Ulme

Feldulme oder Bergulme: Worin liegt der Unterschied?

Bergulme, Feldulme und Flatterulme – die drei in Deutschland heimischen Ulmenarten sind leicht zu verwechseln. Dieser Artikel hilft Ihnen, die charakteristischen Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Arten anhand ihrer Blätter, Blüten, Früchte, Knospen und Triebe zu identifizieren.

Unterschiede in den Blättern

Die Blätter der Bergulme, Feldulme und Flatterulme unterscheiden sich deutlich in ihrer Größe, Form, Behaarung und Blattoberfläche.

Größe und Form

Bergulme (Ulmus glabra): Die Blätter der Bergulme sind die größten unter den drei Arten. Sie erreichen eine Länge von 10 bis 15 cm und eine Breite von 5 bis 9 cm. Die Blätter sind breit verkehrt-eiförmig oder rundlich und oft dreispitzig. Die Blattränder sind doppelt gesägt.

Feldulme (Ulmus minor): Die Feldulme hat kleinere Blätter, die 6 bis 10 cm lang und etwa 5 cm breit sind. Die Blätter sind elliptisch oder eiförmig und haben meistens eine Einspitze. Auch diese Blätter haben einen doppelt gesägten Rand und einen etwa 6 bis 12 mm langen Blattstiel.

Flatterulme (Ulmus laevis): Die elliptischen Blätter der Flatterulme messen 6 bis 15 cm in der Länge und 4 bis 8 cm in der Breite. Sie besitzen eine ausgezogene Spitze und eine leichte Krümmung zur Spitze hin. Der Blattstiel ist etwa 4 bis 6 mm lang.

Behaarung und Blattoberfläche

Bei der Bergulme ist die Oberseite der Blätter dunkelgrün, rau und dicht borstig behaart, während die Unterseite heller und weniger behaart ist. Die Feldulme hat auf der Oberseite meist kahle, glänzend dunkelgrüne Blätter, die Unterseite ist heller und nur in den Nervenwinkeln behaart. Die Flatterulme zeigt nach dem Blattaustrieb weich behaarte Blätter, die im Laufe des Jahres verkahlen, wobei die Unterseite dauerhaft weich behaart bleibt.

Unterschiede in den Blüten und Früchten

Die Blüten und Früchte der drei Ulmenarten bieten weitere Unterscheidungsmerkmale.

Blüten

Bergulme (Ulmus glabra): Diese Ulme bildet rötlich-violette Blüten, die in dichten Büscheln stehen. Die Blüten sind meist sehr kurz gestielt oder sitzen direkt am Zweig.

Feldulme (Ulmus minor): Die Blüten der Feldulme sind klein, rot oder gelblich und stehen in vielblütigen Büscheln zusammen. Sie sind ungestielt.

Flatterulme (Ulmus laevis): Die Flatterulme hat rötlich bis violettbraune Blüten, die in lockeren Büscheln an langen, bis zu 5 cm langen Stielen hängen. Diese langen Stiele sorgen dafür, dass die Blüten im Wind flattern.

Früchte

Bergulme: Die Früchte der Bergulme sind eiförmig bis rundlich und dünn geflügelt. Sie sind etwa 1 bis 2,5 cm groß, grau-grün und enthalten die Samennuss in der Mitte des Flügels.

Feldulme: Die Feldulme produziert breit geflügelte, fast stiellose Früchte, die kahl und grün sind, später gelblich werden. Die Samennuss befindet sich in der Nähe der Flügelspitzen und die Früchte sind etwa 1,8 cm groß.

Flatterulme: Die Früchte der Flatterulme hängen an langen Stielen und sind etwa 3 cm groß. Sie sind grau-grün, später bräunlich und besitzen gewimperte Flügelränder, wobei die Samennuss in der Mitte des Flügels liegt.

Unterschiede in den Knospen und Trieben

Auch Knospen und Triebe bieten klare Unterscheidungsmerkmale.

Knospen

Bergulme (Ulmus glabra): Die Blattknospen der Bergulme sind schwarzbraun, behaart und etwa 3,5 mm groß. Die rundlichen Blütenknospen sind etwa 5 mm groß und oft seitlich an den Trieben angesiedelt, mit rostfarbenen Wimpern an den Knospenschuppen.

Feldulme (Ulmus minor): Diese Ulme hat dunkelbraune, leicht behaarte Blattknospen von etwa 2,5 mm Größe. Die fast kugeligen Blütenknospen sind circa 3 mm groß und stehen oft etwas vom Zweig ab.

Flatterulme (Ulmus laevis): Die Blattknospen sind kahl, spitz und etwa 2,5 mm groß. Die spitzen Blütenknospen erreichen etwa 6 mm und haben häufig dunkle Ränder an den Spitzen der Knospenschuppen.

Triebe

Bergulme: Die jungen Triebe der Bergulme sind dunkel rotbraun und dicht behaart, werden jedoch im dritten Jahr kahl. Die Rinde ist anfangs glatt und grün, entwickelt sich aber später zu einer längsrissigen und graubraunen Rinde mit gefiederten Strukturen.

Feldulme: Diese Ulme besitzt rotbraune, meist kahle und raue Triebe, die oft sichtbare Korkleisten aufweisen. Die Rinde ist graubraun, längs- und querrissig.

Flatterulme: Die Triebe der Flatterulme sind zunächst behaart und werden später glatt. Ihre Rinde ist längsrissig, dünnschuppig und graubraun mit tiefen Rinnen. Sie kann auch Wasserreiser bilden, die in Büscheln auftreten.

Indem Sie die beschriebenen Merkmale beachten, können Sie die verschiedenen Ulmenarten sicher identifizieren und sie optimal in Ihren naturnahen Garten integrieren.

Bilder: cristo95 / Shutterstock