Ulmenfrucht: Verbreitung, Bedeutung & Bedrohung
Ulmen entwickeln nach ihrer Blütezeit kleine, geflügelte Früchte, die als Samara bezeichnet werden. Dieser Artikel beleuchtet die Merkmale, die Verbreitung sowie die ökologische Bedeutung dieser Früchte und geht auf die Bedrohung durch das Ulmensterben ein.
Die Frucht der Ulme
Die Frucht der Ulme, auch Samara genannt, ist eine kleine, flache Nuss, die von einem rundlichen, pergamentartigen Flügel umgeben ist. Diese Struktur ermöglicht der Frucht, sich mit der Hilfe des Windes weit zu verbreiten. Die Samara erreicht eine Größe von bis zu 25 Millimetern und trägt im Zentrum einen einzelnen Samen.
Reifung und Aussehen
Die Ulmenfrüchte entwickeln sich nach der Blütezeit, die im Frühling vor dem Laubaustrieb liegt. Zunächst sind die Früchte grün und verfärben sich zur Reife in Gelb- bis Brauntöne. Junge Früchte können auf den ersten Blick leicht mit dem Laubaustrieb verwechselt werden.
Verbreitung durch den Wind
Durch ihren rundlichen, pergamentartigen Flügel können die Ulmensamen große Distanzen überwinden. Diese Ausbreitung durch den Wind, auch Anemochorie genannt, ermöglicht es der Ulme, neue Gebiete nachhaltig zu besiedeln.
Arten von Ulmen und ihre Früchte
Es existieren verschiedene Ulmenarten, jede mit ihren eigenen Merkmalen hinsichtlich Form und Größe der Früchte.
Feld-Ulme
Die Feld-Ulme (Ulmus minor), heimisch in Europa, bildet geflügelte Nüsschen, die sich im April entwickeln. Die kurzgestielten Früchte sind zunächst frischgrün und verfärben sich während der Reife gelblich bis bräunlich.
Berg-Ulme
Die Berg-Ulme (Ulmus glabra) verbreitet sich in Europa und ihre kurzstieligen, geflügelten Nüsschen erscheinen kurz nach der Blüte. Reif sind sie ab Mai und wechseln ihre Farbe von grün zu braun.
Flatter-Ulme
Die Flatter-Ulme (Ulmus laevis) ist in Europa und Westasien verbreitet. Ihre rundlichen, tellerartig flachen Nüsschen hängen an langen Stielen und sind zunächst grün, färben sich jedoch braun beim Reifen.
Bedeutung der Ulmenfrüchte
Die Ulmenfrüchte haben eine zentrale ökologische Rolle und tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei.
Nahrungsquelle für Tiere
Die Samen der Ulmenfrüchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere. Vögel wie Finken und Zeisige, Nagetiere wie Eichhörnchen und verschiedene Insekten ernähren sich von den Samen.
Verbreitung der Ulmenart
Die Windverbreitung der Samen ermöglicht es der Ulme, sich in neuen Gebieten anzusiedeln, was die genetische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit fördert.
Bedrohung durch das Ulmensterben
Die Ulmenpopulationen in Europa und Nordamerika sind durch das Ulmensterben stark gefährdet. Diese Krankheit wird vom Ulmensplintkäfer, der eine Pilzerkrankung überträgt, verursacht. Der Pilz verstopft die Wasserleitbahnen der Bäume, was zu deren Absterben führt.
Auswirkungen auf die Fruchtbildung
Befallene Bäume produzieren weniger und oft minderwertige Früchte, was negative Folgen für die Tiere hat, die sich von den Ulmenfrüchten ernähren.
Zucht resistenter Ulmen
Wissenschaftler arbeiten an der Entwicklung resistenter Ulmensorten, die weniger anfällig für die Pilzerkrankung sind. Diese Züchtungen könnten dazu beitragen, die Verbreitung der Krankheit zu stoppen und die Ulmenpopulationen zu schützen.