Venusfliegenfalle

Venusfliegenfalle: So gelingt die optimale Pflege im Alltag

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Für Anfänger ist die Venusfliegenfalle nicht unbedingt die unkomplizierteste fleischfressende Pflanze. Bei der Haltung gibt es einiges zu beachten, wenn die Karnivore gut gedeihen soll. Vor allem das Gießen erfordert einiges an Fingerspitzengefühl. Tipps für die richtige Pflege von Venusfliegenfallen.

Venusfliegenfalle gießen
Die Pflege der Venusfliegenfalle ist recht aufwändig
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man eine Venusfliegenfalle richtig?
Die richtige Pflege für eine Venusfliegenfalle umfasst das Gießen mit Regenwasser im Anstau-Verfahren, eine Luftfeuchtigkeit von 40-55%, keinen Dünger, keine regelmäßige Fütterung, bei Bedarf das Entfernen vertrockneter Fallen und der Blütenstände sowie regelmäßiges Umtopfen.

Wie müssen Sie Venusfliegenfallen richtig gießen?

Venusfliegenfallen gedeihen am besten im Anstau-Verfahren. Dabei wird der Topf unten mit einer Drainage versehen und in einen Untersetzer gestellt. Es wird so viel Wasser auf das Substrat gegossen, bis sich der Untersetzer ein oder zwei Zentimeter hoch mit Flüssigkeit füllt.

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Wenn das Wasser aus dem Untersetzer verdunstet oder aufgesogen wurde, warten Sie zwei Tage, und gießen dann erneut.

Verwenden Sie ausschließlich Regenwasser zum Gießen. Kalkhaltiges vertragen Karnivoren überhaupt nicht. Ersatzweise können Sie auch destilliertes Wasser oder stilles Mineralwasser zum Gießen nehmen.

Welche Luftfeuchtigkeit ist ideal?

Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 55 Prozent. Im Sommer können Sie die Pflanze besprühen. Während des Winters ist es ideal, wenn Sie die Venusfliegenfalle in einem Terrarium oder einer Vitrine halten.

Brauchen Venusfliegenfallen Dünger?

Venusfliegenfallen sollten Sie niemals düngen, selbst wenn das häufig geraten wird. Das Substrat enthält meist schon mehr Nährstoffe, als die Pflanze benötigt. Bei zu vielen Nährstoffen geht die Venusfliegenfalle ein.

Müssen Sie die fleischfressenden Pflanzen füttern?

Das Füttern ist nicht erforderlich. Die Pflanze wird durch das Substrat und die Nährstoffspeicher in den Blättern ausreichend versorgt, selbst wenn keine Insekten vorhanden sind.

Sie dürfen die fleischfressende Pflanze natürlich gelegentlich füttern, schon weil das Zusehen sehr interessant ist. Geben Sie dann aber nur wenige noch lebende Insekten, die maximal ein Drittel so groß sind wie die Falle selbst. Auf keinen Fall sollten Sie Essensreste verfüttern.

Werden Venusfliegenfallen geschnitten?

Die vertrockneten Fallen werden erst entfernt, wenn sie völlig eingetrocknet sind.

Es kann jedoch sinnvoll sein, die Blütenstände gleich nach dem Austrieb zu schneiden. Das Ausbilden von Blüten nimmt der Pflanze die Kraft, die sie für das Wachstum von neuen Fallen benötigt.

Wann müssen die Pflanzen umgetopft werden?

Venusfliegenfallen sollten Sie jedes Jahr im Frühjahr umtopfen. Die Pflanze ist recht schnellwüchsig und bildet viele Rhizome, sodass der Topf bald zu klein wird.

Entfernen Sie vor dem Umtopfen abgestorbene Wurzelreste. Jetzt ist auch der beste Zeitpunkt für die Gewinnung von Ablegern. Dafür zupfen Sie die Pflanze einfach auseinander, sodass an jedem Teilstück ausreichend Blätter und Wurzeln verbleiben.

Entfernen Sie das alte Substrat und setzen Sie die Venusfliegenfalle in frisches Substrat. Gießen Sie die Pflanze anschließend gut an.

Welche Krankheiten und Schädlinge treten auf?

Krankheiten treten kaum auf. Wenn die Pflanze eingeht, liegen fast immer Pflegefehler vor.

Einige Schädlinge können die Venusfliegenfalle befallen:

  • Thripse
  • Blattläuse
  • Trauermückenlarven

Untersuchen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall und ergreifen Sie umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung.

Warum werden die Blätter plötzlich schwarz?

Die im Sommer gewachsenen langstieligen Blätter verfärben sich zum Winter hin schwarz. Das ist ein normaler Vorgang und kein Anzeichen für eine Krankheit.

Weshalb sterben die Fallen ab?

Die Klappfalle der Venusfliegenfalle hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Sie öffnet sich höchstens siebenmal. Danach stirbt sie ab. Wenn sie früher vertrocknet, kann es daran liegen, dass ein verdautes Insekt zu groß gewesen ist.

Dass die Fallen zum Winter hin immer kleiner werden, ist ein normaler Vorgang. Damit läutet die Pflanze die Winterruhe ein.

Dürfen Sie Venusfliegenfallen im Sommer nach draußen stellen?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, den Pflanzen einen Sommerurlaub an der frischen Luft zu gönnen. Voraussetzung ist, dass ein möglichst sonniger, aber nicht so zugiger Standort gewählt wird.

Die Temperaturen sollten möglichst gleichbleibend sein, starke Schwankungen verträgt die Venusfliegenfalle nicht.

Bevor Sie die Pflanzen nach draußen stellen, gewöhnen Sie sie langsam an den neuen Standort. In den ersten Tagen sollte direkte Sonnenbestrahlung vermieden werden. Anschließend steigern Sie die Zeit in der direkten Sonne stundenweise.

Wie wird die Venusfliegenfalle richtig überwintert?

Venusfliegenfallen sind nicht winterhart. Die Temperaturen sollten niemals unter 5 Grad fallen. Allerdings muss die Pflanze im Winter kühler stehen als im Sommer. Die Umgebungstemperaturen sollten zwischen 5 und 12 Grad liegen. Stellen Sie die Venusfliegenfalle im Winter nicht direkt in die Sonne und vermeiden Sie Zugluft.

Im Winter benötigt die Pflanze weniger Feuchtigkeit als im Sommer. Gießen Sie deshalb seltener, einmal im Monat reicht meistens aus. Lassen Sie das Substrat aber niemals ganz austrocknen, da die Pflanze dann eingeht.

Das Wachstum stellt die Venusfliegenfalle im Winter nahezu ein. Lediglich einige kleine Fallen wachsen auch in der kalten Jahreszeit.

Tipp

Die Venusfliegenfalle gehört zur Gattung der Sonnentaugewächse. Sie kommt nur in einem sehr begrenzten Gebiet in den USA natürlich vor. In hiesigen Regionen wird die fleischfressende Pflanze ausschließlich als Zimmerpflanze kultiviert.