Weinrebe

Trauben pressen: So gewinnen Sie Saft & Wein

Die Traubenpressung ist ein essenzieller Prozess in der Weinherstellung und entscheidet über Qualität und Geschmack des Endprodukts. Dieser Artikel erläutert die verschiedenen Pressverfahren, die Bedeutung der Parameter und gibt Tipps für die Saftherstellung.

Pressen im Kontext der Weinherstellung

Beim Pressen der Trauben für die Weinherstellung wird der Most, also der frisch gepresste Traubensaft, von den festen Bestandteilen der Trauben wie Schalen, Kernen und Fruchtfleisch getrennt. Dies erfolgt nach der Ernte und dem Entrappen der Trauben. Der Pressvorgang beeinflusst entscheidend die Qualität des Weines und dessen Geschmack, Farbe und Textur.

Einfluss des Pressens auf den Wein

Die Art und Weise, wie Druck und Dauer beim Pressprozess gehandhabt werden, ist maßgeblich für den gewünschten Weincharakter. Beim Weißwein sind die Traubenschalen unerwünscht und werden daher direkt gepresst. Rotwein hingegen verbleibt länger mit den Schalen zur Optimierung von Farbe und Geschmack. Für Roséweine werden besondere Verfahren wie die Direktpressung angewandt, um die gewünschte Farbe zu erzielen.

Moderne und traditionelle Pressverfahren

Für die Weinherstellung gibt es verschiedene Arten von Pressen, die je nach Weinstil und Produktionsumfang eingesetzt werden:

  • Handbetriebene Pressen: Ideal für kleine Mengen und Hobbywinzer, diese Pressen bieten präzise Kontrolle und schonende Behandlung der Trauben.
  • Pneumatische Pressen: Diese nutzen einen aufblasbaren Ballon und sind effizient sowie anpassbar an die Traubensorte. Sie ermöglichen eine präzise Steuerung des Drucks.
  • Kontinuierliche Pressen: Sie sind für die Massenproduktion geeignet, arbeiten kontinuierlich, sind jedoch weniger schonend.
  • Hydropressen: Diese nutzen Wasserdruck für eine kraftvolle und gleichmäßige Pressung und eignen sich für mittlere bis große Mengen.

Anpassung der Presseinstellungen

Für optimale Ergebnisse müssen die Pressparameter auf die jeweilige Traubensorte und den Weintyp abgestimmt werden. Entscheidend sind:

  • Druck: Niedriger Druck gewährleistet eine schonende Extraktion, um die Freisetzung unerwünschter Bitterstoffe zu vermeiden.
  • Dauer: Kurze Pressezeiten sind für leichtere Weine geeignet, längere für komplexere Rotweine.
  • Reifegrad der Trauben: Reifere Trauben erfordern meist einen geringeren Druck.

Moderne pneumatische Pressen erlauben eine präzise Kontrolle dieser Variablen, um die hohe Qualität von Most und Wein zu gewährleisten.

Trauben pressen für Saft

Das Pressen von Trauben zur Saftgewinnung bewahrt das volle Aroma und die Nährstoffe der Früchte. Mit passenden Geräten und einigen vorbereitenden Schritten gelingt dieser Prozess.

Geräte zur Saftgewinnung

Diverse Pressen stehen für die Saftgewinnung zur Verfügung, Apfelpressen, Kirschen Entsaften oder Aroniabeeren Entsaften, je nach Bedarf und Traubenmenge:

  • Handpressen: Ideal für kleinere Mengen. Sie sind einfach zu bedienen und benötigen keine Stromquelle.
  • Elektrische Pressen: Diese sind für größere Mengen geeignet und erleichtern die Arbeit durch automatische Pressfunktionen.
  • Hydropressen: Diese nutzen Wasserdruck zur effizienten Verarbeitung großer Traubenmengen.

Vorbereitung der Trauben

Vorbereitung der Trauben

Eine sorgfältige Vorbereitung der Trauben ist entscheidend für die Saftqualität

Die Trauben müssen vor dem Pressen sorgfältig vorbereitet werden:

  1. Waschen: Spülen Sie die Trauben gründlich ab, um Schmutz und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln zu entfernen.
  2. Entrappen: Entfernen Sie die Stiele, um die Freisetzung von Bitterstoffen zu verhindern.
  3. Vorzerkleinern: Quetschen Sie die Trauben, um die Schalen aufzubrechen und den Saftgewinn zu erleichtern.

Der Pressvorgang

Platzieren Sie die vorbereiteten Trauben in die Presse Ihrer Wahl und beginnen Sie mit dem Pressen, oder Äpfel zu entsaften:

  1. Pressen: Bedienen Sie den Mechanismus der Presse und fangen Sie den Saft kontinuierlich auf.
  2. Filtrieren: Entfernen Sie Fruchtfleisch und Partikel durch Filtrieren oder Klären des frischen Saftes.
  3. Pasteurisieren: Erhitzen Sie den Saft auf etwa 70 Grad Celsius und füllen Sie ihn in sterilisierte Flaschen ab, um ihn haltbar zu machen.

Weitere Verarbeitung

Weitere Verarbeitung

Durch Einkochen lässt sich die Haltbarkeit des Traubensafts deutlich verlängern

  • Kühlen und Lagern: Genießen Sie den frisch gepressten Saft direkt gekühlt oder lagern Sie ihn in einem kühlen, dunklen Raum.
  • Einkochen: Kochen Sie den Saft ein und füllen Sie ihn in Einmachgläser, um die Haltbarkeit zu erhöhen.

Diese Schritte gewährleisten, dass Ihr selbstgepresster Traubensaft seine Frische und wertvollen Inhaltsstoffe behält. Viel Spaß beim Pressen und Genießen Ihres eigenen Traubensafts!

Bilder: Aitor Serra Martin / Shutterstock