Spalierobst

Kirschbaum als Spalierobst: Tipps für Süß- und Sauerkirschen

Artikel zitieren

Spalierobst bietet eine platzsparende und attraktive Möglichkeit, Kirschen im eigenen Garten zu kultivieren. Dieser Artikel erläutert die Auswahl geeigneter Sorten, die idealen Standortbedingungen, den Einsatz von Rankhilfen und die Bedeutung des Schnitts für eine erfolgreiche Ernte.

Spalierkirsche
Spalierkirschen sind in jedem Gartenhandel erhältlich

Geeignete Kirschensorten für Spalierobst

Die Wahl der richtigen Sorte ist entscheidend für den Erfolg Ihres Spalierobst-Projekts. Einige Sorten zeichnen sich durch ihre kompakte Wuchsform und ihren hohen Ertrag aus, während andere den Vorteil der Selbstbefruchtung bieten. Lassen Sie uns einige empfehlenswerte Kirschensorten für Ihr Spalier genauer betrachten:

Süßkirschen

  • Familienbaum mit 3 Sorten: Diese innovative Option vereint drei verschiedene Süßkirschensorten in einer Pflanze. Die Sorten befruchten sich gegenseitig, sodass Sie eine reiche Ernte ohne zusätzlichen Befruchterbaum erwarten können. Mit einer Höhe von 250 bis 550 cm bietet der Familienbaum zwischen Juni und August eine abwechslungsreiche Kirschernte.
  • Säulenkirschen: Ideal für kleine Gärten oder begrenzte Räume. Ihr schlanker Wuchs prädestiniert sie für den Anbau am Spalier.
  • ‚Sunburst‘: Diese Sorte ist standorttolerant, pflegeleicht und benötigt wenig Platz, was sie zu einer hervorragenden Wahl für Spalierobst macht.

Lesen Sie auch

Sauerkirschen

Sauerkirschen

Es gibt spezielle Kirschsorten für den Spalieranbau

Schattenmorelle Typ Vogt (‚Vowi‘): Diese Sorte wurde speziell für den Spalieranbau gezüchtet und besticht durch ihren kompakten Wuchs und ihren hohen Ertrag. Die robuste ‚Vowi‘-Variante der Schattenmorelle trägt regelmäßig Früchte und ist daher eine ausgezeichnete Wahl für alle, die Wert auf eine reiche Ernte und pflegeleichte Pflanzen legen.

Beachten Sie bei der Planung Ihres Spalierobsts die Standortansprüche der jeweiligen Sorte. Um das Wachstum zu kontrollieren und die Pflege zu erleichtern, wählen Sie schwachwüchsige Unterlagen. Selbstbefruchtersorten sind besonders in kleineren Gärten von Vorteil, da sie keinen separaten Befruchterbaum benötigen.

Standort und Bodenbedingungen

Spalierobst-Kirschen gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten, die windgeschützt sind. Hier ist eine Übersicht der idealen Bedingungen:

Standort: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Platz. Freistehende Spaliere sollten in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet werden, um die Lichtverhältnisse optimal zu nutzen. Für Wandspaliere eignen sich Ost- oder Westwände.

Boden: Ein lockerer, tiefgründiger und gut entwässerter Boden ist die Basis für ein gesundes Wachstum. Kirschen bevorzugen kalkhaltige Böden, wobei ein natürlicher Kalkgehalt in den tieferen Bodenschichten vorteilhaft ist. Leichte, sandige bis mittelschwere Böden sind ideal. Vermeiden Sie schwere, tonige und sehr feuchte Böden.

Besonderheiten:

  • Sauerkirschen sind toleranter gegenüber schattigen Lagen und können auch an Nordwänden gepflanzt werden.
  • Wärmeliebende Sorten wie Pfirsich und Aprikose profitieren von der Wärmespeicherung und dem zusätzlichen Windschutz, den eine Wand bietet.

Denken Sie daran, dass der gewählte Standort den Kirschen über viele Jahre hinweg ein Zuhause bieten wird. Die sorgfältige Auswahl eines geeigneten Platzes und die Berücksichtigung der Bodenverhältnisse tragen maßgeblich zum Erfolg Ihres Spalierobsts bei.

Rankhilfen und Schnitt

Robuste Rankhilfen sind unerlässlich, um Spalierobst-Kirschen optimal zu unterstützen. Die Wahl der Rankhilfe sollte auf die spezifischen Bedürfnisse der Kirschen abgestimmt sein. Für Sauerkirschen empfiehlt sich eine fächerförmige Erziehung ohne dominanten Mittelstamm. Süßkirschen bieten mehr Gestaltungsspielraum und können beispielsweise am U-Spalier oder sogar am Doppel-U-Spalier gezogen werden. Wichtig ist, dass die Rankhilfen einen festen Halt bieten und die gewünschte Form des Spaliers unterstützen.

Ein sorgfältiger Schnitt ist entscheidend für das Wachstum und die Fruchtproduktion. Er fördert eine starke Verzweigung und verbessert die Fruchtqualität. Hier sind einige Hinweise zum Schnitt:

  • Sauerkirschen: Nach dem Kronenaufbau benötigen Sauerkirschen alle 5 bis 8 Jahre einen Auslichtungsschnitt. Zu Beginn des Frühlings sollten Sie zudem alle Triebe leicht einkürzen, um die Verbreitung von Monilia-Sporen zu verhindern.
  • Süßkirschen: Der Schnitt bei Süßkirschen erfolgt hauptsächlich nach der Ernte. Kürzen Sie die Seitentriebe, um sie in die gewünschte Richtung zu lenken und eine ausgewogene Verzweigung sowie eine gut belichtete Fruchtzone zu fördern.

Unabhängig von der Sorte ist ein regelmäßiger Schnitt entscheidend, um die Gesundheit und Produktivität Ihrer Spalierobst-Kirschen zu erhalten. Mit der richtigen Schnittführung unterstützen Sie die Pflanzen in ihrer Entwicklung und sichern sich eine reiche Ernte.

Vorteile von Spalierobst-Kirschen

  • Platzsparend: Spalierobst-Kirschen sind ideal für kleinere Gärten, da sie durch ihr Wachstum am Spalier wenig Fläche benötigen. Sie ermöglichen eine effiziente Nutzung von vertikalen Flächen.
  • Dekorativer Sichtschutz: Neben dem Ernteertrag bieten Spalierobst-Kirschen einen attraktiven Sichtschutz. Im Winter bleiben die verzweigten Äste als dekoratives Element sichtbar.
  • Hoher Ertrag: Die spezielle Kultivierungsmethode und der gezielte Schnitt sorgen für eine optimale Sonneneinstrahlung der Früchte, was zusammen mit der besseren Belüftung die Qualität und Menge der Ernte steigert.
  • Einfache Pflege und Ernte: Die gute Zugänglichkeit der Bäume erleichtert sowohl die Pflege als auch die Ernte.
Bilder: Marcel Derweduwen / Shutterstock