Storchschnabel

Heilende Wirkung von Storchschnabel: Was kann die Pflanze?

Der Storchschnabel ist eine vielseitige Pflanze mit heilenden Eigenschaften. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Anwendungsbereiche, von der innerlichen Anwendung bei Verdauungsbeschwerden bis zur äußerlichen Behandlung von Hautproblemen.

Heilwirkung des Storchschnabels

Der Storchschnabel zeichnet sich durch eine Vielzahl heilender Eigenschaften aus und findet sowohl innerlich als auch äußerlich Anwendung. Besondere Wirkung entfaltet die Pflanze durch ihren hohen Gehalt an Gerbstoffen und Flavonoiden.

Innerliche Anwendung

  • Verdauungsbeschwerden: Ein Tee aus den getrockneten Blättern des Storchschnabels kann unterstützend bei Durchfall, Magen-Darm-Entzündungen und Magengeschwüren wirken.
  • Nierenerkrankungen: Der Einsatz von Storchschnabeltee kann bei Nierenentzündungen und Nierensteinen lindernd sein.
  • Blutzuckersenkend: Regelmäßige Einnahme des Tees soll positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel haben.

Äußerliche Anwendung

  • Wundheilung: Salben oder Umschläge mit Storchschnabelextrakten fördern die Heilung von Wunden und Hautausschlägen.
  • Blutungen: Durch seine adstringierende Wirkung kann der Storchschnabel Blutungen schnell stillen.
  • Entzündungen: Kompressen oder Gurgellösungen mit Storchschnabel helfen bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie bei Hautentzündungen.

Inhaltsstoffe des Storchschnabels

Die vielseitigen Heilwirkungen des Storchschnabels sind auf seine zahlreichen Inhaltsstoffe zurückzuführen.

  • Gerbstoffe: Haben eine zusammenziehende und entzündungshemmende Wirkung, die bei Hauterkrankungen und Durchfall hilft.
  • Flavonoide: Diese besitzen antioxidative, entzündungshemmende und blutstillende Eigenschaften.
  • Ätherisches Öl (Geraniol): Wirkt antiseptisch und krampflösend, mit beruhigenden Effekten.
  • Bitterstoff Geraniin: Stark adstringierend und unterstützend bei der Blutstillung und Entzündungshemmung.
  • Organische Säuren: Antibakterielle und antivirale Wirkungen, nützlich bei Infektionskrankheiten.

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Verschiedene Arten von Storchschnabel

Die Gattung der Storchschnäbel (Geranium) umfasst über 300 Arten, die weltweit verbreitet sind. Hier sind einige besonders nennenswerte Arten:

Geranium macrorrhizum (Balkan-Storchschnabel)

  • Wuchsform: Robust und bodendeckend, ideal für halbschattige bis schattige Bereiche.
  • Blütenfarbe: Rosa bis purpur, blüht von Mai bis Juli.
  • Anwendung: Oft zur Abdeckung von Böschungen verwendet.

Geranium cinereum (Aschgrauer Storchschnabel)

  • Wuchsform: Kompakt und kissenförmig, geeignet für Steingärten.
  • Blütenfarbe: Rosa mit graugrünen Blättern.
  • Standort: Trockene, durchlässige Böden.

Geranium palustre (Sumpf-Storchschnabel)

  • Wuchsform: Zart und filigran.
  • Blütenfarbe: Purpurrot.
  • Standort: Feuchte, nährstoffreiche Böden, ideal für Uferzonen.

Geranium dissectum (Geschlitzter Storchschnabel)

  • Wuchsform: Kriechend, tief eingeschnittene Blätter.
  • Blütenfarbe: Hellviolett.
  • Standort: Sonnig bis halbschattig.

Geranium robertianum (Ruprechtskraut)

  • Wuchsform: Aufrecht, locker verzweigt.
  • Blütenfarbe: Rosa bis purpur.
  • Standort: Schattige bis halbschattige Orte.

Anwendung des Storchschnabels

Storchschnabel kann unterschiedlich genutzt werden, um seine heilenden Eigenschaften zu entfalten:

  • Tee: Ein Teelöffel getrocknete Blätter mit kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen.
  • Tinktur: Pflanzenteile mit hochprozentigem Alkohol übergießen, zwei bis vier Wochen ziehen lassen, dann abseihen.
  • Badezusatz: Ein Liter starker Tee dem Badewasser beigeben.
  • Frischsaft: Ausgepresster Saft der frischen Blätter direkt auf Wunden oder Hautstellen auftragen.
  • Pulver: Getrocknete und gemahlene Blätter in Kapseln oder als Salbenzusatz nutzen.

Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen

Sensiblen Personen könnten allergische Reaktionen entwickeln, und übermäßiger innerlicher Gebrauch aufgrund der Gerbstoffe kann zu Magenbeschwerden führen. Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Nutzung von Storchschnabelprodukten verzichten. Befolgen Sie die Dosierungsanweisungen und konsultieren Sie im Zweifel einen Arzt oder Apotheker.

Homöopathische Anwendung

Storchschnabel, speziell Geranium robertianum, wird in der Homöopathie vielfältig eingesetzt. Die Urtinktur des blühenden Krauts wird in Potenzen wie D2, D7, D12, C4, C30 und C200 angeboten und in Form von Globuli verabreicht.

Indikationen

  • Harnwegsinfekte und Nierensteine: Harntreibende und entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Gallensteine und Lebererkrankungen: Bitter- und Gerbstoffe fördern die Verdauung.
  • Blutungen: Adstringierende Wirkung für verschiedene Blutungen wie Nasenbluten.
  • Erkrankungen des Lymphsystems: Die Lymphflussanregung hilft bei geschwollenen Lymphknoten.
  • Seelische Traumata und stressbedingte Beschwerden: Beruhigende Eigenschaften für psychische Belastungen.
  • Hautirritationen und Insektenstiche: Äußerliche Anwendungen lindern Juckreiz und Ausschläge.

Nutzen Sie homöopathische Zubereitungen des Storchschnabels für Ihre natürliche Gesundheitsvorsorge.

Anwendungen als Komplexmittel

Storchschnabel ist Bestandteil vieler homöopathischer Komplexmittel, die mehrere Heilpflanzen kombinieren, um eine synergistische Wirkung zu erzielen. Diese erweitern die Anwendungsmöglichkeiten besonders bei unterschiedlichen, gleichzeitig auftretenden Beschwerden.

Historische Bedeutung

Storchschnabel, auch bekannt als Ruprechtskraut, hat eine lange Tradition in der europäischen Volksmedizin. Bereits im Mittelalter geschätzt, wurde er als „Gottesgnadenkraut“ bezeichnet. Er fand Anwendung bei Wunden und Blutungen, und man schrieb ihm die Abwehr böser Geister zu. Frauen trugen früher die Wurzel als Amulett bei unerfülltem Kinderwunsch. Auch in der Tierheilkunde wurde der Storchschnabel zur Behandlung von Nieren- und Harnwegsproblemen bei Rindern genutzt.

Diese historische Bedeutung unterstreicht die vielseitige Nutzung des Storchschnabels und seine heilenden Kräfte, die über Jahrhunderte hinweg geschätzt wurden.

Bilder: ElenVik / Shutterstock