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Feigenbaum-Ableger: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Die Vermehrung durch Ableger ist eine einfache und effektive Methode, um Ihren Feigenbaum zu vermehren und genetisch identische Nachkommen zu erhalten. Dieser Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess der Ablegergewinnung und bietet wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Vermehrung.

Feigenbaum Ableger

Was genau sind Ableger?

Ableger sind spezielle Seitentriebe, die eng mit dem Haupttrieb Ihrer Feige verbunden sind. Das Besondere an ihnen: Sie entwickeln schon frühzeitig ein eigenes Wurzelsystem. Sie sprießen direkt am Haupttrieb und sind an ihren Blättern leicht zu erkennen. Da diese Seitentriebe genetisch identische Kopien der Mutterpflanze sind, weisen sie auch die gleichen charakteristischen Merkmale auf. Sobald ein Ableger groß genug ist und über genügend Wurzeln verfügt, können Sie ihn von der Mutterpflanze trennen und separat einpflanzen. So erhalten Sie eine neue, eigenständige Feige mit den gleichen Eigenschaften wie die Ursprungspflanze. Im Vergleich zu anderen Methoden der vegetativen Vermehrung, wie beispielsweise Stecklingen, punkten Ableger mit einer höheren Anwachsrate und einer stabileren Entwicklung in der Anfangsphase.

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Der richtige Zeitpunkt für die Ablegergewinnung

Die beste Zeit, um Ableger von Ihrem Feigenbaum zu gewinnen, liegt zwischen Ende Februar und Anfang März, bevor die neuen Triebe austreiben. In dieser Phase erwacht der Baum aus seiner Winterruhe und bereitet sich auf das neue Wachstum vor. Für eine erfolgreiche Ablegergewinnung sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Witterungsbedingungen: Vermeiden Sie Frostperioden, da frische Schnittstellen durch Frost beschädigt werden können, was die Anwachsrate der Ableger beeinträchtigt.
  • Kübelpflanzen: Wenn Ihr Feigenbaum im Kübel wächst, orientieren Sie sich beim Schnittzeitpunkt am Umzugsdatum ins Freie – in der Regel ebenfalls im März.
  • Bewölkter Tag: Wählen Sie für die Ablegergewinnung einen bewölkten Tag. So minimieren Sie direkte Sonneneinstrahlung und Stress für die Pflanze, was die Wundheilung an den Schnittstellen fördert.

Das frühe Frühjahr bietet ideale Bedingungen für die Bewurzelung und das Anwachsen der Ableger und gibt den jungen Pflanzen ausreichend Zeit, sich vor dem Winter zu etablieren.

Ableger vom Feigenbaum gewinnen: Schritt für Schritt

  1. Triebauswahl: Suchen Sie sich einen jungen, kräftigen und gesunden Trieb mit einer Länge von etwa 20 cm aus.
  2. Ableger vorbereiten: Pflanzen Sie den ausgewählten Trieb bis zur Hälfte in ein Erd-Sand-Gemisch ein, um die Wurzelbildung anzuregen.
  3. Gewächshausatmosphäre schaffen: Stülpen Sie eine Plastiktüte über das Gefäß, um ein feucht-warmes Klima zu erzeugen. Dies fördert die Wurzelentwicklung. Lüften Sie die Tüte regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  4. Wurzelkontrolle und Pflege: Nach einigen Wochen können Sie vorsichtig am Ableger ziehen, um zu prüfen, ob sich Wurzeln gebildet haben. Spüren Sie Widerstand, ist die Bewurzelung erfolgreich. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.

Tipps für eine erfolgreiche Ablegervermehrung

  • Standortwahl: Platzieren Sie den Topf mit dem Ableger an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine Temperatur über 20°C regt das Wachstum an.
  • Geduld: Die Bewurzelung kann einige Wochen dauern. Geduld und eine gute Pflege sind der Schlüssel zum Erfolg.

Die Vorteile der Ablegervermehrung

  • Hohe Anwachsrate: Ableger, die bereits über ein gut entwickeltes Wurzelsystem verfügen, wachsen im Vergleich zu Stecklingen, die erst Wurzeln bilden müssen, deutlich zuverlässiger an.
  • Genetische Übereinstimmung: Ableger sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze. Das bedeutet, dass alle positiven Eigenschaften wie Fruchtgröße, Geschmack und Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten erhalten bleiben.
  • Einfache Technik: Die Vermehrung durch Ableger ist eine einfache Methode, die auch für Gartenanfänger geeignet ist und keine spezielle Ausrüstung oder komplizierte Techniken erfordert.