Storchschnabel

Storchschnabel vermehren: Methoden & Anleitungen für Erfolg

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Die vielfältigen Storchschnabel-Arten lassen sich mit unterschiedlichen Methoden vermehren. Dieser Artikel erläutert die gängigsten Vermehrungstechniken für verschiedene Storchschnabelarten und gibt praktische Anleitungen für die erfolgreiche Vermehrung im eigenen Garten.

Storchschnabel Vermehrung
Der Blutrote Storchschnabel eignet sich zur Vermehrung durch Stecklinge

Teilung: Die klassische Methode für horstige Storchschnabel-Arten

Die Teilung ist eine bewährte und einfache Methode, um Ihren Bestand an Storchschnabel zu erweitern. Sie eignet sich besonders für Arten mit einem unterirdischen, holzigen Wurzelstock, fördert das Wachstum neuer Triebe und sorgt für eine kontinuierliche Verjüngung der Pflanze.

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So gelingt die Teilung:

  1. Ausgraben: Heben Sie die Pflanze im Frühjahr, idealerweise im März oder April, vorsichtig mit einer Grabegabel aus. Zu diesem Zeitpunkt sollten bereits junge Triebe sichtbar sein, die Pflanze aber noch nicht vollständig ausgetrieben haben.
  2. Wurzelstock säubern: Entfernen Sie die anhaftende Erde vom Wurzelstock, sodass Sie die einzelnen Triebe und deren Wurzeln gut erkennen können.
  3. Triebe abtrennen: Trennen Sie die Triebe mit einem scharfen Messer oder Spaten vom Wurzelstock ab. Achten Sie darauf, dass jeder abgetrennte Trieb (Rissling) über mindestens einen kräftigen Trieb und einige eigene Wurzeln verfügt.
  4. Einpflanzen: Setzen Sie die abgetrennten Risslinge an einem halbschattigen Standort in vorbereitete Pflanzlöcher mit humusreicher Erde. Alternativ können Sie die jungen Pflanzen auch zunächst in Töpfen weiterkultivieren.
  5. Bewässern: Gießen Sie die frisch eingepflanzten Risslinge regelmäßig, um ein Anwachsen zu gewährleisten. Halten Sie die Erde stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Geeignete Arten für die Teilung:

Besonders gut geeignet für die Teilung sind Storchschnabel-Arten mit einem ausgeprägten, unterirdischen Wurzelstock, wie beispielsweise:

  • Geranium himalayense
  • Geranium x magnificum
  • Geranium x oxonianum
  • Geranium pratense
  • Geranium psilostemon
  • Geranium sylvaticum
  • Geranium versicolor

Rhizomstecklinge: Vermehrung ohne Roden der Mutterpflanze

Storchschnabel-Arten, die sich durch oberirdisch wachsende Rhizome ausbreiten, lassen sich effektiv mittels Rhizomstecklingen vermehren. Diese Methode bietet den Vorteil, dass die Mutterpflanze unversehrt bleibt und Sie aus wenigen Pflanzen eine Vielzahl neuer Exemplare gewinnen können.

So einfach geht die Vermehrung durch Rhizomstecklinge:

  1. Rhizome entnehmen: Trennen Sie die Rhizome bodennah von der Mutterpflanze ab.
  2. Zerteilen: Schneiden Sie die Rhizome in etwa zehn Zentimeter lange Stücke. Achten Sie darauf, welches Ende der Mutterpflanze zugewandt war und schneiden Sie dieses Ende leicht schräg an.
  3. Einpflanzen: Setzen Sie die Rhizomabschnitte mit dem schräg angeschnittenen Ende nach unten in Töpfe mit Anzuchterde. Decken Sie die Töpfe anschließend mit Folie ab, um die Feuchtigkeit zu halten.
  4. Wurzelbildung fördern: Halten Sie die Erde konstant feucht, um eine optimale Wurzelbildung zu gewährleisten. In der Regel entwickeln sich innerhalb weniger Wochen neue Blätter und Wurzeln.

Geeignete Arten für die Vermehrung durch Rhizomstecklinge:

Die Vermehrung durch Rhizomstecklinge eignet sich besonders für Storchschnabel-Arten mit langen, oberirdischen Rhizomen, darunter:

  • Geranium macrorrhizum (Balkan-Storchschnabel)
  • Geranium cantabrigiense
  • Geranium endressii

Stecklinge: Die Methode für Arten mit Pfahlwurzeln

Für Storchschnabel-Arten mit kräftiger Pfahlwurzel, wie den Wallich-Storchschnabel (Geranium wallichianum) und den Lambert-Storchschnabel (Geranium lambertii), sowie deren Hybriden, ist die Vermehrung durch Stecklinge die optimale Methode.

Schritte zur Vermehrung durch Stecklinge:

  1. Stecklinge schneiden: Wählen Sie im Frühjahr junge, nicht verholzte Nebentriebe der Mutterpflanze aus und schneiden Sie diese vorsichtig ab. Die Stecklinge sollten eine Länge von etwa fünf Zentimetern haben.
  2. Stecklinge einpflanzen: Befüllen Sie Töpfe mit Anzuchterde und setzen Sie die Stecklinge senkrecht ein. Achten Sie darauf, dass der gerade abgeschnittene obere Teil nach oben zeigt.
  3. Anwachsen fördern: Stellen Sie die Töpfe an einen kühlen, aber hellen Platz im Haus und halten Sie die Erde mäßig feucht. Vermeiden Sie Staunässe.

Geeignete Arten für die Vermehrung durch Stecklinge:

Die Vermehrung durch Stecklinge wird insbesondere für Storchschnabel-Arten mit tiefgehender Pfahlwurzel empfohlen, darunter:

  • Geranium wallichianum (Wallich-Storchschnabel)
  • Geranium lambertii (Lambert-Storchschnabel)
  • Verschiedene Hybriden und Sorten, wie beispielsweise ‚Buxton’s Blue‘, ‚Brookside‘, ‚Salomé‘, ‚Jolly Bee‘, ‚Rozanne‘ oder ‚Ann Folkard‘