Geißblatt

Wald-Geißbart anpflanzen und pflegen: So gelingt’s

Der Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) ist eine imposante Staude für schattige Gartenbereiche. Dieser Artikel beleuchtet die botanischen Eigenschaften, Standortansprüche sowie die Pflanzung und Pflege dieser attraktiven Pflanze.

Botanische Einordnung des Wald-Geißbarts

Der Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) gehört zur Gattung der Geißbärte (Aruncus) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Er ist in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel verbreitet und bevorzugt feuchte, schattige Standorte. Diese mehrjährige, krautige Pflanze zeichnet sich durch ihre stattliche Größe und die charakteristischen, rispenförmigen Blütenstände aus.

Systematische Übersicht

  • Stamm: Gefäßpflanzen
  • Klasse: Zweikeimblättrige
  • Ordnung: Rosenartige (Rosales)
  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Unterfamilie: Spiraeoideae
  • Gattung: Geißbärte (Aruncus)
  • Art: Wald-Geißbart (Aruncus dioicus)

Erscheinungsbild und Wuchs

Der Wald-Geißbart erreicht eine beeindruckende Höhe von bis zu zwei Metern und eine Breite von etwa einem Meter. Die Pflanze hat ein kurzes, kräftiges Rhizom, das tief im Boden verankert ist und zahlreiche neue Triebe hervorbringt.

Die aufrechten, stielrunden Stängel bleiben unverzweigt und verholzen oft im unteren Bereich, wodurch sie besonders stabil sind. Die dunkelgrünen Laubblätter sind groß und wechselständig angeordnet. Sie sind drei- bis fünffach gefiedert, wobei die einzelnen Fiederblättchen eiförmig und scharf gezähnt sind.

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Ein besonderes Merkmal sind die auffälligen, weißen bis cremefarbenen Blütenrispen, die von Juni bis Juli erscheinen und bis zu 50 Zentimeter lang werden können. Diese Blütenrispen bestehen aus zahlreichen kleinen Einzelblüten und bilden einen dekorativen Blickfang.

Die Blätter des Wald-Geißbarts

Die Laubblätter des Wald-Geißbarts sind dunkelgrün und können bis zu einem Meter lang werden. Die Blattspreite ist drei- bis fünffach gefiedert, wobei die Fiederblättchen eiförmig bis oval geformt sind. Der Rand der Fiederblättchen ist scharf und unregelmäßig bis doppelt gesägt. Die junge Behaarung auf der Blattunterseite verkahlt später im Wachstumsverlauf.

Blüten und Blütenstände des Wald-Geißbarts

Die endständigen Blütenstände des Wald-Geißbarts können bis zu 50 Zentimeter lang werden und bestehen aus zahlreichen rispig angeordneten Teilblütenständen. Die Blüten sind weiß bis cremeweiß und etwa 3 Millimeter im Durchmesser. Die Pflanze ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Pflanzen.

Männliche Blüten sind reinweiß und etwas größer, während weibliche Blüten cremeweiß bis gelblich-weiß sind. Beide Blütenarten besitzen langgezogene, schmale Blütenblätter. Der Pollen ist für viele Insekten eine reichhaltige Nahrungsquelle, was die Pflanze besonders insektenfreundlich macht.

Früchte und Samen

Nach der Blüte bilden sich dreifach gedrehte Balgfrüchte, die jeweils drei bis fünf Samen enthalten. Diese winzigen Samen sind lanzettlich und an den Enden geflügelt. Sobald die Samen reif sind, trocknen die Balgfrüchte aus und öffnen sich an der Bauchnaht. Die Samen werden durch Wind und Wasser verbreitet und benötigen eine Frostperiode, um im folgenden Frühjahr zu keimen.

Standort und Bodenansprüche

Der Wald-Geißbart gedeiht am besten an luftfeuchten, halbschattigen bis schattigen Standorten, besonders an Waldrändern und in der Nähe von Wasserläufen. Der Boden sollte humusreich, nährstoffreich und gut durchlässig sein. Kalkarme Lehm- und Tonböden, die dauerhaft frisch bis feucht sind, bieten optimale Wachstumsbedingungen.

Pflanzung und Pflege

Der Wald-Geißbart ist eine pflegeleichte Staude, die im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden sollte. Achten Sie auf einen halbschattigen bis schattigen Standort mit humusreichem und gut durchlässigem Boden. Halten Sie einen Pflanzabstand von mindestens einem Meter ein, um den ausladenden Wuchs der Pflanze nicht einzuschränken.

Bewässern Sie die Pflanze regelmäßig, besonders während Trockenperioden, und achten Sie darauf, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, ohne dass Staunässe entsteht. Eine Düngung mit Kompost oder organischem Dünger im Frühjahr und Herbst unterstützt das Wachstum. Schneiden Sie im Frühjahr die abgestorbenen Pflanzenteile bodennah zurück, um neues Wachstum zu fördern.

Vermehrung des Wald-Geißbarts

Der Wald-Geißbart kann durch Teilung oder Aussaat vermehrt werden. Die Teilung erfolgt am besten im Frühjahr oder frühen Herbst. Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Boden, teilen Sie den Wurzelballen und pflanzen Sie die Teilstücke an ihrem neuen Standort ein.

Für die Aussaat benötigen die Samen eine Kälteperiode. Sie können die Samen direkt im Herbst aussäen oder im Frühjahr nach einer Kältebehandlung (Stratifizierung). Mischen Sie die kleinen Samen mit feinem Sand, um eine gleichmäßigere Aussaat zu erleichtern.

Verwendung im Garten

Der Wald-Geißbart eignet sich hervorragend als Hintergrundpflanze in Staudenbeeten oder als Sichtschutz. Er fügt sich harmonisch in schattige und halbschattige Bereiche ein und ist ideal für Waldgärten, naturnahe Gärten und feuchte Standorte wie den Rand von Teichen und Bachläufen.

Pflanzempfehlungen

  • Standorte: Halbschattige bis schattige Plätze, Waldrand, in der Nähe von Wasserläufen.
  • Bodentyp: Humusreiche, nährstoffreiche, gut durchlässige Böden, kalkarm.

Kombinationsmöglichkeiten

Krankheiten und Schädlinge

Der Wald-Geißbart ist robust und pflegeleicht, jedoch können gelegentlich Blattläuse und Blattwespenlarven auftreten. Blattläuse sind meist nicht gravierend und beeinträchtigen die Pflanze nur geringfügig. Blattwespenlarven können erhebliche Schäden verursachen, daher sollten Sie die Blattunterseiten regelmäßig kontrollieren und die Larven gegebenenfalls absammeln.

Insgesamt bleibt der Wald-Geißbart bei guter Pflege und einem geeigneten Standort weitgehend gesund und vital.

Bilder: Kazakov Maksim / Shutterstock