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Walnuss Schädlinge: Wie erkenne & bekämpfe ich sie effektiv?

Die Walnussfruchtfliege stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für Walnussbäume dar und kann erhebliche Schäden an der Ernte verursachen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über den Schädling, seinen Lebenszyklus, die Schadbilder und wirksame Bekämpfungsstrategien.

Die Walnussfruchtfliege: Ein Schädling aus Nordamerika

Ihre Ausbreitung stellt eine ernsthafte Bedrohung für Walnussplantagen in Europa dar

Die Walnussfruchtfliege: Ein Schädling aus Nordamerika

Die Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) ist ein invasiver Schädling, der ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist und seit den 1980er Jahren auch in Europa Schäden anrichtet. Diese Fliege, die insbesondere Walnussbäume befällt, hat die Größe einer gewöhnlichen Stubenfliege und kann an ihren auffällig schwarz-weiß gemusterten Flügeln und einem gelben Fleck auf dem Rücken erkannt werden.

Ihre Ausbreitung, begünstigt durch den Klimawandel, stellt eine erhebliche Bedrohung für den Walnussanbau in vielen Teilen Europas und Nordamerikas dar. In Regionen wie Kalifornien, wo Walnussanbau wirtschaftlich bedeutend ist, ist sie besonders problematisch. In Europa befällt Rhagoletis completa hauptsächlich die Früchte der echten Walnuss (Juglans regia).

Erwachsene Walnussfruchtfliegen schlüpfen zwischen Juni und August aus dem Boden und beginnen unmittelbar mit der Paarung und Eiablage. Befallene Nüsse weisen erkennbare schwarze Punkte auf der grünen Außenschale auf. Die Larven bohren sich in die Fruchtschale und ernähren sich vom Fruchtfleisch, was zu schwarzen, matschigen Schalen führt und die Qualität der Nüsse erheblich beeinträchtigt.

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Der Lebenszyklus der Walnussfruchtfliege

Die Larven ernähren sich vom Fruchtfleisch der Walnüsse bis zur Verpuppung

Der Lebenszyklus der Walnussfruchtfliege

Die Weibchen legen im Sommer ihre Eier in die grüne Schale unreifer Walnüsse. Ein Weibchen kann bis zu 400 Eier ablegen, wobei pro Nuss bis zu 15 Eier möglich sind. Die Larven schlüpfen nach wenigen Tagen und ernähren sich vom Fruchtfleisch der Walnuss. Dadurch wird die einst grüne und feste Außenhülle schwarz und klebrig.

Nach etwa drei bis fünf Wochen sind die Larven ausgewachsen und lassen sich zu Boden fallen, wo sie sich ins Erdreich eingraben, um sich zu verpuppen. Der Puppenzustand überdauert den Winter, und die meisten Fliegen schlüpfen im folgenden Sommer. Einige Puppen können jedoch mehrere Jahre im Boden verbleiben, bevor sie schlüpfen.

Schäden durch die Walnussfruchtfliege

Bis zu 75% der Walnussernte können durch diese Schädlinge verloren gehen

Schäden durch die Walnussfruchtfliege

Ein Befall durch die Walnussfruchtfliege verursacht erhebliche Schäden an der Ernte. Die Larven bohren sich in die grüne Fruchtschale der Walnüsse und ernähren sich vom Fruchtfleisch, was zu einer schwarzen, fauligen und schmierig werdenden Außenhülle führt. Diese Schäden führen dazu, dass viele Nüsse vorzeitig abfallen und bis zu 75% der Ernte betroffen sein können. Geschädigte Nüsse sind meist unbrauchbar für den menschlichen Verzehr, da der Nusskern ungenießbar wird und der Ölgehalt sowie Geschmack der Nüsse deutlich leiden.

Für den Walnussbaum selbst und dessen Blätter stellt die Walnussfruchtfliege keine Gefahr dar, da der Schaden ausschließlich auf die Früchte beschränkt ist.

Bekämpfung der Walnussfruchtfliege

Effektive Bekämpfungsstrategien sind notwendig, um die Walnussernte zu schützen. Da chemische Insektizide in vielen Ländern nicht zugelassen sind, sollten alternative Methoden zum Einsatz kommen:

1. Hygienemaßnahmen

Sammeln und entsorgen Sie regelmäßig alle abgefallenen, befallenen Nüsse im Restmüll, um zu verhindern, dass die Larven in den Boden gelangen und sich verpuppen.

2. Lockstofffallen

Lockstofffallen (21,00€ bei Amazon*) helfen dabei, erwachsene Fliegen abzufangen. Bringen Sie diese Fallen ab Ende Juni an, um die Fliegenpopulation zu reduzieren, bevor die Weibchen ihre Eier ablegen.

3. Abdeckfolien

Decken Sie den Boden unter den Nussbäumen mit einer wasserdurchlässigen Folie ab, um das Einsammeln abgefallener Nüsse zu erleichtern und zu verhindern, dass Larven in den Boden gelangen.

4. Schutznetze

Engmaschige Spannnetze verhindern das Schlüpfen der Fliegen und sollten dicht am Boden angebracht bleiben. Lassen Sie die Netze über mehrere Jahre auf dem Boden.

5. Hühnerhaltung

Hühner oder Enten können zur biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen, indem sie die Larven aus dem Boden aufpicken.

6. Bodenbearbeitung

Graben Sie den Boden im Herbst tief um, um die Puppen ans Licht zu bringen und ihre Überlebensrate zu verringern.

7. Sortenwahl

Pflanzen Sie spät reifende oder weniger anfällige Walnusssorten, da diese weniger vom Befall betroffen sind.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie die Walnussfruchtfliege effektiv bekämpfen und die Qualität und Menge Ihrer Walnussernte schützen.

Andere Schädlinge an Walnussbäumen

Neben der Walnussfruchtfliege sind Walnussbäume auch anderen Schädlingen ausgesetzt. Zu den bedeutendsten zählen:

1. Walnusszierlaus

Diese gelblich-braunen Läuse befallen die Blattoberseite entlang der Mittelrippe und überwintern an den Blattknospen, was schwache Blätter zum Welken bringen kann.

2. Walnuss-Filzgallmilbe

Diese Milben verursachen glänzende, nach außen gewölbte Blattgallen auf der Oberseite der Blätter, während die Unterseite mit einem weißlichen Filzbelag bedeckt ist.

3. Walnusspockengallmilbe

Die Milben erzeugen kleine, hellgrüne Blattgallen, die später rötlich-braun werden.

4. Blattfleckenpilz (Microstroma juglandis)

4. Blattfleckenpilz (Microstroma juglandis)

Regelmäßiges Entfernen befallener Blätter beugt der Ausbreitung des Pilzes vor

Dieser Pilz führt zu gelben, eckigen Flecken auf der Blattoberseite und einem weißen Sporenbelag auf der Unterseite der Blätter, was vorzeitigem Blattfall verursachen kann.

Die frühzeitige Erkennung und Bekämpfung dieser Schädlinge ist essenziell. Entfernen und entsorgen Sie regelmäßig befallene Pflanzenteile, um die Ausbreitung der Schädlinge zu minimieren.

Bilder: Tomasz Klejdysz / Shutterstock