein hoher Stickstoffgehalt fördert das Wachstum erheblich. Ideal sind tiefgründige Böden, die gut durchwurzelbar und leicht feucht sind, jedoch keine Staunässe aufweisen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der optimale Boden für Zierhopfen ist tiefgründig, nährstoffreich, locker und leicht feucht. Ein pH-Wert zwischen 6 und 6,5 fördert das Wachstum. In sandigen Böden kann die Zugabe von reifem Kompost den Nährstoffgehalt erhöhen und die Bodenstruktur verbessern. Wichtig ist, dass keine dauerhafte Staunässe entsteht.
Zierhopfen richtig pflanzen
Die Pflanzung des Zierhopfens erfolgt am besten im Frühjahr, kann aber auch im Herbst durchgeführt werden. Zur Pflanzung muss der Boden gut vorbereitet und eine geeignete Rankhilfe montiert werden. Der ausgewählte Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, und der Boden sollte nährstoffreich und gut durchwurzelbar sein. Durch Mulchen bleibt der Boden gleichmäßig feucht.
Zierhopfen pflegen
Zierhopfen ist relativ pflegeleicht. In trockenen Sommern sollte regelmäßig gegossen werden, um Staunässe zu vermeiden. Eine Frühjahrsdüngung mit Langzeitdünger, Kompost oder Jauche sorgt für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung. Jährliches Mulchen hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.
Zierhopfen richtig schneiden
Im Spätwinter wird der Zierhopfen bis zum Wurzelstock zurückgeschnitten. Während der Wachstumsphase sollten die Triebe an einer Kletterhilfe hochgeleitet werden, um eine geordnete Wuchsform zu gewährleisten. Ein gezielter Schnitt kann die Wuchshöhe der Pflanze regulieren.
So kommt die Pflanze über den Winter
Zierhopfen ist winterhart und benötigt keinen zusätzlichen Winterschutz. Im Herbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Im Spätwinter erfolgt der Rückschnitt, sodass die Pflanze im Frühjahr kräftig austreibt. Topfpflanzen sollten hingegen an einem frostfreien Ort überwintert oder mit einem Frostschutz ummantelt werden.
Zierhopfen vermehren
Die Vermehrung kann durch Teilung des Wurzelstocks, durch Stecklinge oder durch Ableger erfolgen. Stecklinge werden im Frühjahr aus jungen Trieben gewonnen und in feuchte, humusreiche Erde gesteckt, wo sie leicht wurzeln. Bei der Teilung des Wurzelstocks sollten gesunde Wurzeln und Knospen vorhanden sein, um erfolgreich anzuwachsen.
Sorten & Arten
Es gibt verschiedene interessante Sorten wie ‚Aureus‘, bekannt für ihr dekoratives gelbgrünes Laub, und ‚Comet‘, die mit ihrem hellgrünen bis gelben Laub und großen Dolden beeindruckt. ‚Gimmli‘ eignet sich besonders für die Topfkultur, während ‚Billbo‘ aufgrund ihres geringen Bitterstoffgehalts für Tee verwendet wird.
Verwendung
Zierhopfen ist vielseitig einsetzbar. Er eignet sich hervorragend für die Begrünung von Sichtschutz-Elementen, Rankgittern und Wildgehölzhecken. Die jungen Hopfensprosse können wie Spargel zubereitet werden, und die weiblichen Blütenstände werden häufig für die Zubereitung von Hopfentee genutzt. Zudem werden die dekorativen Fruchtstände auch in der Herbstdekoration geschätzt und bieten in Leinenkissen eine beruhigende Wirkung.
Häufig gestellte Fragen
1. Welchen medizinischen Nutzen hat Zierhopfen?
Zierhopfen, insbesondere die weiblichen Blütenstände, wird traditionell in der Medizin verwendet. Die kurz vor der Fruchtreife geernteten Blütenstände enthalten Lupulindrüsen, die nach dem Sieben ein grünlichgelbes, klebriges Pulver produzieren. Dieser Extrakt ist bekannt für seine beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften und wird oft zur Behandlung von nervöser Erregung, Einschlafstörungen und leichten Depressionen eingesetzt. Darüber hinaus hat Zierhopfen appetitanregende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen und wird in der Hausmedizin auch bei Blasenentzündungen und Hautproblemen genutzt.
2. Wie kann Hopfen neben der Bierherstellung noch verwendet werden?
Hopfen hat vielfältige Verwendungsmöglichkeiten jenseits der Bierherstellung. Seine jungen Triebe können im frühen Frühjahr wie Spargel zubereitet werden und gelten als Delikatesse. Zudem werden die weiblichen Blütenstände zu Hopfentee verarbeitet, der für sein angenehmes Aroma und seine entspannende Wirkung geschätzt wird. Hopfendolden können auch zur Aromatisierung von Likören und Schnäpsen sowie zur Herstellung von Hopfen-Limonade genutzt werden. Ein weiteres interessantes Einsatzgebiet ist der Schutz vor Feuchtigkeit und Ungeziefer in alten Bibliotheken, wo Hopfendolden hinter Büchern ausgelegt werden.
3. Was sind die Besonderheiten beim Rückschnitt von Zierhopfen?
Der Rückschnitt von Zierhopfen erfolgt jährlich im Spätwinter, wenn die oberirdischen Teile der Pflanze abgestorben sind. Man schneidet die Triebe bis zum Wurzelstock zurück, was das kräftige Austreiben neuer Triebe im Frühjahr fördert. Während der Wachstumsphase im Sommer können die Triebe zusätzlich gestutzt oder an Rankhilfen hochgeleitet werden, um eine geordnete Wuchsform zu gewährleisten. Dieser Schnitt unterstützt nicht nur das gewünschte Wachstum, sondern hilft auch, die Pflanze in einer kontrollierbaren Größe zu halten.
4. Wie wird Zierhopfen als natürlicher Insektenschutz verwendet?
Hopfendolden haben neben ihrem dekorativen Wert auch nützliche Eigenschaften im Kampf gegen Ungeziefer. Ihre ätherischen Öle wirken insektenabweisend, weshalb sie in alten Bibliotheken hinter Büchern ausgelegt werden, um Insekten fernzuhalten und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Auch in Leinenkissen neben dem Kopfkissen fördern sie nicht nur einen guten Schlaf, sondern schützen auch vor kleinen Insekten. All diese Methoden nutzen die natürlichen Eigenschaften des Hopfens, ohne den Einsatz von chemischen Insektiziden.