Weihrauchpflanze

Weihrauchpflanze: Alles Wissenswerte rund um die Pflanze

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Die Weihrauchpflanze ist zwar nicht mit dem echten Weihrauchbaum verwandt, verströmt aber einen sehr ähnlichen, wunderbar ätherisch-würzigen Duft. Eine wahre Sinnesfreude an sonnigen Sitzplätzen auf dem Balkon, der Terrasse oder auch im Wohnzimmer!

weihrauchpflanze
Die Weihrauchpflanze riecht nicht nur gut, sie sieht auch sehr attraktiv aus
AUF EINEN BLICK
Was sind die Pflegeanforderungen einer Weihrauchpflanze?
Die Weihrauchpflanze, botanisch als Plectranthus-Arten bezeichnet, ist eine dekorative Blattschmuckpflanze mit einem angenehmen, ätherisch-würzigen Duft. Sie benötigt einen sonnigen, warmen Standort, regelmäßiges Gießen und eine nährstoffreiche Erde. Im Winter ist sie nicht winterhart und muss im Haus überwintern.

Herkunft

Die Weihrauchpflanze gehört zu der großen Gattung der Harfensträucher, botanisch Plectranthus, innerhalb der Familie der Lippenblütler. Diese Gattung umfasst eine stattliche Anzahl von über 350 Arten, die sich im Wuchs und im Habitus teilweise voneinander unterscheiden.

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Harfensträucher kommen vorwiegend aus tropischen bis subtropischen Gebieten Afrikas und des Fernen Ostens, manche Arten sind auch in Teilen Australiens und Neuseelands sowie Vorderasiens heimisch. Sie besiedeln also je nach Art recht unterschiedliche Habitate von feuchtwarmen Wäldern bis zu kühleren, maritimen Klimazonen wie der südafrikanischen Kapregion. Bei uns sind die allermeisten Plectranthus-Arten nicht winterhart.

Als Weihrauchpflanze werden im Grunde nur die Zuchtsorten der zwei verbreiteten Arten Plectranthus glabratus und Pectranthus forsteri bezeichnet. Auch die P. coleoides gehört dazu, ist in ihrer Reinform allerdings seltener anzutreffen. Die Art P. glabratus stammt aus dem tropischen Fernen Südosten, aus Teilen Indiens, Thailands, Sri Lanka und Vietnam, die Art P. forsteri hingegen ist auf den südwestlichen Pazifischen Inseln (Fidschi, Vanuatu) heimisch.

Die Trivial-Sammelbezeichnung ‚Weihrauchpflanze‘ ist dem würzig-ätherischen Duft zuzuschreiben, den diese Arten verströmen. Er erinnert an den des echten Weihrauchbaums (botanisch Boswellia carterii), mit dem die Weihrauchpflanze aber nicht im entferntesten verwandt ist. Dennoch haben Weihrauchpflanzen mit ihrem Duftcharakter einen sehr hohen Wert für die sinnesverwöhnende Gestaltung von Balkon und Terrasse. Außerdem sollen sie Motten und Mücken vertreiben. Allerdings duften nicht nur die Weihrauchpflanzen, sondern auch die meisten anderen Plectranthus-Arten recht intensiv und ätherisch, manche werden auch als Gewürzpflanzen verwendet.

Herkunft im Überblick:

  • Plectranthus-Arten allgemein in weiten Teilen tropischer bis subtropischer Gebiete in Afrika, Fernost und Australien heimisch
  • Als ‚Weihrauchpflanzen‘ nur die Zuchtsorten der Arten P. glabratus und P. forsteri bezeichnet, diese kommen aus dem tropischen Südostasien und von den südwestlichen Pazifischen Inseln
  • Keine botanische Verwandtschaft mit echtem Weihrauchbaum, nur ähnlich würzig-ätherischer Duft

Wachstum

Plectranthus-Arten wachsen in der Regel als Stauden, manche sind auch nur einjährig oder bilden einen halbstrauchigen Habitus aus. Es gibt auch sukkulente Varianten. Die aufrechten bis überhängenden Stängel bilden lange Triebe und sind behaart.

Vor allem die Weihrauchpflanzen bilden einen mehr hängenden als aufrechten Habitus aus – sie werden insgesamt nur an die 20 bis 30 cm hoch, entwickeln aber sehr lange Hängetriebe, die viel Platz beanspruchen. Das muss gerade bei der Balkonkultur beachtet werden. Weihrauchpflanzen wachsen außerdem sehr rasch.

Wuchseigenschaften in Stichworten:

  • Plectranthus-Arten meist Stauden, seltener einjährig, manchmal halbstrauchartig
  • Behaarte, aufrechte bis hängende Stängel
  • Weihrauchpflanzen zeigen deutlich hängenden Habitus mit 20 – 30 cm Höhe und langen Trieben
  • Rasches Wachstum

Blätter

Die Blätter sind aus ziergärtnerischer Sicht die Hauptsache bei den Weihrauchpflanzen. Mit ihrer Form und Farbgebung haben sie gegenüber den unscheinbaren Blüten ästhetisch deutlich mehr zu bieten – Weihrauchpflanzen gehören deshalb in unserer hiesigen Gartenkultur eindeutig zu den Blattschmuckpflanzen.

Wie bei den meisten Plectranthus-Arten setzen die Laubblätter bei Weihrauchpflanzen gegenständig an den reich verzweigten Stängeln an. Sie sind kurz gestielt und haben eine eiförmige Kontur mit weich gekerbten Blatträndern. Charakteristisch bei den im Fachhandel verkauften Sorten ist die hübsche Panaschierung, die sich meist in einem frischgrünen Zentrum und unregelmäßigen Rändern in Cremeweiß zeigt. Die in den Blättern enthaltenen ätherischen Öle sind natürlich für den weihrauchähnlichen Duft zuständig, der vor allem bei Berührung intensiv verströmt wird.

Blatteigenschaften in Kürze:

  • Blätter bei Weihrauchpflanzen Hauptschmuck
  • Setzen gegenständig an
  • Kurz gestielt, eiförmig, gekerbte Blattränder
  • Bei Zuchtsorten hübsche Panaschierung
  • Ätherische Öle verströmen würzigen Duft

Blüte

Wie gesagt: Die Blüten spielen bei Weihrauchpflanzen eine Nebenrolle. Es handelt sich um kleine, unscheinbare, rispige Blütenstände in weißlichem Ton, die sich etwa zwischen Mai und August zeigen.

Welcher Standort ist geeignet?

Weihrauchpflanzen benötigen einen sonnigen, warmen Standort, kommen aber auch an halbschattigen Orten zurecht. Ein paar Sonnenstunden sollten Sie aber in jedem Fall gewährleisten, wenn Sie Wert auf einen vitalen, kompakten Wuchs und eine schöne Ausbildung der Blattpanaschierung legen. Im Halbschatten kann die Pflanze etwas sparrig und blattarm werden. Wegen ihres satt überhängenden Wuchses mit den langen Trieben ist eine Kultivierung in der Pflanzenampel sehr ratsam. So hat die Pflanze nicht nur nach unten hin ausreichend Platz, sondern kommt mit ihrem hängenden Habitus auch am besten zur Geltung.

Die Weihrauchpflanze kann auch ganzjährig im Zimmer gehalten werden. Dort sollten Sie ihr einen hellen Fensterplatz gönnen. Mit einer angenehmen Wohntemperatur von 18 bis 20°C kommt sie gut zurecht.

Zum Merken:

  • Möglichst sonniger, warmer Standort, Halbschatten aber auch möglich
  • Wuchs und Panaschierung am besten bei viel Lichtangebot
  • Ideal in Pflanzenampel

Balkon

Sehr schön macht die eine Weihrauchpflanze auf dem Balkon, wo sie die eher eng bemessenen Sitzplätze nicht nur mit ihren im Detail sehr hübschen Blättern, sondern auch mit ihrem bei Berührungen intensiv hervorströmenden Duft aufwerten kann. Außerdem bietet ein Balkon häufig durch seinen hausnahen und geschützten Charakter gute Bedingungen für eine Weihrauchpflanze. Am besten ist es natürlich, wenn er nach Süden ausgerichtet ist. Bei Balkonen in Wohnkomplexen kann außerdem der nächsthöher gelegene Nachbarbalkon zum Aufhängen einer Pflanzampel genutzt werden.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

In puncto Substrat sind Weihrauchpflanzen wenig wählerisch. Es sollte nur einigermaßen nährstoffreich und durchlässig sein. Sie können am besten eine universelle Blumenerde verwenden und sie mit etwas Laubkompost aufwerten. So versorgen Sie Ihre Weihrauchpflanze dauerhaft mit gutem, organischem Dünger. Lockern Sie die Erde noch mit etwas Sand auf, um einen guten Wasserabfluss zu gewährleisten. Ein gewisser mineralischer Anteil hilft außerdem, Wasser zu speichern.

Weihrauchpflanze gießen

Weihrauchpflanzen sind relativ durstig und verlangen vor allem im Sommer und wenn sie sonnig stehen/hängen Ihre kontinuierliche Aufmerksamkeit. Wenn sehr warme, sonnige Witterung herrscht, werden Sie tagtäglich mindestens einmal zur Gießkanne gebeten. Achten Sie darauf, dass die Erde stets feucht bleibt, vermeiden aber Staunässe. Zusätzlich tut es der tropischen Pflanze auch gut, ab und zu eine erfrischende Dusche aus dem Wasserdisperser zu bekommen. Das empfiehlt sich vor allem dann, wenn Sie sie ganzjährig im Zimmer halten. Verwenden Sie am besten weiches, lauwarmes Wasser. Die Weihrauchpflanze eignet sich auch für die Hydrokultur.

Zum Merken:

  • Relativ viel gießen, vor allem an heißen Sommertagen
  • Staunässe aber vermeiden
  • Zusätzlich gelegentliches Übersprühen
  • Weiches, lauwarmes Wasser verwenden

Weihrauchpflanze richtig düngen

Während der Hauptvegetationsphase, etwa von Mai bis August, können Sie die Weihrauchpflanze etwa alle 14 Tage mit etwas Flüssigdünger (9,00€ bei Amazon*) für Balkon- oder Grünpflanzen versorgen. Im Winter wird nicht gedüngt. Ein frisch gekauftes oder umgetopftes Exemplar sollten Sie frühestens erst nach etwa 6 Wochen düngen.

Winterhart

Wie die meisten Plectranthus-Arten sind die aus den tropisch warmen Gebieten Fernasiens stammenden Weihrauchpflanzen für unsere mitteleuropäischen Winter natürlich nicht gewappnet. Eine dauerhafte Kultivierung im Freien ist also nicht möglich.
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Überwintern

Wenn Sie eine Weihrauchpflanze im Sommer draußen halten, müssen Sie sie wegen ihrer Kälteempfindlichkeit also im Herbst, sobald sich die ersten Fröste ankündigen, ins Haus holen. Obwohl sie aus ihrer Heimat keine Jahreszeiten wie bei uns gewöhnt ist, sollten Sie die Umgebungsumstände im Winter ein wenig anpassen – denn der Lichtentzug ist ja nicht zu vermeiden. Die dementsprechend eintretende Vegetationspause muss auch mit einer etwas niedrigeren Umgebungstemperatur und weniger Wassergabe begleitet werden. Im Winterquartier sollten etwa um die 12 bis 16 °C herrschen, das Gießen reduzieren Sie auf ein Minimum – nur so viel, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet.

Ab März, wenn das Lichtangebot merklich steigt, beginnen Sie, wieder verstärkt zu gießen und können auch mit ersten Düngegaben anfangen.
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Weihrauchpflanze richtig schneiden

Eigentlich ist bei Weihrauchpflanzen eine Schnittpflege nicht nötig – wenn sie sonnig und warm steht/hängt, bildet sie einen schönen, kompakten Wuchs aus und wenn Sie in der Pflanzampel gehalten wird, machen die langen Hängetriebe erst ihren typischen Charakter aus. Trotzdem können sie dem ein oder anderen natürlich auch zu lang werden. In dem Fall lassen sie sich problemlos einkürzen. Auch etwaige verkahlte oder vertrocknete Triebe sollten Sie ausputzen, sofern sie überhaupt auftreten.

Verwenden Sie für Schnittmaßnahmen möglichst scharfes Schneidewerkzeug, um die etwas empfindlichen Stängel nicht zu quetschen und schneiden nicht in die verholzten unteren Bereiche.

Weihrauchpflanze vermehren

Vermehren lassen sich Weihrauchpflanzen am besten über Stecklinge. Schneiden Sie dazu im Frühjahr etwa 7 cm lange Stecklinge aus gesunden Trieben, am besten direkt unter einem Blattansatz. Die Blätter im unteren Bereich entfernen Sie und stecken den so präparierten Steckling in ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde. Stellen Sie dieses an einen hellen, warmen Ort – die Umgebungstemperatur sollte um die 20°C betragen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, gute Anwuchschancen hat der Steckling in einem gleichmäßig feuchtwarmen Mikroklima unter einer Folie oder im Minigewächshaus. Sobald der Steckling neue Triebe bildet, können Sie ihn in ein größeres Pflanzgefäß mit nährstoffreicherer Erde setzen.
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Ist Weihrauchpflanze giftig?

Die Weihrauchpflanze ist nicht giftig. Auch wenn sich die Sorten der Plectranthus glabratus und forsteri nicht als Gewürzpflanzen eignen, sind sie für neugierige Kleinkinder oder Haustiere nicht gefährlich.
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Sorten

Im Fachhandel finden Sie viele gekreuzte Züchtungen vor allem der Sorten Plectranthus glabratus und forsteri. Diese unterscheiden sich vor allem ein wenig in der Farbgebung der Blätter.

Am bekanntesten und meistverkauft ist wohl die Sorte Plectranthus forsteri ‚Marginatus‘. Sie zeigt sich attraktiv buntblättrig mit der typischen cremeweißen Ränderung um ein frischgrünes Blattherz.

Die Sorte P. f. ‚Aureus Variegatus‘ hat etwas ins Gelbliche gehende, grüne Blätter und zeichnet sich durch lange, schön hängende Triebe aus.

Auch relativ beliebt ist die Sorte P. f. ‚Nico‘. Ihre Blätter haben keine Panaschierung, wirken aber mit ihrer feinrandigen, spitzen Kontur und der Kombination aus dunkelgrüner Oberseite und violetter Unterseite nicht minder attraktiv.

Bilder: StanleyN / Shutterstock