Stevia

Stevias Herkunft: Süße Wunderpflanze aus Südamerika

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Die Stevia Pflanze ist ursprünglich in Südamerika beheimatet und wird biologisch korrekt als Stevia rebaudiana Bertoni bezeichnet. Nur diese Pflanzen bilden in ihren Blättern das süß schmeckende Steviosid, ein kalorienarmes Süßungsmittel.

Stevia Herkunft
AUF EINEN BLICK
Wo kommt die Stevia-Pflanze her?
Die Stevia-Pflanze (Stevia rebaudiana Bertoni) stammt ursprünglich aus Südamerika, insbesondere den Hochebenen von Paraguay, Argentinien und Brasilien. Sie wächst in semihumiden Klimazonen, wo sie als buschige, bis zu einem Meter hohe Triebe gedeiht.

Stevia – die wärmeliebende Südamerikanerin

Die wild wachsenden Vorkommen der Stevia befinden sich auf den Hochebenen Paraguays, Argentiniens und Brasiliens. Hier herrscht ein semihumides Klima, das geprägt ist von hohen Niederschlagsmengen. Die milden Temperaturen sinken nur selten unter zwanzig Grad Celsius. Die Böden in dieser Region sind leicht sauer, tonhaltig, sandig und dadurch gut durchlässig. Sie gelten wegen ihres geringen Nährstoffgehalts als nahezu unfruchtbar. Die Stevia hat sich optimal an diese Bedingungen angepasst und entwickelt in ihrer natürlichen Form bis zu einem Meter hohe, buschig wachsende Triebe.

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Genügsame Staude

Da die Äste der Stevia beinahe unverzweigt wachsen, benötigt die Pflanze zur Ausbildung des Blattwerks zwar viel Licht aber kaum Nährstoffe. Je nach Klima gedeiht das Honigblatt in seiner natürlichen Heimat als immergrüne Pflanze oder wirft bei kühleren Temperaturen die Blätter ab. Die Stevia zieht ihre Lebenskraft dann in den großflächigen Wurzelstock zurück und treibt bei höheren Wärmegraden frisch und grün aus. Die Hauptblütezeit des Honigblatts fällt in den Spätherbst. Die Befruchtung übernimmt der auf den Hochebenen fast immer herrschende Wind, welcher die Pollen von einer Blüte zur nächsten trägt.

Wiederentdeckung durch die Europäer

Der Schweizer Naturforscher Moisés Giacomo „Santiago“ Bertoni stieß als erster Europäer im Grenzgebiet zu Brasilien auf das Honigblatt. Zunächst vermutete er, dass das Süßblatt aufgrund seiner Ähnlichkeit zum in Europa beheimateten Wasserdost eine bis dato unbekannte Eupatorium-Art wäre. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Stevia korrekt klassifiziert und bekam zu Ehren Bertonis ihren lateinischen Pflanzennamen.

Die Einheimischen schätzten die Stevia seit Menschengedenken

Bei der Urbevölkerung Südamerikas wird die Stevia sehr geschätzt. Noch heute nutzen die in Südamerika lebenden Menschen die Pflanze als hochwirksame Naturarznei sowie zum Süßen von Mate-Tee. Im Zweiten Weltkrieg, als Zucker knapp war, wurde das Süßkraut erstmals als Zuckerersatz in England erprobt. Seit dem 11. November 2011 ist Stevia auch in der EU als Lebensmittelzusatzstoff erlaubt und wird in zuckerreduzierten Lebensmittel eingesetzt.

Tipps & Tricks

Zur Süßung von Speisen und Getränken können Sie entweder frische Stevia Blätter, einen Stevia Extrakt oder Stevia Pulver verwenden. All diese Süßungsmittel können Sie selbst aus den Blättern der Pflanze herstellen.