Weihrauchpflanze pflegen: Tipps für Garten & Balkon
Die Weihrauchpflanze, auch bekannt unter dem botanischen Namen Plectranthus coleoides, ist eine beliebte Zierpflanze für Garten und Balkon. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege der Weihrauchpflanze und geht detailliert auf Standort, Boden, Gießen, Düngen, Überwinterung und Vermehrung ein.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Weihrauchpflanze ist pflegeleicht, bevorzugt jedoch helle und sonnige Plätze. Sie wächst besser und bildet kräftigere Triebe aus, je mehr Licht sie erhält. Ein optimaler Standort ist in direkter Sonne oder im hellen Halbschatten. Bei unzureichender Lichtzufuhr verblassen die Blätter, und die Triebe wirken spärlich, da die Abstände zwischen den Blättern größer werden.
Für Innenräume empfehlen sich sonnige Fensterplätze mit Südausrichtung, bei mindestens 18 Grad Celsius Raumtemperatur. Im Freiland sollten Sie auf einen sonnigen oder halbschattigen Standort achten und die Pflanze vor Spätfrösten schützen. Nutzen Sie Hängeampeln oder Balkonkästen, um die herabhängenden Triebe besonders zur Geltung zu bringen. Planen Sie genug Platz ein, da die Pflanze mit ihren langen Trieben andere Pflanzen überwuchern könnte.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Weihrauchpflanze gedeiht optimal in einem durchlässigen und nährstoffreichen Substrat. Für das ideale Substrat mischen Sie handelsübliche Blumenerde mit Kompost, etwas Sand und Laubkompost. Fügen Sie mineralisches Substrat hinzu, um die Wasserspeicherung zu verbessern. Durch diese Zusammensetzung bleibt das Substrat gut durchlüftet und speichert ausreichend Feuchtigkeit.
Weihrauchpflanze pflegen
Die Pflege der Weihrauchpflanze umfasst Gießen, Düngen und gelegentliches Umtopfen.
Gießen
Gießen Sie die Weihrauchpflanze regelmäßig, besonders an heißen Sommertagen, und halten Sie das Substrat stets leicht feucht. Reduzieren Sie die Wassermenge im Winter. Ein gelegentliches Besprühen der Blätter bei hohen Temperaturen kann förderlich sein, ist aber nicht zwingend notwendig.
Düngen
Versorgen Sie die Pflanze während der Wachstumsperiode von Frühling bis Ende August alle zwei Wochen mit Flüssigdünger. Bei frisch umgetopften oder neu gekauften Pflanzen beginnen Sie erst nach sechs Wochen mit dem Düngen. Alternativ können Sie Langzeitdünger verwenden und alle zwei Monate zusätzlich Flüssigdünger geben.
Umtopfen
Topfen Sie die Pflanze um, wenn das Gefäß zu klein wird oder die Pflanzen zu eng stehen. Nach der Überwinterung sollten Sie die Pflanzen im Frühjahr in frisches Substrat umtopfen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr oder der Sommer.
Pflanzung
Pflanzen Sie die Weihrauchpflanze nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Sie können sie direkt ins Freiland oder in Pflanzkästen setzen. Verwenden Sie Pflanzgefäße mit einer Drainageschicht aus Tonscherben oder Tongranulat, um Staunässe zu vermeiden. Bei mehreren Pflanzen achten Sie auf einen Mindestabstand von 20 Zentimetern. Für eine ansprechende Gestaltung kombinieren Sie die Weihrauchpflanze mit stehenden Blühpflanzen.
Weihrauchpflanze richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich, kann aber zur Erhaltung einer attraktiven Optik sinnvoll sein. Entfernen Sie zu lange, vertrocknete oder verkahlte Triebe, um das Erscheinungsbild zu verbessern und neue, gesunde Austriebe zu fördern. Verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine scharfe Gartenschere und vermeiden Sie Quetschungen der Stängel. Abgeschnittene Pflanzenteile können als dekorative Ergänzung in Blumensträußen verwendet werden.
Weihrauchpflanze vermehren
Vermehren Sie die Weihrauchpflanze durch Stecklinge, um neue Pflanzen zu gewinnen und ältere Exemplare zu verjüngen. Schneiden Sie im Frühjahr einen Trieb ab und teilen Sie ihn in mehrere Teilstücke mit jeweils zwei Seitentrieben. Stecken Sie die Stecklinge in mit Substrat gefüllte Pflanzgefäße, die an einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Bei Temperaturen um 20 Grad Celsius bilden die Stecklinge in etwa sechs Wochen Wurzeln.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Weihrauchpflanze ist nicht winterhart und muss daher im Haus überwintert werden. Bringen Sie die Pflanze im September oder Oktober ins Haus, bevor der erste Frost droht. Ein heller Kellerraum mit Temperaturen zwischen 5 und 20 Grad Celsius, optimal sind etwa 14 Grad Celsius, ist ideal. Gießen Sie die Pflanze sparsam und ohne Dünger. Ab März können Sie die Wassergabe langsam erhöhen und ab April wieder mit dem Düngen beginnen. Bei Blattverlust während der Überwinterung schneiden Sie die Triebe ab. Nach den Eisheiligen bringen Sie die Pflanze wieder ins Freie.
Krankheiten & Schädlinge
Die Weihrauchpflanze ist robust und selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen. Häufigste Krankheit ist die Wurzelfäule, verursacht durch zu häufiges Gießen oder ein nicht durchlässiges Substrat. Zur Behandlung topfen Sie die Pflanze um, entfernen die betroffenen Wurzelteile und reduzieren das Gießen. Weiße Fliegen und Spinnmilben können gelegentlich auftreten. Schneiden Sie stark befallene Pflanzenteile ab und setzen Sie Gelbtafeln gegen Weiße Fliegen ein. Bei Spinnmilbenbefall spülen Sie die Pflanze mit einer Mischung aus Alkohol und Seife ab oder setzen natürliche Feinde wie Raubmilben ein.
Blätter
Die Blätter der Weihrauchpflanze sind auffällig grün mit oft weißen Rändern und verströmen einen intensiven, würzigen Duft, der viele Schädlinge fernhält. Ihre leicht behaarte Oberfläche verleiht ihnen eine besondere Haptik. Im Sommer sprießen sie besonders üppig, wenn die Pflanze regelmäßig gegossen und leicht gedüngt wird. In ihrer Heimat Indien und anderen tropischen Regionen wächst die Weihrauchpflanze ganzjährig im Freien. Ihre Blätter bieten eine schädlingsabwehrende Wirkung und machen die Pflanze zu einer beliebten Wahl für Terrassen und Balkone.
Durch die Kenntnis dieser Eigenschaften können Sie die Weihrauchpflanze sowohl drinnen als auch draußen zu einem optischen Highlight machen.
Häufig gestellte Fragen
1. Gibt es verschiedene Arten und Hybridformen der Weihrauchpflanze?
Ja, es gibt unterschiedliche Arten und viele Hybridformen der Weihrauchpflanze. Die bekannteste Art ist Plectranthus coleoides, die durch ihre langen, hängenden Triebe und die weiß geränderten Blätter gekennzeichnet ist. Es gibt jedoch auch andere Arten wie Plectranthus fruticosus (Mottenkönig), Plectranthus oertendahlii aus Südafrika und Plectranthus nummularius, die jeweils verschiedene Blattmuster und Wachstumsformen aufweisen. Zusätzlich sind verschiedenfarbige Hybriden durch Züchtung entstanden, die sich beispielsweise in den Blattfärbungen unterscheiden.
2. Warum wird die Weihrauchpflanze oft mit echtem Weihrauch verwechselt?
Die Verwechslung liegt hauptsächlich im Namen begründet. Die Weihrauchpflanze (Plectranthus coleoides) hat nichts mit dem echten Weihrauch (Boswellia) zu tun, der aus dem Harz des Boswellia-Baums gewonnen wird. Während die Weihrauchpflanze durch ihre Blätter einen würzigen Duft verströmt, der an Weihrauch erinnert und Insekten vertreibt, ist echter Weihrauch ein Baumharz, das für zeremonielle und medizinische Zwecke verwendet wird.
3. Können die Blätter der Weihrauchpflanze gegen Schädlinge helfen?
Ja, die Blätter der Weihrauchpflanze sind für ihren intensiven Duft bekannt, der Schädlinge wie Motten und Mücken abwehrt. Sie verströmen einen würzigen Duft, der als schädlingsabweisend wirkt und so die Pflanze und ihre Umgebung schützt. Dies macht die Weihrauchpflanze zu einer beliebten Wahl auf Balkonen und Terrassen, besonders während der Sommermonate.
4. Was sind Tipps zur Überwinterung der Weihrauchpflanze?
Da die Weihrauchpflanze nicht winterhart ist, benötigt sie besondere Sorgfalt im Winter. Sie sollte vor dem ersten Frost ins Haus gebracht werden und an einem hellen, kühlen Ort bei etwa 14°C aufbewahrt werden. Während der Überwinterung sollte die Pflanze nur sparsam gegossen und nicht gedüngt werden. Im März kann die Wassergabe allmählich erhöht werden und ab April sollte auch wieder mit dem Düngen begonnen werden. Falls die Pflanze während der Überwinterung Blätter verliert, ist dies unproblematisch – sie treibt im Frühling wieder neu aus.