Zaubernuss

Zaubernuss vermehren: 3 Methoden für mehr Winterzauber

Die Zaubernuss verzaubert mit ihren filigranen Blüten im Winter. Dieser Artikel stellt drei Methoden vor, um die Pflanze zu vermehren: Aussaat, Stecklingsvermehrung und Absenker.

Vermehrung durch Samen

Um Zaubernuss über Samen zu vermehren, ist eine sorgfältige Vorgehensweise erforderlich, da dieser Prozess besondere Kältebehandlungen voraussetzt. Ernten Sie die Samen bereits vor der vollständigen Reife im Herbst, noch bevor die Samenkapseln aufspringen und die Samen verloren gehen.

Die frisch geernteten Samen sollten in ein feuchtes und humoses Substrat, wie beispielsweise ein Gemisch aus grobem Sand und Torf oder Aussaaterde, eingesät werden. Um die Keimung anzuregen, müssen Sie die Samen einer sogenannten Stratifikation unterziehen, einer Kalt-Nass-Behandlung bei Temperaturen zwischen 2°C und 10°C. Diese können Sie erreichen, indem Sie die Sämlingsgefäße im Kühlschrank aufbewahren – Frost ist hierbei nicht notwendig. Stellen Sie sicher, dass das Substrat während dieser Zeit stets feucht bleibt.

Im folgenden Frühjahr stellen Sie die Töpfchen an einen schattigen Ort im Freien. Halten Sie das Substrat auch während des Sommers immer feucht. Im zweiten Winter folgt eine erneute Kältebehandlung; lassen Sie die Töpfchen entweder durchfrieren oder bewahren Sie sie erneut im Kühlschrank auf, um die notwendige Kälteeinwirkung sicherzustellen.

Erst nach dieser zweiten Stratifikationsperiode im zweiten Frühjahr können die Samen keimen. Die Zaubernusssamen weisen eine doppelte Dormanz auf, die durch diese aufeinanderfolgenden Kalt-Warm-Kalt-Zyklen abgebaut wird. Sie benötigen Geduld, da die eigentliche Keimung erst im zweiten Jahr nach der Aussaat erfolgt. Pflege und Feuchtigkeit sind während der gesamten Zeit entscheidend für den Erfolg.

Vermehrung durch Stecklinge

Um Zaubernuss durch Stecklinge zu vermehren, schneiden Sie am besten im Spätsommer oder im Februar junge, aufrechte Triebe ab. Optimalerweise sollten diese Triebe etwa 15 cm lang sein und mehrere kräftige Knospen am unteren Ende aufweisen. Der ideale Zeitpunkt im Spätsommer sorgt dafür, dass ausreichend Licht vorhanden ist, während am Ende des Winters die Mutterpflanze durch Licht- und Wärmeversorgung zum vorzeitigen Austreiben angeregt werden kann.

Vor dem Einpflanzen der Stecklinge entfernen Sie das obere Drittel der Blätter und ritzen das untere Ende leicht an, um die Wurzelbildung zu fördern. Setzen Sie die vorbereiteten Stecklinge in ein feuchtes, aber nicht nasses Anzuchtsubstrat.

Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie das Substrat stets feucht und sorgen Sie für eine gute Belüftung der Stecklinge. Eine warme und feuchte Umgebung, wie ein beheiztes Gewächshaus, beschleunigt die Bewurzelung.

Bei regelmäßiger Bewässerung und Düngung bilden die Stecklinge innerhalb einiger Wochen Wurzeln. Sobald die Stecklinge gut verwurzelt sind, können sie in größere Töpfe oder an einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Freiland umgesetzt werden. Achten Sie dabei auf einen gut drainierten Boden, um Staunässe zu vermeiden.

Mit dieser Methode haben Sie innerhalb von ein bis zwei Jahren kräftige Jungpflanzen, die identische genetische Kopien der Mutterpflanze sind. Durch die vegetative Vermehrung bleiben die besonderen Eigenschaften der Ausgangspflanze erhalten, was für eine konstante Qualität sorgt.

Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung durch Absenker ist eine äußerst effektive Methode, um Zaubernuss-Pflanzen zu vervielfältigen. Dabei bleiben die Triebe bis zur Wurzelbildung mit der Mutterpflanze verbunden, was die Nährstoffversorgung sichert und das Austrocknen verhindert. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Sie:

  1. Suchen Sie im Frühjahr oder Herbst nach langen, biegsamen Trieben mit gut entwickelten Knospen und befreien Sie den Trieb in der Mitte vom Blattwerk.
  2. Biegen Sie den ausgewählten Trieb vorsichtig zur Erde und graben Sie eine kleine Mulde, etwa 10 bis 20 cm tief, um den Trieb in der Mitte zu verankern. Ritzen Sie den Teil des Triebs, der im Boden sein wird, leicht an, um die Wurzelbildung zu fördern, und platzieren Sie den Trieb in die Mulde, sodass die Spitze herausragt.
  3. Fixieren Sie den Trieb in der Mulde mit einer Astgabel, einem Hering oder einem Stein, damit er in Position bleibt. Bedecken Sie den unteren Teil des Triebs mit Erde und drücken Sie diese leicht an. Gießen Sie den Absenker gründlich und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.
  4. Achten Sie darauf, dass der Boden gut drainiert ist, um Staunässe zu vermeiden, und halten Sie den Boden in den ersten Wochen gut feucht. Stellen Sie sicher, dass der Absenker genug Platz hat und nicht von anderen Pflanzen bedrängt wird.

Innerhalb eines Jahres sollte der Absenker ausreichend Wurzeln gebildet haben. Trennen Sie dann den Absenker von der Mutterpflanze und pflanzen Sie ihn an seinem Bestimmungsort ein. Achten Sie auch hier auf einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit gut drainiertem Boden.

Bilder: timsa / iStockphoto