Wühlmaus

Wühlmaus oder Ratte? So erkennst du den Schädling

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Ratten und Wühlmäuse können im Garten erhebliche Schäden verursachen. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen diesen beiden Nagern und gibt hilfreiche Tipps zur Identifizierung und Bekämpfung.

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Ratten werfen keine Erdhügel um ihre Löcher auf

Unterschiede in Größe und Aussehen

Ratten: Die typische Wanderratte, die in unseren Gärten anzutreffen ist, erreicht eine stattliche Körperlänge von 18 bis 26 Zentimetern. Hinzu kommt ein langer Schwanz, der fast die gleiche Länge wie der Körper aufweist. Die Ohren sind rund und messen 17 bis 23 Millimeter. Das Fell der Wanderratte variiert von graubraun bis dunkelbraun, wobei die Unterseite meist die gleiche Farbe hat.

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Wühlmäuse: Wühlmäuse sind deutlich kleiner als Ratten und erreichen eine Körperlänge von 13 bis 16,5 Zentimetern. Ihr Schwanz ist etwa halb so lang wie ihr Körper. Auch die Ohren sind mit 12 bis 15 Millimetern kleiner. Das Fell der Wühlmaus ist hell- bis dunkelbraun, während Bauch und Schwanz merklich heller gefärbt sind.

Unterschiede im Verhalten

Ratten:

  • Aktivitätszeiten: Ratten sind dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb man sie tagsüber eher selten zu Gesicht bekommt.
  • Sozialverhalten: Ratten leben in großen sozialen Verbänden. Wenn Sie also eine Ratte entdecken, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich weitere Artgenossen in der Nähe aufhalten.
  • Ernährung: Als Allesfresser haben Ratten einen breit gefächerten Speiseplan. Sie fressen Getreide, Früchte, Gemüse, Fleisch und sogar Abfälle. Besonders gerne bedienen sie sich an Komposthaufen.
  • Nestbau: Ratten graben tiefere Gänge in der Nähe von Gebäuden oder unter Gehwegplatten, um dort ihre Nester zu bauen.

Wühlmäuse:

  • Aktivitätszeiten: Ähnlich wie Ratten sind Wühlmäuse hauptsächlich in der Dämmerung und nachts aktiv.
  • Sozialverhalten: Wühlmäuse sind Einzelgänger und bevorzugen ein Leben in ihren unterirdischen Gängen und Bauten. Diese zeichnen sich durch charakteristische, maulwurfähnliche Hügel mit vielen Eingängen aus.
  • Ernährung: Wühlmäuse ernähren sich ausschließlich von pflanzlicher Kost, vor allem von Wurzeln, Knollen, Zwiebeln und Gemüse.
  • Nestbau: Ihre Bauten befinden sich meist unter der Erdoberfläche. Durch das Anlegen der Gänge entstehen oft Schäden an Gartenpflanzen und deren Wurzeln.

Anhand dieser Verhaltensweisen können Sie erste Rückschlüsse darauf ziehen, ob es sich bei dem ungebetenen Gast um eine Ratte oder eine Wühlmaus handelt.

Unterschiede in den Spuren und Schäden

Ratten: Ratten hinterlassen deutliche Spuren:

  • Kot: Rattenkot ist etwa 1-2 cm lang und bananenförmig.
  • Urin: Urinspuren von Ratten können als schimmernde Streifen oder Flecken erscheinen und leuchten unter UV-Licht.
  • Nagespuren: Ratten nagen an verschiedenen Materialien, um ihre Zähne zu wetzen. Dies zeigt sich an angenagten Kabeln, Verpackungen oder Holz.
  • Laufwege: Häufig genutzte Wege von Ratten erkennt man an niedergetretenen Grasflächen oder dunklen Schmierspuren an Wänden und Fußleisten.
  • Kompost: Durchwühlte Komposthaufen deuten ebenfalls auf Ratten hin.

Wühlmäuse: Die Anwesenheit von Wühlmäusen erkennen Sie vor allem an ihren Bauwerken:

  • Gänge und Hügel: Wühlmäuse legen komplexe Gangsysteme an, deren Eingänge durch Erdhügel erkennbar sind.
  • Kot: Der Kot von Wühlmäusen ist klein, glänzend und dick.
  • Pflanzenschäden: Angefressene Wurzeln und Knollen, welkende oder abgestorbene Pflanzen sind typische Anzeichen für Wühlmäuse.
  • Erdhaufen: Im Gegensatz zu Ratten werfen Wühlmäuse Erdhaufen auf, die ein eindeutiges Erkennungsmerkmal sind.

Durch die genaue Untersuchung dieser Hinweise können Sie den ungebetenen Gast in Ihrem Garten identifizieren und geeignete Maßnahmen ergreifen.

Methoden zur Identifizierung

Um sicher zu gehen, ob es sich bei dem Schädling um eine Ratte oder eine Wühlmaus handelt, können Sie verschiedene Methoden anwenden:

  • Beobachtung: Achten Sie auf die Körper- und Schwanzlänge. Wühlmäuse sind deutlich kleiner und haben einen kürzeren Schwanz als Ratten.
  • Futtertest: Bieten Sie Haferflocken, Schokocreme und Karotten an. Ratten bevorzugen kohlenhydratreiches Futter wie Haferflocken, während Wühlmäuse sich für Wurzelgemüse interessieren.
  • Wildtierkamera: Mit einer Wildtierkamera können Sie die Tiere bei der Nahrungsaufnahme beobachten und so ihre Größe, ihr Aussehen und ihr Verhalten analysieren.
  • Kotanalyse: Untersuchen Sie den Kot der Tiere. Ratten- und Wühlmauskot unterscheiden sich in Größe und Form.
Bilder: Renat Kamalov / Shutterstock