Sonnenblume

Winterharte Sonnenblumen: Welche Sorten sind robust?

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Sonnenblumen gibt es in einjährigen und mehrjährigen Varianten, die sich in ihrer Winterhärte unterscheiden. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten beider Arten, gibt Tipps zur Sortenwahl und erläutert die wichtigsten Pflegeaspekte für eine erfolgreiche Kultivierung.

Sonnenblume im Schnee
Einjährige Sonnenblumen sind nicht winterhart

Winterhärte bei Sonnenblumen

Die Winterhärte von Sonnenblumen variiert je nach Sorte. Einjährige Arten, wie die Helianthus annuus, überstehen den Winter nicht und sterben nach der Blüte im Herbst ab. Mehrjährige Sonnenblumen hingegen sind winterhart und kommen im Frühjahr wieder zum Vorschein. Diese Staudensonnenblumen überdauern die kalte Jahreszeit in Form von unterirdischen Rhizomen, die vor Frost geschützt sind und Temperaturen bis -25 Grad Celsius aushalten können. Gängige winterharte Sorten sind die Weidenblättrige Sonnenblume (Helianthus salicifolius), Topinambur (Helianthus tuberosus) und die Riesen-Staudensonnenblume (Helianthus atrorubens).

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Zum Schutz vor extremen Winterbedingungen, insbesondere bei Kahlfrost, kann es hilfreich sein, eine Mulchschicht aus Laub oder Reisig über die Rhizome zu legen. Dies bewahrt sie vor übermäßiger Bodenfeuchtigkeit und starkem Frost. Stauden-Sonnenblumen benötigen, je nach Standort und Region, möglicherweise zusätzlichen Winterschutz, um im Folgejahr erneut kräftig auszutreiben und zu blühen.

Einjährige Sonnenblumen

Einjährige Sonnenblumen, insbesondere die häufig angebaute Helianthus annuus, sind nicht für Winterhärte bekannt. Sie keimen im Frühjahr schnell aus Samen und erreichen im Sommer ihre volle Höhe, die je nach Sorte variieren kann. Sie erfreuen mit großen, auffälligen Blüten, die an sonnigen Standorten besonders gut zur Geltung kommen.

Anbau und Verwendung

Einjährige Sonnenblumen haben in vielen Gärten ihren festen Platz, da sie vielseitig verwendet werden können:

  • Zierpflanzen: Sie eignen sich hervorragend als Blickfang in Beeten und Rabatten.
  • Sichtschutz: Dank ihrer Höhe bilden sie eine natürliche Barriere entlang von Zäunen.
  • Vogelfutterquelle: Ihre Samen sind eine wertvolle Nahrung für Vögel im Herbst.

Aussaat und Pflege

Für die Aussaat sollten Sie einen sonnigen und windgeschützten Standort wählen. Die Samen werden etwa 2 cm tief in die Erde gesteckt und brauchen einen Pflanzabstand von 20 bis 40 cm. In der Regel können Sie die Sonnenblumenkerne direkt in den Garten aussäen, oder vorgezogen Ende März bis Mitte April in Töpfen. Gewöhnen Sie die jungen Pflanzen schrittweise an die Außentemperaturen, um Frostschäden zu vermeiden.

Während des Wachstums benötigen die Pflanzen regelmäßig Wasser, insbesondere in Trockenperioden. Eine Düngung mit einem stickstoffreichen Dünger kann das Wachstum fördern.

Vorteile einjähriger Sonnenblumen

  • Verschiedene Sorten und Wuchshöhen bieten eine breite Vielfalt.
  • Schnelles Wachstum und Blüte im ersten Jahr nach der Aussaat.
  • Einfache Vermehrung durch Samen, die entweder selbst gesammelt oder gekauft werden können.

Nachteile einjähriger Sonnenblumen

  • Die Notwendigkeit der jährlichen Neuaussaat, da die Pflanzen im Herbst absterben.
  • Empfindlichkeit gegenüber Frost, weshalb sie keinen Winterschutz bieten.

Einjährige Sonnenblumen sind somit eine wunderbare Bereicherung für Ihren Garten mit ihren leuchtenden Blüten und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Sie eignen sich besonders für Gartenfreunde, die jährlich wechselnde Blütenpracht schätzen und bereit sind, die Pflanzen im Frühjahr neu auszusäen.

Mehrjährige Sonnenblumen

Mehrjährige Sonnenblumen, auch Staudensonnenblumen genannt, sind winterhart und treiben jedes Jahr wieder aus. Sie bilden im Herbst unterirdische Rhizome aus, die den Winter überstehen und im Frühjahr neue Triebe austreiben lassen.

Vorteile mehrjähriger Sonnenblumen

  • Winterhart: Mehrjährige Sonnenblumen müssen nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden.
  • Langlebigkeit: Sie können viele Jahre alt und dadurch besonders nachhaltig sein.

Nachteile mehrjähriger Sonnenblumen

  • Geringere Sortenvielfalt: Die Auswahl an mehrjährigen Sonnenblumen ist im Vergleich zu einjährigen Sonnenblumen geringer.
  • Langsamere Blüte: Sie benötigen in der Regel ein Jahr, um sich zu etablieren und zu blühen.

Beliebte winterharte Sonnenblumen-Sorten

Wer seinen Garten auch im Spätsommer und Herbst mit leuchtend gelben Blüten schmücken möchte, sollte einen Blick auf winterharte Sonnenblumen werfen.

Helianthus atrorubens

Ein Klassiker unter den Stauden-Sonnenblumen. Mit einer Höhe von bis zu 180 cm beeindruckt sie mit strahlend gelben Blüten von August bis September. Die leuchtenden Blütenblätter umgeben eine kontrastreiche, dunkle Mitte.

Helianthus ‘SunCatcher’

Diese Sorte ist für ihre lange Blütezeit und ihre Winterhärte bis -25 Grad Celsius bekannt. Sie erreicht eine Höhe von etwa 120 cm und zeigt gold-gelbe Blüten von Juli bis Oktober.

Helianthus decapetalus

Mit etwa 150 cm Höhe zeigt diese Sorte ihre leuchtend gelben Blüten von Juli bis September. Sie ist besonders robust und treibt jedes Frühjahr zuverlässig wieder aus.

Helianthus salicifolius

Eine der höchsten Sorten, sie erreicht bis zu 250 cm. Ihre schmalen, eleganten Blätter und kleinen gelben Blüten erscheinen ab September bis Oktober.

Topinambur (Helianthus tuberosus)

Bekannt für seine essbaren Knollen, erreicht Topinambur ebenfalls Höhen von bis zu 250 cm. Die gelben Blüten erscheinen im September und Oktober.

Pflanzen Sie diese Sorten in Gruppen für eine maximale Wirkung oder integrieren Sie sie als lebhafte Akzente in Ihre bestehenden Staudenbeete.

Pflege von winterharten Sonnenblumen

Winterharte Sonnenblumen sind relativ pflegeleicht und benötigen nur etwas Aufmerksamkeit, um optimal zu gedeihen.

Gießen

Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen während langer Trockenperioden regelmäßig und gründlich bewässert werden. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern. Insbesondere in den heißen Sommermonaten benötigen Sonnenblumen viel Wasser. In Kübeln gepflanzte Exemplare sollten häufiger überprüft und bewässert werden.

Düngen

Winterharte Sonnenblumen sind Starkzehrer und profitieren in der Wachstumszeit von regelmäßigen Düngergaben. Verwenden Sie organische Düngemittel wie Kompost oder Hornspäne, um die Pflanzen optimal zu versorgen. Im Frühjahr reicht eine einmalige Gabe Kompost, während in der Blütezeit zusätzliche Düngergaben alle zwei bis vier Wochen das Wachstum und die Blütenbildung unterstützen können.

Stützen

Da einige Sorten recht hoch wachsen und kopflastig werden können, ist es hilfreich, die Stiele zu stützen. Nutzen Sie dafür Pflanzenstützen oder binden Sie die Sonnenblumen an stabilen Stöcken fest. Dies verhindert, dass die Pflanzen bei starkem Wind oder Regen umknicken.

Rückschnitt

Nach der Blütezeit im Herbst sollten die Stängel bis knapp über dem Boden zurückgeschnitten werden. Dies fördert die Regeneration der Pflanze für die nächste Vegetationsperiode. Alternativ können Sie die Stängel bis zum Frühjahr stehen lassen, um den Pflanzen zusätzlichen Schutz durch die abgestorbenen Pflanzenteile zu bieten und Insekten einen Überwinterungsplatz zu gewähren.

Winterschutz

Obwohl viele Sorten winterhart sind, sollten Sie in Regionen mit besonders kalten Wintern zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen. Eine dicke Mulchschicht aus Laub oder Reisig über den Rhizomen schützt diese vor starkem Frost und verhindert übermäßige Bodenfeuchtigkeit.

Indem Sie diese Pflegetipps befolgen, sorgen Sie dafür, dass Ihre winterharten Sonnenblumen gesund und kräftig wachsen und Jahr für Jahr mit ihrer Blütenpracht Ihren Garten bereichern.

Bilder: golero / iStockphoto