Teichfolien erfolgreich kleben: Anleitung & Tipps
Immer wieder einmal kommt man in die Situation, dass man Teichfolien verkleben muss. Wie das geht, welche Unterschiede es bei einzelnen Teichfolien gibt und welche Kleber und Klebemethoden sich dafür eignen, lesen Sie ausführlich in unserem Beitrag.
Situationen wo Kleben erforderlich wird
Das Verkleben von Teichfolien ist nur unter bestimmten, besonderen Umständen erforderlich:
- wenn die Teichfolie beim Einbau an anderen Materialien (etwa an einer Betonwand) befestigt werden muss
- wenn in einem mit Teichfolie auszukleidenden Bachlauf die einzelnen Teile zusammengefügt werden müssen
- wenn eine Teichfolie repariert werden muss
Für den Einbau selbst muss eine Folie also nicht verklebt werden. In der Regel stellt der Hersteller die Folie bereits fertig in den benötigten Maßen zur Verfügung. Vom Hersteller wird die Folie dafür aus einzelnen Bahnen zusammengeschweißt – dafür kommen besondere, industrielle Schweißverfahren zum Einsatz, die man selbst nicht auf der Baustelle einsetzen kann.
Ein Selbstverschweißen ist grundsätzlich überhaupt nur mit PVC-Folien möglich, dazu muss man Quellschweißmittel verwenden. Das Verfahren ist aufwändig und fehleranfällig und generell für die Anwendung durch Laien nicht empfehlenswert. Verkleben ist in jedem Fall die sicherere Alternative.
Arten von Teichfolien
Zunächst muss man sich einmal damit auseinandersetzen, welche Art von Teichfolie man überhaupt verkleben möchte. Es gibt
- Teichfolien aus PVC
- Teichfolien aus PE
- Teichfolien aus EPDM, das ist ein besonderes Kautschukmaterial
- in seltenen Fällen werden auch spezielle (sehr teure) Geotextilien als Ersatz für die Folie eingesetzt
PVC-Folien
Am weitesten verbreitet sind immer noch PVC-Folien, trotz ihrer vielen Nachteile. Sie sind aber die kostengünstigsten Folien und werden auch im professionellen GaLa-Bau zum Auskleiden von Teichen verwendet.
Ihre Haltbarkeit ist recht eingeschränkt, sie sind nur schlecht umweltverträglich und durch die stattfindenden chemischen Umwandlungsprozesse (Entweichen der Weichmacher schon nach wenigen Jahren und dadurch Versprödung des Materials) lassen sich ältere Folien oft kaum mehr sauber und dicht verkleben.
EPDM-Folien
EPDM-Folien sind die etwas teurere, dafür sehr ökologische und umweltverträgliche Variante. Sie haben eine enorme Haltbarkeit und sind in der Praxis auch am einfachsten zu reparieren. Das Verkleben bereitet hier keine Probleme.
Folien aus PE
Folien aus PE sind eher selten zu finden, werden gelegentlich jedoch noch eingesetzt. Sie sind etwas umweltverträglicher als PVC-Folien. Für sie können in der Regel die gleichen Klebverfahren und auch die gleichen Kleber wie für PVC eingesetzt werden, die Klebkraft ist hier aber meist etwas eingeschränkt – das sollte man beim Verkleben der Folien immer berücksichtigen.
Geotextilien
Hier kommen teilweise ganz unterschiedliche Materialien zum Einsatz, man findet sie aber äußerst selten im Teichbau und praktisch überhaupt nicht in privaten Teichen. Müssen solche Folien geklebt oder repariert werden, ist fast immer eine professionelle Reparatur erforderlich.
Kleben zur Reparatur
Folien nehmen – egal wie haltbar und reißfest – immer wieder einmal Schaden. Durch Verkleben lassen sich Folien fast immer noch gut reparieren, mit Ausnahme von PVC-Folien, bei denen ein Verkleben oft schon nach wenigen Jahren problematisch werden kann. In diesen Fällen ist die Folie allerdings meist ohnehin schon so spröde und so undicht, dass sie am besten dann ohnehin komplett ausgetauscht oder erneuert werden sollte.
Kleben bei PVC-Folien
Für PVC-Folien kommen spezielle Kleber zum Einsatz, die eine dichte Verbindung schaffen sollen. Diese Kleber können meist auch für PE-Folien verwendet werden. Viele von ihnen verflüssigen das Material während der Einwirkzeit und schaffen so eine stabile Verbindung in den Randbereichen, wenn das ineinander geflossene Material wieder fest geworden ist.
Vor dem Verkleben ist aber einiges zu beachten – die richtige Vorgehensweise entnehmen Sie unserer kurzen Anleitung:
PVC-Folie richtig kleben – Schritt für Schritt
- PVC-Folie
- geeigneter Kleber
- Sandsäcke (oder Sandsäckchen, je nach Größe der Klebestelle)
1. Vorbereitung
Die Folie mit der geplanten Klebestelle auf einen völlig ebenen Untergrund (zum Beispiel ein Brett) legen. Die Folie muss vor dem Verkleben unbedingt völlig sauber und vollständig trocken sein.
2. Behandlung der Klebestelle
Die Folie muss angeraut und mit einem Haftprimer vorbehandelt werden. Danach wird der Kleber aufgebracht. Er muss nach Herstelleranweisung für bestimmte Zeit einwirken.
3. Verkleben
Die Nahtstellen werden dann aneinander gelegt und fest zusammengepresst. Danach müssen Sie noch eine Zeitlang mit Sandsäcken beschwert bleiben, damit die Klebestelle auch gut hält.
4. Nachbehandlung
Für größere Dichtheit müssen die Nahtstellen danach versiegelt werden.
EPDM-Folie kleben
Bei EPDM-Folien ist das Verkleben deutlich einfacher. Für einfache und problemlose Reparaturen können Sie ganz einfach flüssige Teichfolie verwenden. Die flüssig Teichfolie wird einfach in 2 – 3 Schichten über die beschädigte Stelle gestrichen.
Für eine Reparatur mit Kleber verwenden Sie einen speziellen Kautschuk-Kleber. Halten Sie sich beim Verkleben dabei immer genau an die Herstelleranweisungen. Am besten sichern Sie eine Klebestelle bei EPDM-Folien noch zusätzlich mit einem speziellen EPDM-Klebeband (24,00€ bei Amazon*).
Tipp
Nach einer Reparatur sollten Sie immer mindestens 1 – 2 Tage warten, bevor die reparierte Stelle wieder mit Wasser in Berührung kommt. Füllen Sie Ihren Teich also erst nach dieser Ruhezeit wieder auf. Um eine Beschädigung überhaupt zu finden, kann bereits ein hoher Aufwand nötig sein – wie Sie dabei am besten vorgehen, lesen Sie in diesem Beitrag.