Erfolgreich Wilden Wein vermehren: Schritt für Schritt
Die Jungfernrebe (Parthenocissus), auch als „Wilder Wein“ bezeichnet, ist eine äußerst wüchsige und langlebige Kletterpflanze, die bei guten Bedingungen problemlos bis zu 12 Meter hoch und vier Meter (oder mehr) breit werden kann. Wer Nachbarn, Freunde und Verwandte mit Ablegern versorgen bzw. selbst noch Flächen zur Begrünung frei hat, kann den Wilden Wein mit Hilfe von Stecklingen oder Absenkern vervielfältigen.
Stecklinge oder Absenker? Vor- und Nachteile
Sowohl bei der Stecklings- als auch bei der Absenkervermehrung handelt es sich um eine vegetative Form der Vervielfältigung, wobei Sie im Grunde Klone der jeweiligen Mutterpflanze herstellen. Aus diesem Grund sollten zur Vermehrung ausschließlich gesunde und wachstumsstarke Jungfernreben in Frage kommen, da eventuelle negative Eigenschaften – etwa eine Anfälligkeit für Krankheiten oder Wachstumsprobleme – sich auch auf die Ableger überträgt. Ansonsten bieten beide Formen der Vermehrung diverse Vor- und Nachteile.
Stecklinge sollten frostfrei überwintern
Stecklinge beispielsweise werden sofort von der Mutterpflanze herunter geschnitten und wurzeln auch deutlich schneller als Absenker. Dafür allerdings sind sie auch empfindlicher, gehen schneller ein und müssen zudem frostfrei an einem maximal 12 Grad Celsius warmen, dafür aber hellen Ort überwintern. Zudem benötigen sie mehr Pflege als Absenker, da sie regelmäßig gegossen werden müssen.
Absenker werden erst spät von Mutterpflanze getrennt
Absenker dagegen bleiben solange mit der Mutterpflanze verbunden und werden von dieser mitversorgt, bis sie selbst ausreichend Wurzeln für ein eigenständiges Wachstum entwickelt haben – das allerdings kann ohne Weiteres bis zu einem Jahr dauern. Dafür sind Absenker unempfindlicher, müssen nicht frostfrei überwintern (sollten aber einen Winterschutz in Form von Reisig erhalten) und benötigen auch weniger Pflege.
Jungfernrebe über Absenker vermehren
Und so vermehren Sie Ihren Wilden Wein mit Hilfe von Absenkern:
- Biegen Sie einen geeigneten Trieb bis auf den Boden.
- Entfernen Sie die in der Mitte befindlichen Blätter
- sowie sämtliche eventuell vorhandenen Blüten- und Fruchtstände.
- Schneiden Sie den Trieb mittig schräg ein,
- jedoch ohne ihn zu durchtrennen.
- Graben Sie eine flache Kuhle unterhalb des Triebes
- und pflanzen Sie ihn mit dem angeschnittenen Teil nach unten dort ein.
- Fixieren Sie den Trieb mit einem gebogenen Draht (12,00€ bei Amazon*) oder einem Stein.
- Halten Sie die Stelle leicht feucht.
Tipp
In den ersten beiden Wintern sollten die jungen Pflanzen zumindest im Wurzelbereich noch mit Reisig und / oder Laub abgedeckt und so vor der Kälte geschützt werden. Ältere Exemplare sind gegenüber Frost und anderen Witterungswidrigkeiten deutlich unempfindlicher.