Winterzwiebeln pflanzen & pflegen: So gelingt die Ernte
Winterzwiebeln sind eine pflegeleichte und ertragreiche Ergänzung für jeden Gemüsegarten. Erfahren Sie in diesem Artikel alles über die Aussaat, Pflege, Sortenwahl und Überwinterung dieser robusten Zwiebelart.
Steckbrief
Winterzwiebeln richtig pflanzen
Winterzwiebeln werden im Herbst gepflanzt, idealerweise zwischen Ende September und Anfang Oktober. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, sich vor dem Winter zu etablieren.
Vorbereitung des Bodens
Der Boden im Beet sollte gelockert und von Unkraut befreit werden. Eine Anreicherung mit reifem Kompost fördert das Wachstum.
Pflanzung der Zwiebeln
Setzen Sie die Zwiebeln mit dem Wurzelboden nach unten etwa drei Zentimeter tief in die Erde. Der Abstand zwischen den Zwiebeln sollte etwa sechs bis acht Zentimeter betragen. Bei der Pflanzung von vorgezogenen Sämlingen können die Wurzeln und das grüne Zwiebellaub bei Bedarf eingekürzt werden. Drücken Sie die Pflanzstelle leicht an und gießen Sie anschließend gründlich.
Welcher Standort ist geeignetwahl?
Winterzwiebeln bevorzugen einen sonnigen und warmen Standort. Bei Trockenheit, vor allem im Winter, wenn Schnee oder Regen ausbleiben, sollten die Zwiebelreihen regelmäßig gewässert werden. Für den Winterschutz bei Temperaturen unter -10°C können die Reihen leicht mit Erde angehäufelt und mit Gartenvlies (6,00€ bei Amazon*), Tannenzweigen, Laub, Reisig oder Stroh abgedeckt werden. Das Zwiebellaub kann früh in der Küche verwendet werden, jedoch sollten Sie nicht zu viel Laub abschneiden, um die Zwiebelentwicklung nicht zu beeinträchtigen. Erste Ernten sind je nach Sorte und Pflanzzeit ab Ende Mai möglich.
Sorten & Arten
Winterzwiebeln (Allium fistulosum) bieten eine Vielzahl von Sorten, die sich in Geschmack, Farbe und Verwendung unterscheiden.
Mehrjährige, winterharte Sorten
Diese Sorten zeichnen sich durch ihre Winterhärte aus und können mehrere Jahre am gleichen Standort kultiviert werden. Beispiele sind:
- Braunschalige und Rein Weiße: Traditionelle, winterharte Sorten mit aromatischen Zwiebeln.
- Freddy und Kaigaro: Moderne, pflegeleichte und krankheitsresistente Sorten.
Einjährige asiatische Sorten
Diese Sorten werden meist einjährig kultiviert und zeichnen sich durch ihren milden Geschmack aus:
Ishikura Long White und Hikari Bunching: Beliebt in der asiatischen Küche, besonders für Wok-Gerichte.
Rötliche und farbige Sorten
Einige Sorten stechen durch ihre ungewöhnliche Schaftfarbe hervor:
Apache und Rossa la lunga di Firenze: Diese Sorten besitzen rötliche Schäfte und bieten einen besonderen Geschmack.
Weitere erwähnenswerte Sorten
- Senshyu Yellow: Eine sehr frühe Sorte aus Japan, vielseitig einsetzbar.
- Shakespeare: Eine gelbe Sorte, fest und weniger anfällig für Schnecken.
- Silvermoon: Eine weiße, gut lagerfähige Sorte mit intensivem Geschmack.
- Electric: Bekannt für ihre rote Schale und milden Geschmack.
- Rolein: Eine rotschalige Sorte aus den Niederlanden.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Dalgial | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Winterzwiebeln bevorzugen einen vollsonnigen und warmen Standort, der eine gute Aromaentwicklung und kräftiges Wachstum begünstigt. Der Boden sollte gut durchlässig, humos und leicht lehmhaltig sein, um Feuchtigkeit zu speichern und Staunässe zu vermeiden.
Zur Sicherstellung optimaler Bedingungen und zur Verminderung des Schaderregerdrucks ist die Einhaltung der Fruchtfolge wichtig. Winterzwiebeln sollten nicht mehrmals hintereinander am selben Standort angebaut werden. Nach ein bis zwei Jahren sollte der Standort gewechselt werden, um einer Auslaugung des Bodens vorzubeugen und eine gesunde Kultur zu gewährleisten.
Windgeschützte Standorte sind ebenfalls vorteilhaft, um die Pflanze vor Windschäden zu schützen. Winterzwiebeln können auch in einem Frühbeetkasten oder Gewächshaus kultiviert werden, wo sie innerhalb von zwei Jahren dichte Horste bilden können. Eine dichte Bepflanzung kann als lebende Beetumrandung dienen und zusätzlichen Schutz bieten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Für ein optimales Wachstum benötigen Winterzwiebeln einen lockeren, humosen und gut durchlässigen Boden. Dieser Boden sollte einen leichten Lehmanteil aufweisen, um Wasser zu speichern und Bodenfeuchtigkeit zu gewährleisten, ohne Staunässe zu verursachen.
- Locker und gut durchlässig: Gewährleistet die Versickerung von überschüssigem Wasser.
- Humos und leicht lehmhaltig: Speichert Feuchtigkeit und Nährstoffe.
- Mäßig nährstoffreich: Übermäßige Düngung sollte vermieden werden. Eine Anreicherung mit reifem Kompost kann das Wachstum unterstützen.
Die regelmäßige Einhaltung der Fruchtfolge trägt zur Erhaltung des Nährstoffgehalts des Bodens und zur Reduzierung des Schaderregerdrucks bei. Ein windgeschützter Standort hilft, die langen Triebe der Zwiebeln vor Schäden zu bewahren. Winterzwiebeln eignen sich auch für Kulturen in Frühbeetkästen oder Gewächshäusern.
Winterzwiebeln pflegen

Foto: Rick888chen | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Winterzwiebeln sind pflegeleicht, erfordern jedoch einige wichtige Maßnahmen für ein gesundes Wachstum. Bei Trockenheit, besonders im Winter, sollten die Zwiebelreihen regelmäßig gewässert werden. Die Bewässerung sollte möglichst vormittags erfolgen, damit die Blätter bis zum Abend abtrocknen und Pilzkrankheiten vermieden werden.
Nährstoffversorgung
Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Frühherbst, sollten Sie Kompost oder organischen Dünger ausbringen. Während der Wachstumsphase sind zusätzliche Düngegaben nicht notwendig. Auf nährstoffarmen Böden kann eine Gabe von Gesteinsmehl sinnvoll sein. Regelmäßiges Jäten hilft, Unkraut zu entfernen und den Zwiebeln den nötigen Platz und die Nährstoffe zu sichern.
Ernte und Pflege des Zwiebelgrüns
Das Zwiebelgrün kann früh in der Küche verwendet werden, jedoch sollte nicht zu viel Grün auf einmal abgeschnitten werden, um die Pflanze nicht zu schwächen. Ein bis zwei Halme pro Pflanze sind ideal.
Weitere Pflegehinweise:
- Saat ausdünnen: Zu dicht aufgelaufene Saat sollte auf einen Abstand von sechs bis acht Zentimetern ausgedünnt werden.
- Pflanzenstöcke teilen: Nach etwa fünf Jahren kann es notwendig sein, die Pflanzenstöcke zu teilen.
- Bewässerungsgräben: Anlegen von Bewässerungsgräben zwischen den Reihen kann helfen, das Wasser direkt an die Wurzeln zu führen und Staunässe zu vermeiden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Winterzwiebeln sind winterhart und können Temperaturen bis zu -10°C problemlos überstehen. Bei andauerndem Frost ziehen sie ein und treiben im März wieder aus. Bei Temperaturen unter -10°C ist ein leichter Winterschutz empfehlenswert, um Schäden zu vermeiden. Sie können die Zwiebelreihen mit Gartenvlies, Reisig, Laub, Stroh oder Tannenzweigen abdecken und die Reihen leicht mit Erde anhäufeln. Bei einem besonders trockenen Winter sollten Sie die Zwiebelreihen gelegentlich wässern, um die Austrocknung der Pflanzen zu verhindern.
Winterzwiebeln vermehren
Winterzwiebeln lassen sich sowohl durch Samen als auch vegetativ durch Teilung vermehren.
Vermehrung durch Samen
Die Samen können im Frühjahr direkt ins Freiland ausgesät oder vorgezogen werden. Nach der Keimung entwickeln sich die Pflanzen langsam und bilden bis zum Herbst Horste. Im darauffolgenden Sommer kommen die Zwiebeln zur Blüte. Circa 40 Tage nach der Vollblüte schneiden Sie die reifen Samenstände ab, um das vorzeitige Ausfallen der Samen zu verhindern. Nach einem etwa 20-tägigen Trockenvorgang können die Samen gelagert werden.
Vermehrung durch Teilung
Die Teilung der Horste erfolgt im August. Graben Sie die Horste aus und trennen Sie sie in kleinere Einheiten mit 2-3 Trieben. Diese kleinen Horste pflanzen Sie an einem neuen Standort mit einem Abstand von etwa 20 cm. Bereits im nächsten Jahr können die frisch gesetzten Horste erneut geerntet werden.
Zusätzlich gibt es spezialisierte Vermehrungsmethoden wie die Kreuzung aus Zwiebel (Allium cepa) und Winterzwiebel (Allium fistulosum) sowie die Meristemkultur.
Krankheiten & Schädlinge
Winterzwiebeln können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Krankheiten & Schädlinge
- Falscher Mehltau (Peronospora destructor): Gelbliche Flecken auf den Blättern, später braun. Befallene Pflanzen sollten entfernt werden.
- Purpurflecken (Alternaria porri): Violette bis schwarze Flecken. Befallene Blätter sollten frühzeitig entfernt werden.
- Mehlkrankheit (Sclerotium cepivorum): Weiße, schimmelartige Beläge an der Zwiebelbasis. Befallene Pflanzen müssen vernichtet werden.
- Winterzwiebel-Gelbstreifen-Virus: Gelbe Streifen auf den Blättern. Betroffene Pflanzen müssen entfernt werden.
Winterzwiebeln zeigen Resistenzen gegen verschiedene Krankheiten wie den Pilz Urocystis cepulae und zeigen Teilresistenzen gegen andere Krankheiten.
Schädlinge
- Zwiebelthrips (Thrips tabaci): Silbrige, vernarbte Blätter. Insektenschutznetze und Nützlinge wie Marienkäfer können helfen.
- Lauchmotte: Raupen fressen Bohrlöcher. Befallene Pflanzen sollten entfernt werden.
- Zwiebelminierfliege: Fraßgänge in den Blättern. Mischkultur mit Möhren kann helfen.
- Eschalottenfliege (Anthomya platura): Frisst Zwiebeln von innen heraus. Netzabdeckungen und Entfernen betroffener Pflanzen helfen.
Umweltbedingte Schäden
- Frostschäden: Gelbe Blattspitzen, besonders bei trockenem Wind. Ein leichter Winterschutz hilft.
- Rost (Puccinia porri): Rostbraune Pusteln. Vorbeugung durch gute Durchlüftung und Fruchtfolge.
Durch die Auswahl resistenter Sorten, die Einhaltung der Fruchtfolge und vorbeugende Maßnahmen wie den Einsatz von Netzen und ökologischen Pflanzenschutzmitteln können viele Probleme vermieden werden.
Häufig gestellte Fragen
1. Welche besonderen Sorten der Winterzwiebel gibt es in der asiatischen Küche?
Es gibt spezielle einjährige asiatische Sorten wie Ishikura Long White und Hikari Bunching, die sich durch ihren milden Geschmack auszeichnen und besonders in der asiatischen Küche, z. B. für Wok-Gerichte, beliebt sind.
2. Welche umweltbedingten Schäden können Winterzwiebeln erleiden und wie kann man diese verhindern?
Winterzwiebeln können unter Frostschäden leiden, die sich durch gelbe Blattspitzen bemerkbar machen. Dies tritt besonders bei trockenem Wind auf. Ein leichter Winterschutz durch Abdeckung mit Gartenvlies oder Tannenzweigen kann helfen, die Pflanzen zu schützen.
3. Welche Vermehrungsmethoden gibt es bei Winterzwiebeln?
Neben der Aussaat von Samen im Frühjahr können Winterzwiebeln auch durch Teilung der Horste im August vermehrt werden. Zudem gibt es spezialisierte Vermehrungsmethoden wie die Kreuzung von Zwiebel (Allium cepa) und Winterzwiebel (Allium fistulosum) sowie die Meristemkultur.
4. Was macht die Winterzwiebel widerstandsfähig gegen Krankheiten?
Winterzwiebeln zeigen Resistenzen gegenüber bestimmten Krankheiten wie dem Pilz Urocystis cepulae und besitzen Teilresistenzen gegen andere Krankheiten. Diese natürlichen Resistenzen machen Winterzwiebeln widerstandsfähiger im Vergleich zu anderen Zwiebelarten.